Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika
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Unterrichts<strong>ein</strong>heit III<br />
☞ MIII <strong>–</strong> 8<br />
Hoher Preis für<br />
leere Versprechungen<br />
68<br />
Pressemitteilung <strong>–</strong> Frankfurt, 30. Juli 2004<br />
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und<br />
die Nichtregierungsorganisation Weed haben<br />
anlässlich der Verhandlungen um <strong>ein</strong> WTO-Rahmenabkommen<br />
scharfe Kritik an der Politik von<br />
EU und Bundesregierung geübt. „Die angeblich<br />
weitreichenden Zugeständnisse der EU im Agrarbereich<br />
entpuppen sich beim Blick ins Detail als<br />
leere Versprechungen“, sagte Pia Eberhardt von<br />
der Attac AG Welthandel & WTO. „Dass Herr Clement<br />
für dieses Nicht-Zugeständnis <strong>ein</strong>e radikale<br />
Öffnung der Märkte für Dienstleistungen und Industriegüter<br />
in Entwicklungsländern <strong>ein</strong>fordert,<br />
ist <strong>ein</strong> schlechter Scherz.“<br />
So fehle der Zusage zum Abbau von Subventionen<br />
die Substanz. „Statt sich auf <strong>ein</strong>e<br />
schnelle Abschaffung aller Exportsubventionen<br />
zu verpfl ichten, hantiert die EU mit Formulierungen,<br />
die ihr erlauben, diesen Schritt auf den<br />
Sanktnimmerl<strong>ein</strong>stag zu verschieben“, kritisierte<br />
Pia Eberhardt. Es gebe daher k<strong>ein</strong>en Grund, über<br />
die Vorschläge im Agrarbereich in Jubelschreie<br />
auszubrechen.<br />
Mit der Liberalisierung ihrer Dienstleistungs-<br />
und Industriesektoren würden Entwicklungsländer<br />
für die leeren Versprechen im<br />
Agrarbereich <strong>ein</strong>en hohen Preis zahlen. „Die<br />
Aufgabe<br />
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen und<br />
notieren sie dazu Stichworte:<br />
• Welches Zugeständnis hat die EU in den<br />
WTO-Rahmenverhandlungen gegenüber der<br />
Entwicklungsländern gemacht?<br />
• Was fordert die EU im gegenzug von den<br />
Entwicklungsländern?<br />
Attac und Weed kritisieren Position der<br />
Bundesregierung und Druck auf Entwicklungsländer<br />
in WTO-Verhandlungen<br />
Marktöffnungsforderungen der EU würden wichtige<br />
wirtschaftspolitische Spielräume in Entwicklungsländern<br />
beschneiden und ihre Armutskrise<br />
weiter verschärfen“, kritisierte Peter Fuchs,<br />
Referent für Handelspolitik bei Weed (Weltwirtschaft,<br />
Ökologie & Entwicklung). „Es geht EU<br />
und Bundesregierung all<strong>ein</strong> um den freien Durchmarsch<br />
transnationaler Konzerne auf die Märkte<br />
der Welt“, so Fuchs. „Dass diese Politik unter dem<br />
Banner <strong>ein</strong>er `Entwicklungsrunde´ verfolgt wird,<br />
ist der Gipfel der Tatsachenverdrehung.“<br />
Eine Ablehnung des geplanten Abkommens<br />
durch die Entwicklungsländer wäre daher gerechtfertigt.<br />
Allerdings sei zu befürchten, dass<br />
sie den Druckmechanismen von Seiten der Industrieländer<br />
nicht länger standhalten können.<br />
Schon bei früheren Verhandlungen war mit der<br />
Streichung von Entwicklungshilfe oder Krediten<br />
gedroht worden. „Es wäre <strong>ein</strong> Skandal, wenn<br />
auch diesmal wieder mit undemokratischen Mitteln<br />
<strong>ein</strong>e ‚Koalition der Willigen‘ geschaffen würde“,<br />
sagte Peter Fuchs.<br />
Für Rückfragen:<br />
Pia Eberhardt, attac, 0221-923 6861<br />
Peter Fuchs, Weed, 0177 - 633 4900<br />
• Was kritisieren Attac und Weed an den<br />
Zugeständnissen und Forderungen?<br />
• Welche Motive werden der EU und der<br />
Bundesregierung unterstellt?<br />
• Was befürchten die Autoren für die<br />
Entwicklungsländer?