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Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika

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Unterrichts<strong>ein</strong>heit I<br />

☞ 3<br />

Bitte kopieren Sie das Arbeitsblatt<br />

MI <strong>–</strong> 1 für alle SchülerInnen<br />

und lassen Sie die<br />

Arbeitsaufgaben paarweise<br />

bearbeiten.<br />

Die hier angeführten Kriterien<br />

zur Beurteilung der „<strong>Wasser</strong>situation“<br />

<strong>ein</strong>es Landes sollen<br />

an zwei konkreten Länderbeispielen<br />

„durchgespielt“<br />

werden.<br />

Das Arbeitsblatt MI <strong>–</strong> 1 enthält<br />

statistische Angaben über<br />

<strong>Wasser</strong>dargebot, <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />

und über den Zugang<br />

der Bevölkerung zu Trinkwasser<br />

und zu den Abwassersystemen<br />

in den beiden Ländern<br />

Mosambik und Libyen.<br />

Der Ländervergleich macht<br />

deutlich, dass die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

<strong>ein</strong>es Landes nicht<br />

nur vom <strong>Wasser</strong>dargebot (der<br />

Menge des verfügbaren, sich<br />

erneuernden Süßwassers)<br />

abhängt. Wesentlich sind auch<br />

<strong>ein</strong>e effi ziente Nutzung und<br />

<strong>ein</strong>e nachhaltige <strong>Wasser</strong>entnahme.<br />

☞ 4<br />

Das Arbeitsblatt enthält zahlreiche<br />

statistische Angaben<br />

und soll gleichzeitig den<br />

Umgang mit Statistiken <strong>–</strong> die<br />

Deutung und Interpretation<br />

statistischer Parameter <strong>–</strong> <strong>ein</strong>üben.<br />

10<br />

erneuerbares Süßwasserdargebot zwischen 1.000<br />

und 1.700 Kubikmeter pro Kopf der Bevölkerung<br />

und Jahr. Von <strong>Wasser</strong>mangel spricht man, wenn<br />

weniger als 1.000 Kubikmeter Süßwasser zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Im Jahre 2050 werden nach <strong>ein</strong>er mittleren<br />

Schätzung 9,3 Mrd. Menschen auf unserem Globus<br />

s<strong>ein</strong>. 42 % davon leben dann in Ländern mit<br />

<strong>Wasser</strong>knappheit oder <strong>Wasser</strong>mangel. Im Jahre<br />

2000 betrug dieser Prozentsatz gerade <strong>ein</strong>mal 8 %.<br />

Umso wichtiger wäre es, die <strong>Wasser</strong>nutzung<br />

dem heutigen Stand der Technik anzupassen und<br />

dafür zu sorgen, dass <strong>Wasser</strong> effi zient genutzt<br />

wird. Viel <strong>Wasser</strong> geht verloren, weil Bewässerungssysteme<br />

den größten Teil des <strong>Wasser</strong>s verdunsten<br />

lassen, weil <strong>Wasser</strong>leitungen viele Lecks<br />

aufweisen oder weil die Art der Bewässerung<br />

nur ungenügend an die Wurzeln der Pfl anzen<br />

erreicht.<br />

Für die Beurteilung der <strong>Wasser</strong>situation<br />

<strong>ein</strong>zelner Länder ist schließlich auch die Nachhaltigkeit<br />

der <strong>Wasser</strong>nutzung von Bedeutung.<br />

„Nachhaltig“ ist die <strong>Wasser</strong>entnahme dann, wenn<br />

sie das erneuerbare Oberfl ächenwasser, die Zufl<br />

üsse der Gewässer und diejenigen Grundwasserreservoirs<br />

nutzt, die durch Regen wieder aufgefüllt<br />

werden. Einige Länder (z.B. China, aber auch<br />

die USA) verwenden in bestimmten Regionen für<br />

ihre <strong>Wasser</strong>versorgung in hohem Maße Grundwasservorräte,<br />

die in Jahrtausenden entstanden<br />

sind und sich nicht mehr regenerieren. Es ist<br />

absehbar, dass die Erschöpfung dieser <strong>Wasser</strong>vorräte<br />

zu Krisen in der Landwirtschaft führen wird.<br />

Das gilt auch für viele Beispiele unangepasster<br />

<strong>Wasser</strong>nutzung in der Landwirtschaft so vieler<br />

Länder. Falsche Bewässerung kann zu Versalzung<br />

und zur Erosion der Böden führen <strong>–</strong> und ist damit<br />

ebenso wenig zukunftsfähig.<br />

3. Ländervergleich:<br />

Mosambik und Libyen<br />

☞ 3 + MI <strong>–</strong> 1<br />

Mosambik<br />

Das Land Mosambik gehört zu den ärmsten<br />

Ländern der Erde. Trotz <strong>ein</strong>iger wirtschaftlicher<br />

Verbesserungen in den letzten Jahren (nach dem<br />

jahrelangen Bürgerkrieg) ist die soziale Situation<br />

der Menschen noch immer sehr schlecht. Mosambik<br />

verzeichnet <strong>ein</strong>e hohe Kindersterblichkeit<br />

(Arbeitsblatt MI <strong>–</strong> 1, Ziffer 13). Unterernährung<br />

ist bei <strong>ein</strong>em Großteil der Bevölkerung an der<br />

Tagesordnung (Ziffer 10). ☞ 4<br />

Das <strong>Wasser</strong>-Potential des Landes ist erheblich<br />

(Ziffer 3). Mit rund 11.800 Kubikmeter<br />

erneuerbarem <strong>Wasser</strong> (Gesamtmenge des zur<br />

Nutzung zugänglichen und auch erneuerbaren<br />

Süßwassers) pro Einwohner (Ziffer 5) gehört Mosambik<br />

nicht zu den Ländern mit <strong>Wasser</strong>knappheit<br />

oder gar <strong>Wasser</strong>mangel.<br />

Doch die Nutzung dieses <strong>Wasser</strong>s ist unzureichend.<br />

Nur 3 % der landwirtschaftlichen<br />

Fläche (Ziffer 9) werden als Bewässerungsland<br />

genutzt. Viel Potential bleibt hier ungenutzt. Die<br />

sichere Versorgung der Menschen mit sauberem<br />

Trinkwasser ist ebenfalls mangelhaft. 43 % der<br />

Menschen können ihr Menschenrecht auf sauberes<br />

<strong>Wasser</strong> nicht wahrnehmen (Ziffer 11). Noch<br />

mehr Menschen (57 % der Bevölkerung) sind<br />

nicht an <strong>ein</strong>e Abwasserentsorgung angeschlossen<br />

(Ziffer 12). Beides sind wesentliche Faktoren für<br />

die hohe Kindersterblichkeit (197 Kinder von<br />

1.000 Lebendgeburten sterben bis zu ihrem<br />

5. Geburtstag <strong>–</strong> vgl. Ziffer 13).<br />

Fazit: Mosambik hat große, wenn auch regional<br />

unterschiedlich verteilte <strong>Wasser</strong>reserven;<br />

die Nutzung dieses Potentials ist aber wegen der<br />

Armut des Landes unzureichend. Eine Verbesserung<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgung gehört zu den wichtigsten<br />

Entwicklungsprioritäten des Landes.<br />

Libyen<br />

Die arabische Republik Libyen gehört zu den<br />

reichsten Staaten des afrikanischen Kontinents<br />

<strong>–</strong> dank der Erdöl<strong>ein</strong>nahmen. Die soziale Situation<br />

der Menschen ist daher nicht von Hunger (Ziffer<br />

10) oder absoluter Armut geprägt. Allerdings ist<br />

die relative Armut bestimmter Bevölkerungsgruppen<br />

unübersehbar. 28 % der Bevölkerung sind<br />

nur unzureichend mit <strong>Wasser</strong> versorgt (Ziffer 11).<br />

Libyen ist <strong>ein</strong>es der wasserärmsten Länder<br />

der Erde (Ziffer 3). 95 % des Landes bestehen<br />

aus Wüste. Mit nur 113 Kubikmeter <strong>Wasser</strong>dargebot<br />

(Gesamtmenge des zur Nutzung zugänglichen<br />

und erneuerbaren Süßwassers) pro Einwohner<br />

(Ziffer 5) ist das Land sehr niederschlagsarm.<br />

Libyen nutzt dennoch in erheblichem Maße<br />

<strong>Wasser</strong> für die Landwirtschaft. Dieses wird aber<br />

weitgehend (rund 90 %) aus fossilen Grundwasserbecken<br />

entnommen, die sich im Laufe<br />

des Quartärs (vor rund 1 Mio. Jahren) gebildet<br />

haben. Diese Nutzung ist nicht nachhaltig, weil<br />

sich diese <strong>Wasser</strong>vorräte nicht mehr erneuern.<br />

Der Grundwasserspiegel sinkt also beständig. Es<br />

wird geschätzt, dass Libyen 8mal mehr <strong>Wasser</strong><br />

verbraucht als durch Niederschläge oder Zufl üsse<br />

erneuert wird (Ziffer 7). Außerdem dringt<br />

Meerwasser in die Grundwasserbecken und<br />

macht erhebliche Teile der Süßwasserbestände

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