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Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika

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Unterrichts<strong>ein</strong>heit III<br />

☞ 4<br />

Da die Materie komplex ist,<br />

empfehlen wir, das Arbeitsblatt<br />

MIII - 1 im gem<strong>ein</strong>samen<br />

Unterrichtsgespräch auszufüllen.<br />

Die anschließende<br />

Diskussion über den Regulierungsbedarf<br />

sollte dagegen in<br />

Kl<strong>ein</strong>gruppen erfolgen.<br />

☞ 5<br />

Die Weltbank sieht das Geschäftsrisiko<br />

bei Konzessionen<br />

und BOT-Verträgen all<strong>ein</strong> beim<br />

privaten Partner. Privatisierungskritiker<br />

bestreiten dies:<br />

Konzerne haben wiederholt<br />

mit dem Ausstieg aus Verträgen<br />

gedroht, wenn ihre Geschäftserwartungen<br />

sich nicht<br />

erfüllten. Öffentliche Partner<br />

werden sehr häufi g in Nachverhandlungen<br />

zu erheblichen<br />

fi nanziellen Zugeständnissen<br />

gezwungen. Es ist daher auch<br />

hier vertretbar, von <strong>ein</strong>em<br />

geteilten Risiko zu sprechen.<br />

☞ 6<br />

Bei der Besprechung sollte<br />

deutlich werden, dass der<br />

Regulierungsbedarf in Entwicklungsländern<br />

enorm<br />

ist, da mehr als 2/3 der<br />

Verträge (Konzessionen und<br />

BOT-Verträge) den privaten<br />

Konzernen viel Verantwortung<br />

überlassen.<br />

52<br />

(Build-Operate-Transfer). In diesen Projekten<br />

steht der Betreiber in k<strong>ein</strong>em direkten Kontakt<br />

mit den Endverbrauchern, sondern er schließt<br />

<strong>ein</strong>en Vertrag mit <strong>ein</strong>em städtischen <strong>Wasser</strong>unternehmen<br />

ab, z.B. für den Bau, Betrieb und die<br />

Übergabe <strong>ein</strong>es Klärwerkes nach <strong>ein</strong>er ver<strong>ein</strong>barten<br />

Zeit (BOT).<br />

☞ MIII <strong>–</strong> 1 Arbeitsblatt MIII <strong>–</strong> 1 stellt verschiedene<br />

Optionen für <strong>ein</strong>e Privatisierung dar und<br />

stellt die Frage nach <strong>ein</strong>er wirksamen Regulierung.<br />

☞ 4<br />

Option<br />

Quelle: Weltbank<br />

Eigentum<br />

der<br />

Anlagen<br />

Außer bei den Dienstleistungsverträgen übernimmt<br />

der private Betreiber mehr oder weniger<br />

die staatliche Monopolstellung. Da es unökonomisch<br />

wäre, teure Leitungssysteme doppelt<br />

zu verlegen, und die Einspeisung verschiedenen<br />

<strong>Wasser</strong>s in <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ziges Leitungssystem mit großen<br />

Problemen verbunden ist, ist für <strong>ein</strong> Gebiet<br />

immer nur <strong>ein</strong>en Anbieter zuständig.<br />

Um <strong>ein</strong>en Missbrauch dieses Monopols zu<br />

verhindern, wird allgem<strong>ein</strong> gefordert, dass <strong>ein</strong>e<br />

funktionsfähige Kontroll- und Regulierungsbehörde<br />

vorhanden s<strong>ein</strong> muss. Diese soll den<br />

Vertrag überwachen, also dafür sorgen, dass<br />

der Betreiber s<strong>ein</strong>e zugesagten Leistungen auch<br />

erbringt. Sehr wichtig ist auch, dass sie die <strong>Wasser</strong>qualität<br />

kontrolliert und sicherstellt. Last not<br />

least soll sie dafür sorgen, dass k<strong>ein</strong>e unangemessenen<br />

Preise verlangt werden.<br />

Betrieb<br />

und<br />

Instandhaltung<br />

Sind Zielvorstellungen sozialer (z.B. Preisstaffelungen)<br />

und umweltpolitischer Art (z.B.<br />

Klärung des Abwassers) im Vertrag festgelegt<br />

worden, müssen auch diese überprüft werden.<br />

Die Frage ist jedoch, welche Sanktionsmöglichkeiten<br />

staatliche Stellen letztendlich haben,<br />

wenn Verträge nicht <strong>ein</strong>gehalten werden. Große<br />

multinationale Konzerne stehen bei Streitigkeiten<br />

oft schlecht ausgestatteten kommunalen<br />

Vertretungen gegenüber. Insbesondere in Entwicklungsländern<br />

ist das Machtgefälle eklatant.<br />

Investitionen<br />

Risiko Dauer<br />

Öffentliche Versorgung öffentlich öffentlich öffentlich unbegrenzt<br />

Dienstleistungsvertrag öffentlich<br />

öffentlich<br />

und privat<br />

öffentlich öffentlich 1-2 Jahre<br />

Managementvertrag öffentlich privat öffentlich öffentlich 3-5 Jahre<br />

Leasing/Pachtvertrag öffentlich privat öffentlich geteilt 8-15 Jahre<br />

Konzessionsvertrag öffentlich privat privat privat ☞ 5 25-30 Jahre<br />

BOT-Vertrag privat privat privat privat ☞ 5 20-30 Jahre<br />

Vollständige<br />

Privatisierung<br />

privat privat privat privat unbegrenzt<br />

Projekte mit Privatsektorbeteiligung in Entwicklungsländern<br />

mittleren + niedrigen Einkommens<br />

☞ 6<br />

34%<br />

7%<br />

3% 3%<br />

Management-<br />

14%<br />

35%<br />

4%<br />

Vertrag<br />

Leasing/Pacht-<br />

Verträge<br />

BOT-Verträge<br />

Konzessions-<br />

Verträge<br />

Teilverkäufe<br />

Voll-<br />

Privatisierung<br />

Voll-<br />

Privatisierung<br />

(Quelle: Franceys, PPI database, nach Brugger:<br />

„Stimmt die Richtung der Finanzströme im <strong>Wasser</strong>sektor?“,<br />

Hrsg.: Brot für die Welt, 2004)<br />

Als Zusatzinformation mag dienen, dass<br />

nur zehn internationale Konzerne sich über 80%<br />

dieser Verträge gesichert haben. Ein aus entwicklungspolitischer<br />

Perspektive fragwürdiger<br />

Umstand.

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