ZukunftslandMV Aufbruch in die Wissensgesellschaft für alle

die im Raum steht. Wenn dem nicht so ist,
dann wird man diese Hypothese aus der Welt
schaffen. Anders ist mein Angebot der wissenschaftlichen
Begleitung nicht zu verstehen.
Man muss die Hypothesen, wenn man sie als
Erklärung für ein Phänomen hat, systematisch
prüfen und muss schauen, welche Hypothese
übrig bleibt, und dann sollte man ursachenorientiert
handeln. Das ist einfach meine Grundhaltung
als Wissenschaftler.
Michael blanck, Verband
bildung und Erziehung M-V:
Mein Name ist Michael
Blanck vom Verband Bildung
& Erziehung. Ich möchte
mich erst einmal dem Schulleiter
aus Ribnitz-Damgarten
anschließen und bin sehr
Michael Blanck
dankbar für diese Veranstaltung,
weil hier Politik und Praktiker zusammenkommen.
Wir als Praktiker und natürlich
Verbandsfunktionäre kommen zwar öfter mit
der Politik ins Gespräch und machen auf die
Probleme aufmerksam, aber ich glaube, dass es
wichtig ist, einmal in diesem großen Rahmen zu
diskutieren. Und dann dürfen wir eines nicht
vergessen, Herr Professor Dr. Hartke hat eben
darauf hingewiesen: Wenn wir Veränderungen
in der Bildung wollen, dürfen wir nicht vergessen,
dass diese Prozesse langwierig sind. Es dauert
mindestens fünf Jahre, in der Regel zehn
Jahre, bis Änderungen, die wir heute umsetzen,
sich positiv bemerkbar machen. Und deshalb
mein Appell auch an die noch anwesenden Landespolitiker:
Der Doppelhaushalt, der dieses
Jahr noch beschlossen werden soll, kann natürlich
dafür sorgen, dass es erste Änderungen gibt.
Aber es wird länger dauern, denn wir brauchen
in den Schulen einen entsprechenden Input und
dazu gehört natürlich auch das, was die Politik
beschließen muss, damit wir wirklich Änderungen
in den Schulen haben.
Wir haben, und das hat die Diskussion heute
gezeigt, viele Brandherde. Wir werden sie nicht
sofort eindämmen können, es sind da einige
Dinge schon angesprochen worden. Ich will
nur kurz darauf eingehen, dass ich Herrn Prof.
Prüß sehr dankbar bin, dass er so elegant umschrieben
hat, was man sich sonst kaum auszusprechen
traut. Ich hatte es als ersten Punkt bei
mir auch auf der Liste, was die Bevölkerungsstruktur
betrifft, was die Kinder betrifft, die in
Mecklenburg-Vorpommern geboren werden,
die jungen Leute, die das Land verlassen, die
natürlich für große Probleme sorgen. Und unser
Problem ist letztendlich, dass der Anteil
der Kinder, die aus den so genannten bildungsfernen
Schichten kommen, immer größer wird.
Hier müssen wir natürlich frühzeitig, also in
der frühkindlichen Bildung, einwirken.
Der zweite Punkt ist eben angesprochen worden,
wir bemängeln seit Jahren die fehlenden
qualifizierten Lehrkräfte, aber es wurde bisher
zu wenig gemacht, damit hier eine Änderung
eintritt. Ohne diese qualifizierten Lehrkräfte
werden wir nach wie vor Probleme haben.
Einen dritten Punkt: Lehrer brauchen Zeit
für ihre Kinder. Diese Zeit wurde aber gerade
in den letzten Jahren und auch für die kommenden
Jahre verstärkt eingeschränkt, weil
immer mehr neue Aufgaben auf die Lehrer
hereinstürzen, die sie zu erfüllen haben und
die Zeit, die sie den Kindern eigentlich widmen
müssen, dadurch automatisch gekürzt
wird. Lehrer brauchen Entlastung und sie
brauchen auch eine vernünftige Zuweisung,
ich sage nur ein Stichwort: Diagnostik. Wir
brauchen mehr Unterstützungssysteme, einen
Ausbau der Unterstützungssysteme in vielen
Bereichen. Jeder, der hier sitzt, weiß, was darunter
zu verstehen ist, sodass ich mich wirklich
kurz fassen will. Ich sage nur ein Stichwort
dazu: Wir sollten auch an PmsA
denken.
Danke.
9