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Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika

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Unterrichts<strong>ein</strong>heit III<br />

☞ MIII <strong>–</strong> 4<br />

Erfolg oder<br />

Misserfolg?<br />

63<br />

Das Beispiel: Manila<br />

1995 waren in der philippinischen Metropole<br />

Manila 3,6 Millionen Menschen nicht an die<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung angeschlossen. Sie waren<br />

darauf angewiesen, <strong>Wasser</strong> bei kl<strong>ein</strong>en privaten<br />

Straßenhändlern zu kaufen und gaben dafür <strong>ein</strong><br />

Vielfaches dessen aus, was diejenigen zahlten,<br />

die an <strong>ein</strong> Leitungsnetz angeschlossen waren. Mit<br />

der Privatisierung der <strong>Wasser</strong>versorgung im Jahr<br />

1997 wurden zwei Unternehmen im Konzessionsvertrag<br />

verpfl ichtet, den Großteil der Bevölkerung<br />

mit der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung zu<br />

verbinden.<br />

Innerhalb von fünf Jahren wurden tatsächlich<br />

rund zwei Millionen Menschen mehr an das<br />

System angeschlossen. Die Zahl der Neuanschlüsse<br />

stieg pro Jahr von ca. 17.000 auf 54.000.<br />

Doch die ver<strong>ein</strong>barten Zielvorgaben wurden bis<br />

Ende 2003 nicht erreicht. Auch die Berechnung<br />

der Erfolgszahlen wird bezweifelt, so dass diese<br />

möglicherweise nach unten korrigiert werden<br />

müssen. Das Ausmaß der <strong>Wasser</strong>verluste durch<br />

lecke Rohe und <strong>Wasser</strong>diebstahl hat sich im Gebiet<br />

<strong>ein</strong>er der beiden Unternehmen sogar erhöht,<br />

bei dem anderen stagnieren die Verluste. Bis zum<br />

Jahr 2003 waren in beiden Zonen die <strong>Wasser</strong>gebühren<br />

auf das Zwei- bis Fünffache angestiegen.<br />

Kinder in Manila spielen im Abfall am <strong>Wasser</strong><br />

Eine Befragung der Einwohner im Jahr 2000<br />

ergab <strong>ein</strong> gemischtes Bild: 33% fanden die Versorgung<br />

besser, 55% sahen k<strong>ein</strong>en Unterschied<br />

und 12 stellten sogar <strong>ein</strong>e Verschlechterung seit<br />

der Privatisierung fest (UNDP Bericht über die<br />

menschliche Entwicklung 2003, S. 149).<br />

Die Qualität der Versorgung wird vor allem<br />

in den Armenvierteln bemängelt. Der <strong>Wasser</strong>druck<br />

reiche nicht aus, um das Rohrsystem<br />

keimfrei zu halten. Cholera-Erkrankungen seien<br />

die Folge. Die Firma verteidigt sich: Bei dem<br />

großen Ausmaß der <strong>Wasser</strong>diebstähle durch illegale<br />

Anschlüsse sei es k<strong>ein</strong> Wunder, dass Keime<br />

ins <strong>Wasser</strong> geraten. Viele arme Haushalte ohne<br />

<strong>Wasser</strong>anschlüsse können sich jedoch das teure<br />

<strong>Wasser</strong> von privaten Händlern nicht leisten und<br />

sind angewiesen darauf, <strong>Wasser</strong> illegal zu zapfen.<br />

Aufgrund der vielen Probleme, haben die beiden<br />

Konzessionäre darum gebeten, die Konzession<br />

zurückgeben zu dürfen.

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