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ZukunftslandMV Aufbruch in die Wissensgesellschaft für alle

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digte bl<strong>in</strong>de K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Schulen. Das ist<br />

e<strong>in</strong>e ganz andere Vorstellung davon, wie mit<br />

K<strong>in</strong>dern mit Sehschädigung gearbeitet werden<br />

kann. Und letztendlich haben, wenn man sich<br />

<strong>die</strong> Berichte über Integration ansieht, dann<br />

auch <strong>die</strong> Personen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Zeit lang glaubten,<br />

das <strong>die</strong>s <strong>in</strong>tegrativ nicht geht, dort sehr häufig<br />

ihre Auffassung revi<strong>die</strong>ren müssen. Es ist e<strong>in</strong>fach<br />

sehr viel mehr möglich als gedacht.<br />

Mathias brodkorb, bildungspolitischer<br />

Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:<br />

Ich möchte Herrn Professor Hartke noch e<strong>in</strong>mal<br />

bitten, <strong>die</strong> Frage von Frau L<strong>in</strong>dner zu beantworten:<br />

Wie sieht es <strong>in</strong> den anderen ostdeutschen<br />

Ländern im Bereich des<br />

sonderpädagogischen Förderbedarfs von<br />

Schülern aus, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss<br />

erwerben. Können Sie dazu etwas sagen?<br />

Prof. Dr. bodo Hartke, Universität Rostock:<br />

Also <strong>die</strong> Daten s<strong>in</strong>d ähnlich wie <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern,<br />

und ich habe da<strong>für</strong><br />

auch ke<strong>in</strong>e Erklärung. Me<strong>in</strong>e Vermutung ist<br />

e<strong>in</strong>fach <strong>die</strong>, dass hier auch noch geschichtlich<br />

bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e positivere E<strong>in</strong>stellung gegenüber<br />

Sonderbeschulung besteht. Es handelt sich<br />

e<strong>in</strong>fach um engagierte Sonderpädagogen, <strong>die</strong><br />

sich wirklich <strong>für</strong> <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>setzen und <strong>die</strong><br />

mit Begeisterung ihre Schulen gestalten. Nur:<br />

Aus <strong>die</strong>ser Sicht des Praktikers kann man<br />

nicht erkennen, was Alternativen s<strong>in</strong>d. Alternativen<br />

abwägen kann man nur durch wissenschaftliche<br />

Vergleiche und durch Untersuchungen.<br />

Ich vermute, dass e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong><br />

Ostdeutschland e<strong>in</strong>e wesentlich positivere<br />

E<strong>in</strong>stellung gegenüber Sonderbeschulung vorherrscht<br />

und dass das mit e<strong>in</strong>er der Gründe<br />

ist.<br />

E<strong>in</strong> anderer Punkt ist vielleicht auch <strong>die</strong>ses<br />

Missverständnis. Ich habe vorh<strong>in</strong> den Ausdruck<br />

„weite Def<strong>in</strong>itionen“ benutzt. Hier werden<br />

K<strong>in</strong>der mit Schwierigkeiten aufgenom-<br />

men, <strong>die</strong> <strong>in</strong> anderen Bundesländern wirklich<br />

nicht <strong>in</strong> Sonderschulen aufgenommen werden,<br />

weil man denkt, es seie<strong>in</strong>e Wohltat <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

K<strong>in</strong>der. Bundesweit benutzt man eher enge<br />

Def<strong>in</strong>itionen. Diese Diagnosen von sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf oder Störungsbildern<br />

haben natürlich etwas Ausgrenzendes,<br />

aber wir sollten doch <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Bereich möglichst<br />

präzise se<strong>in</strong> und uns auf e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Ebene schon um e<strong>in</strong>e präzise Sprache<br />

bemühen. Im Umgang mit dem K<strong>in</strong>d sollten<br />

wir von <strong>die</strong>sen Begriffen aber möglichst abkehren<br />

und jegliche stigmatisierende Begriffsbildung<br />

vermeiden.<br />

Harald Hillebrecht,<br />

Grundschulleiter <strong>in</strong><br />

Dambeck:<br />

Me<strong>in</strong> Name ist Harald Hillebrecht,<br />

ich b<strong>in</strong> Grundschulleiter<br />

e<strong>in</strong>er freien<br />

Grundschule <strong>in</strong> Dambeck.<br />

Harald Hillebrecht Ich suche seit über e<strong>in</strong>em<br />

halben Jahr nach e<strong>in</strong>er sonderpädagogischen<br />

Kraft, ich suche im ganzen<br />

Bundesland. Land unter ist gegeben! Ich würde<br />

mich freuen, wenn ich heute e<strong>in</strong>e Person<br />

zur E<strong>in</strong>stellung f<strong>in</strong>den könnte.<br />

Jörg Heydorn,<br />

SPD-Landtagsfraktion:<br />

Me<strong>in</strong> Name ist Jörg Heydorn,<br />

ich b<strong>in</strong> der sozialpolitische<br />

Sprecher der SPD-<br />

Landtagsfraktion und ich<br />

würde gern e<strong>in</strong>er Frage nach-<br />

Jörg Heydorn<br />

gehen. Herr Professor Hartke,<br />

Sie haben gesagt, wir haben<br />

<strong>in</strong>sgesamt im Land 12 Prozent K<strong>in</strong>der mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf und wir<br />

sollen aufhören, Förderbedarfe nach <strong>in</strong>dividuellen<br />

Gesichtspunkten zu betrachten und nicht<br />

Mittel je nach diagnostiziertem Förderbedarf

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