Wasser – ein globales Gut - Koordination Südliches Afrika
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Einführung<br />
4<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Wasser</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>ein</strong> <strong>globales</strong><br />
<strong>ein</strong> <strong>globales</strong> <strong>Gut</strong>?<br />
<strong>Gut</strong>?<br />
Sich in <strong>ein</strong>em wasserreichen Land wie Deutschland<br />
mit dem Thema <strong>Wasser</strong> und s<strong>ein</strong>er weltweiten<br />
Verfügbarkeit zu beschäftigen, ist nicht<br />
unmittelbar <strong>ein</strong>sichtig. Erst <strong>ein</strong>e Beschäftigung<br />
mit den globalen Zusammenhängen zeigt, dass<br />
das <strong>Wasser</strong>thema auch für unsere Zukunft lebenswichtig<br />
ist. „Globales Lernen“ als kritische Aus<strong>ein</strong>andersetzung<br />
sowohl mit Interdependenzen als<br />
auch mit Widersprüchen eröffnet hier Lernchancen,<br />
die über die Rekapitulation gängiger „Wahrheiten“<br />
weit hinausgehen.<br />
Weltweit haben rund 1,1 Milliarden Menschen<br />
<strong>–</strong> fast jeder Fünfte <strong>–</strong> k<strong>ein</strong>en Zugang zu<br />
sauberem <strong>Wasser</strong> und mehr als 2,4 Milliarden<br />
sind nicht an <strong>ein</strong>e minimale Sanitärversorgung<br />
angeschlossen. <strong>Wasser</strong>mangel und <strong>Wasser</strong>verschmutzung<br />
sind wesentliche Kennzeichen für<br />
Armut und Unterentwicklung. Die Folgen dieser<br />
Missstände für Leben und Gesundheit der Menschen<br />
sind verheerend. <strong>Wasser</strong>knappheit bedeutet<br />
auch geringere landwirtschaftliche Erträge,<br />
während andererseits unangepasste Bewässerung<br />
Versalzung und Erosion zur Folge haben kann und<br />
damit langfristig noch größeren <strong>Wasser</strong>mangel.<br />
Zudem trifft auch der Überfl uss an <strong>Wasser</strong> gerade<br />
die Armen hart. Überschwemmungen bedrohen<br />
Leben und Gesundheit vor allem der armen Bevölkerung,<br />
die wenig Mittel haben, sich vor den<br />
Fluten zu schützen.<br />
In unseren nördlichen Regionen ist <strong>Wasser</strong><br />
zwar in überreichem Maße verfügbar, doch bereitet<br />
die <strong>Wasser</strong>verschmutzung Probleme. Wenig<br />
refl ektiert wird auch, dass wir in beträchtlichem<br />
Maße <strong>Wasser</strong> aus anderen Ländern importieren.<br />
Mit den Einfuhren von Waren importieren wir aus<br />
den exportierenden Ländern <strong>ein</strong>en Teil ihrer <strong>Wasser</strong>vorräte,<br />
die diese für ihre Exportproduktion<br />
aufwenden. Deutschland gehört hierbei zu den<br />
zehn größten Importeuren von so genanntem<br />
„virtuellen“ <strong>Wasser</strong>.<br />
Einfl uss auf die langfristige Versorgung der<br />
Menschheit mit <strong>Wasser</strong> nehmen wir auch durch<br />
unseren Lebensstil und Energieverbrauch. Denn<br />
die fortschreitende Klimaerwärmung der Erde<br />
droht die <strong>Wasser</strong>versorgung der Menschen gerade<br />
in der „Dritten Welt“ dramatisch zu verschlechtern.<br />
Die Verschiebung der Vegetationszonen<br />
bedroht die Lebensgrundlagen vieler Millionen<br />
Menschen.<br />
Das alles macht deutlich: <strong>Wasser</strong>probleme<br />
sind komplexe Entwicklungsprobleme. Aus diesem<br />
Grunde sind <strong>ein</strong>fache Lösungen nicht in Sicht;<br />
doch können technische, ökologisch angepasste<br />
Innovationen und <strong>ein</strong> verbessertes <strong>Wasser</strong>management<br />
die Situation verbessern. Notwendig<br />
ist <strong>ein</strong>e umfassende <strong>Wasser</strong>politik, die alle Akteure<br />
und die Bevölkerung <strong>ein</strong>bezieht. Dies setzt den<br />
politischen Willen der Verantwortlichen voraus,