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Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika

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Unterrichts<strong>ein</strong>heit IV<br />

☞ 5<br />

Das Arbeitsblatt MIV <strong>–</strong> 2 gibt<br />

<strong>ein</strong>en älteren Artikel (1998)<br />

aus dem „fi fty:fi fty <strong>–</strong> Magazin“<br />

wieder. Dieser wurde<br />

ausgewählt, weil hier immerhin<br />

noch der Versuch <strong>ein</strong>er<br />

Begründung für die Notwendigkeit<br />

des <strong>Wasser</strong>sparens<br />

gemacht wird. In fast allen<br />

anderen Aufrufen genügt der<br />

Hinweis auf die knappe und<br />

kostbare Ressource <strong>Wasser</strong> als<br />

Begründung offenbar aus.<br />

Das andere (konträre) Arbeitsblatt<br />

MIV <strong>–</strong> 3 enthält<br />

die Aussage von zwei Umweltwissenschaftlern,<br />

dass<br />

<strong>Wasser</strong>-Sparen in Deutschland<br />

Unsinn sei.<br />

Beide Arbeitsblätter sollten<br />

als Kopien der SchülerInnen<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

☞ 6<br />

Viele Schulen und Gruppen<br />

haben <strong>Wasser</strong>spar-Aktionen<br />

durchgeführt und die<br />

SchülerInnen zum <strong>Wasser</strong>sparen<br />

aufgefordert. Wenn<br />

hier mit bester Absicht und<br />

Engagement Einsparungen<br />

erzielt worden sind, die sich<br />

ja auch noch positiv auf der<br />

<strong>Wasser</strong>rechnung bemerkbar<br />

machen, bedeutet es schon<br />

<strong>ein</strong>e Provokation MIV <strong>–</strong> 3,<br />

die Behauptung aufzustellen,<br />

<strong>Wasser</strong>sparen sei Unsinn. Deshalb<br />

sollte man hier behutsam<br />

argumentieren.<br />

Jedoch eröffnet sich auch die<br />

Lernchance, Setzungen zu<br />

hinterfragen und Argumente<br />

gegen<strong>ein</strong>ander abzuwägen.<br />

Lassen Sie also wenn möglich<br />

<strong>ein</strong>e kontroverse Diskussion<br />

aufkommen. Eventuell können<br />

die beiden Seiten MIV <strong>–</strong> 2 und<br />

MIV <strong>–</strong> 3 arbeitsteilig bearbeitet<br />

werden.<br />

☞ 7<br />

Das Projekt „Frauen sammeln<br />

Regenwasser, Uganda“ ist nur<br />

<strong>ein</strong> Beispiel für <strong>ein</strong>en nach-<br />

72<br />

2. Was wäre <strong>ein</strong> „nachhaltiger<br />

Umgang mit <strong>Wasser</strong>“ bei uns?<br />

In der BR Deutschland wird nur rund <strong>ein</strong> Viertel<br />

(23%) des verfügbaren, erneuerbaren <strong>Wasser</strong>s<br />

genutzt. Die Forderung nach Nachhaltigkeit sollte<br />

sich deshalb nicht auf die Aufforderung zum<br />

<strong>Wasser</strong>sparen konzentrieren, sondern vor allem<br />

die Vermeidung von Umweltbelastungen durch<br />

Abwässer und Schadstoffe in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Auch in der absehbaren Zukunft ist nicht<br />

damit zu rechnen, dass das <strong>Wasser</strong>dargebot in<br />

Deutschland unseren Verbrauch nicht decken<br />

könnte. Der Verbrauch in der Industrie ist zudem<br />

deutlich rückläufi g und auch in den Haushalten<br />

ging die Nachfrage in den letzten Jahren (1990<br />

bis 2000: - 12%) zurück. Vor diesem Hintergrund<br />

ist auffällig, dass viele gut-gem<strong>ein</strong>ten Umweltaktionen<br />

gerade im Bereich der Schulen das <strong>Wasser</strong>sparen<br />

in den Mittelpunkt stellen. Dies soll an<br />

dieser Stelle <strong>ein</strong>mal kritisch refl ektiert werden.<br />

☞ 5 Zwei Schülerarbeitsblätter, die in Kl<strong>ein</strong>gruppen<br />

arbeitsteilig bearbeitet werden sollten,<br />

stellen hierzu kontroverse Positionen vor:<br />

☞ MIV <strong>–</strong> 2 fordert zum <strong>Wasser</strong>sparen auf und<br />

gibt dazu <strong>ein</strong>ige ökonomische und ökologische<br />

Argumente mit auf den Weg. Die hier gemachten<br />

Aussagen gelten sicher nicht nur für Hamburg.<br />

☞ MIV <strong>–</strong> 3 gibt <strong>ein</strong>en gekürzten Artikel aus der<br />

FR wieder, in dem zwei Experten für Umweltrecht<br />

<strong>Wasser</strong>sparen in Deutschland als Unsinn bezeichnen<br />

und dagegen argumentieren. ☞ 6<br />

Es lohnt sich, die in beiden Artikel aufgestellten<br />

Argumente kritisch gegen<strong>ein</strong>ander zu<br />

stellen und zu bewerten. Die wichtigsten Argumente<br />

werden hier aufgelistet:<br />

3. Beispiel für <strong>ein</strong>en „nachhaltigen<br />

Umgang mit <strong>Wasser</strong>“ in<br />

Uganda.<br />

„Nachhaltiger Umgang mit <strong>Wasser</strong>“ kann nur im<br />

ökonomischen, sozialen und ökologischen Kontext<br />

bestimmt werden. Deshalb kann hier auch<br />

nur anhand <strong>ein</strong>es Beispiels angedeutet werden,<br />

was <strong>ein</strong> nachhaltiger Umgang mit <strong>Wasser</strong> in den<br />

Ländern des Südens bedeuten könnte.<br />

☞ MIV <strong>–</strong> 4 Das Beispiel des Arbeitsblattes ist<br />

<strong>ein</strong>er Projektbeschreibung von Brot für die<br />

Welt entnommen. Es schildert, wie Frauen im<br />

Südwesten von Uganda durch den Bau von<br />

Regenwasserzisternen ihre <strong>Wasser</strong>situation<br />

nachhaltig verbessert haben. ☞ 7 Das auf den<br />

Wellblechdächern gesammelte Regenwasser<br />

wird in <strong>ein</strong>em verschlossenen Tank gesammelt<br />

und steht für den <strong>Wasser</strong>bedarf der Familie<br />

Argumente pro <strong>Wasser</strong>sparen Argumente contra <strong>Wasser</strong>sparen<br />

Regional ist es im Sommer an <strong>ein</strong>igen Orten<br />

auch in Deutschland immer wieder zu Engpässen<br />

in der <strong>Wasser</strong>versorgung gekommen.<br />

Die umfangreiche <strong>Wasser</strong>entnahme aus dem<br />

Grundwasser hat in <strong>ein</strong>igen Regionen bereits zu<br />

Austrocknung und zu <strong>Wasser</strong>stress für Flora und<br />

Fauna geführt.<br />

<strong>Wasser</strong>sparen macht den Bau umgangreicher<br />

Fernrohre zur <strong>Wasser</strong>versorgung überfl üssig.<br />

<strong>Wasser</strong>sparen erinnert an die Tatsache, dass für<br />

viele Menschen in der Welt <strong>Wasser</strong> <strong>ein</strong>e begrenzt<br />

verfügbare Ressource ist. <strong>Wasser</strong>sparen ist so<br />

Einüben in <strong>globales</strong>, ökologisches Denken.<br />

<strong>Wasser</strong> ist <strong>ein</strong>e bei uns im Überfl uss vorhandene<br />

Ressource. Auch regionale Engpässe ändern<br />

daran nichts.<br />

<strong>Wasser</strong> ist Teil <strong>ein</strong>es Kreislaufes und regeneriert<br />

sich ständig. Ein Ansparen für kommende Generationen<br />

ist ohnehin nicht möglich.<br />

Maßnahmen zum <strong>Wasser</strong>sparen wie die Regenwassernutzung<br />

durch <strong>ein</strong> separates Leitungssystem<br />

oder <strong>ein</strong> verkl<strong>ein</strong>ertes <strong>Wasser</strong>leitungsvolumen<br />

erfordern hohe ökonomische Investitionen<br />

und belasten die Umwelt durch Energieverbrauch<br />

und Stoffströme.<br />

Geht der <strong>Wasser</strong>verbrauch in Deutschland weiter<br />

zurück, so besteht die Gefahr von Korrosionsschäden<br />

und Verkeimung im Leitungsnetz.

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