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Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika

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Unterrichts<strong>ein</strong>heit I<br />

• wie sie derartige<br />

Warnhinweise persönlich<br />

beurteilen,<br />

• ob sie diese für sachlich<br />

gerechtfertigt halten<br />

• und ob Sie glauben, dass<br />

derartige Warnhinweise<br />

Wirkung erzielen.<br />

☞ 13<br />

Das Arbeitsblatt MI <strong>–</strong> 5 kann<br />

auf Folie kopiert und dann<br />

in der Klasse gezeigt werden<br />

oder als Kopie <strong>ein</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

Eine ausführliche Darstellung<br />

von Treibhauseffekt und<br />

Klimawandel kann an dieser<br />

Stelle nicht erfolgen. Es ist<br />

hier ausreichend, wenn der<br />

grobe Wirkzusammenhang<br />

verstanden ist.<br />

☞ 14<br />

Die Kategorie des „virtuellen<br />

<strong>Wasser</strong>s“ ist sicher weithin<br />

unbekannt, öffnet aber den<br />

Blick für die Tatsache, dass<br />

der internationale Handel<br />

<strong>ein</strong> wichtiger Faktor ist für<br />

die <strong>Wasser</strong>situation in vielen<br />

Ländern.<br />

☞ 15<br />

Wie viel <strong>Wasser</strong> verbirgt sich<br />

hinter den <strong>ein</strong>zelnen Produkten?<br />

Stellen Sie z.B. <strong>ein</strong>e Flasche<br />

Orangensaft (1 Liter) auf das<br />

Pult und lassen Sie die SchülerInnen<br />

raten, wie viel <strong>Wasser</strong><br />

notwendig war, um diesen<br />

Liter O-Saft herzustellen.<br />

Fragen Sie, für welche Zwecke<br />

<strong>Wasser</strong> bei der Orangensaftproduktion<br />

benötigt wird.<br />

• Bewässerung der Bäume<br />

• Waschen der Früchte Herstellung<br />

des Konzentrats<br />

• Verdünnen des Konzentrats<br />

bei der Endherstellung in<br />

Deutschland.<br />

14<br />

Die Stark-Niederschläge können oft von<br />

Böden oder Gewässern nicht mehr aufgenommen<br />

werden. Fruchtbares Land wird überschwemmt<br />

und zerstört, Menschen und Tiere sind in Gefahr.<br />

Im Februar 2000 verloren im Südlichen <strong>Afrika</strong><br />

durch <strong>ein</strong>e „Jahrhundertfl ut“ mehr als 1.000<br />

Menschen ihr Leben; 850.000 Menschen wurden<br />

obdachlos; der ökonomische Schaden betrug<br />

mindestens 660 Millionen Dollar.<br />

☞ MI <strong>–</strong> 5 Das Arbeitsblatt MI <strong>–</strong> 5 (Autofahren<br />

verursacht Überschwemmungen) zeigt den<br />

Zusammenhang zwischen derartigen Überschwemmungen<br />

in fernen Ländern“ und unserem<br />

Lebensstil auf. ☞ 13 Denn es sind die reichen<br />

Länder des Nordens, die für mehr als die Hälfte<br />

der Treibhausgase verantwortlich sind, obwohl<br />

in ihnen nur <strong>ein</strong> Fünftel der Weltbevölkerung<br />

lebt. Die Behauptung „Autofahren verursacht<br />

Überschwemmungen“ weist auf diesen Zusammenhang<br />

hin und bringt ihn auf <strong>ein</strong>e knappe<br />

Formel. Weil Nordamerika und Europa durch<br />

Energieverbrauch inkl. Verkehr ganz wesentlich<br />

zum sogenannten Treibhauseffekt beitragen, sind<br />

wir indirekt mitverantwortlich für Wetterextrema<br />

und Überschwemmungen, die als Folge der Erderwärmung<br />

häufi ger auftreten. Sicher ist dieser<br />

Zusammenhang nur vermittelt richtig, weil mehrere<br />

Faktoren für das Zustandekommen von Überschwemmungen<br />

von Bedeutung sind. Die Einsicht<br />

aber, dass unsere Lebensweise (z.B. unser Energieverbrauch)<br />

derartige globale Auswirkungen<br />

hat, ist von großer Bedeutung und soll hier im<br />

Vordergrund stehen.<br />

Ausführlicher zum Thema Klimawandel/<br />

Treibhauseffekt:<br />

• U. Graf: Der Treibhauseffekt. Sind wir auf dem<br />

Weg in <strong>ein</strong>e Klimakatastrophe? 175 S. Bremen<br />

2001 (Unterrichtsmaterialien mit didaktischen<br />

Hinweisen und Kopiervorlagen, eher für Oberstufe).<br />

Kostenloser Bezug über die Bundeszentrale<br />

für politische Bildung.<br />

http://www.bpb.de<br />

• Schaubilder aus „Atlas der Weltverwicklungen“,<br />

Wuppertal 2001.<br />

Bezug: Welthaus Bielefeld.<br />

http://www.welthaus.de<br />

• Buch „Herausforderung Klimawandel“, BMBF<br />

2003. Kostenlos als download unter http://<br />

www.bmbf.de/pub/klimawandel.pdf<br />

• Bei der Münchener Rückversicherung kann <strong>ein</strong><br />

leicht verständlich formuliertes Papier zum<br />

globalen Klimawandel <strong>–</strong> geeignet für die Oberstufe<br />

<strong>–</strong> herunter geladen werden.<br />

http://www.munichre.com/publications/302-<br />

03570_de.pdf<br />

6. Der Handel mit virtuellem<br />

<strong>Wasser</strong><br />

Die <strong>Wasser</strong>situation <strong>ein</strong>es Landes wird nicht<br />

unwesentlich bestimmt vom <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />

derjenigen Produkte, die ausgeführt oder <strong>ein</strong>geführt<br />

werden. Denn quasi unsichtbar hinter dem<br />

Export von Nahrungsmitteln, landwirtschaftlichen<br />

Gütern, aber auch von Industrieprodukten<br />

steht <strong>ein</strong>e oft nicht unerhebliche Aufwendung<br />

von <strong>Wasser</strong>, das zur Herstellung dieser Produkte<br />

notwendig war. Diese Menge <strong>Wasser</strong> wird gleichsam<br />

exportiert <strong>–</strong> während andererseits durch die<br />

Importe von Produkten, deren Erstellung sehr<br />

wasseraufwendig ist, die eigenen <strong>Wasser</strong>vorräte<br />

geschont werden können. ☞ 14<br />

Wissenschaftler (vor allem Tony Allan, London<br />

und A.Y. Hoekstra, Delft) haben diese Kategorie<br />

des „virtuelles <strong>Wasser</strong>“ <strong>ein</strong>geführt. Sie<br />

plädieren dafür, den zunächst nicht sichtbaren<br />

<strong>Wasser</strong>verbrauch für Export- und Importprodukte<br />

zu berechnen, damit Handelsentscheidungen<br />

getroffen werden, die das aufgewendete <strong>Wasser</strong><br />

nicht als unsichtbaren Faktor ignorieren.<br />

Die <strong>Wasser</strong>aufwendung für die Herstellung<br />

von Produkten ist häufi g erheblich. Das Augenmerk<br />

soll hier auf Nahrungsmitteln liegen.<br />

Doch auch bei Industrieprodukten werden große<br />

Mengen <strong>Wasser</strong> verbraucht. So werden z.B. zur<br />

Herstellung <strong>ein</strong>es Autos ca. 400.000 Liter <strong>Wasser</strong><br />

aufgewendet. ☞ 15<br />

Bei den Nahrungsmitteln gibt es natürlich<br />

Pfl anzen mit eher hohem und solche mit eher<br />

niedrigem <strong>Wasser</strong>bedarf. Hinzu kommt, dass in<br />

verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen<br />

Anbau- und Bewässerungsmethoden und abhängig<br />

von den Jahreszeiten der <strong>Wasser</strong>bedarf sehr<br />

stark differiert. So sind die Zahlen über das „virtuelle<br />

<strong>Wasser</strong>“ in den verschiedenen Produkten<br />

lediglich Durchschnittszahlen, die zudem noch je<br />

nach Quellen differieren.<br />

Nach <strong>ein</strong>er neueren Statistik (vgl. die Zahlen<br />

im Arbeitsblatt MI <strong>–</strong> 6) muss gerade bei Reis oder<br />

Weizen erheblicher <strong>Wasser</strong>aufwand <strong>ein</strong>rechnet<br />

werden. Für die Produktion von <strong>ein</strong>em Kilogramm<br />

Reis sind ca. 2.700 Liter <strong>Wasser</strong> notwendig; bei<br />

<strong>ein</strong>em Kilogramm Weizen kommen diese Berechnungen<br />

auf 1.200 Liter. Noch wasseraufwendiger<br />

ist die Produktion von Fleisch. Für <strong>ein</strong> Kilogramm<br />

Rindfl eisch berechnen A.Y. Hoekstra 16.000 Liter<br />

<strong>Wasser</strong>. Auch beim <strong>Wasser</strong> gilt also wie bei der<br />

Energie, dass <strong>ein</strong> hoher Fleischkonsum <strong>ein</strong>e erhebliche<br />

ökologische Belastung unseres Globus<br />

verursacht. Die 22 Liter für <strong>ein</strong>en Liter O-Saft<br />

sind im Vergleich dazu geradezu bescheiden.

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