ZukunftslandMV Aufbruch in die Wissensgesellschaft für alle

Gleiche Chancen für alle -
Individuelle Förderung im frühkindlichen bereich stärken
- Eine Ideenskizze von Mathias brodkorb -
Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen
machen deutlich, dass in Mecklenburg-Vorpommern
bis zu 25 % der Kinder und Jugendlichen
in unterschiedlichem Ausmaß besondere
pädagogische Hilfe benötigen. Dabei
betreffen die vorherrschenden Defizite in erster
Linie ausgerechnet jene Fähigkeiten, die
für das spätere Lernen erforderlich sind: Pränumerik,
Phonologie, Sprache, Konzentration,
Verhalten, etc. Neben genannten kognitiven
Defiziten sind bei den Untersuchungen
der Kinder in M-V im Einschulungsalter
ebenfalls überdurchschnittlich häufig Entwicklungsverzögerungen
bei der Motorik und
der emotionalen und sozialen Entwicklung
sowie ein allgemein schlechter Gesundheitszustand
(insbesondere Adipositas) festgestellt
worden.
Wesentliche Grundsteine für diese besorgniserregende
Entwicklung der Kinder werden in
ihren ersten Lebensjahren gelegt. Systematische
Ansätze, dieser Tendenz schon in einer
frühen Entwicklungsphase zwischen drei und
sechs Jahren zu begegnen, kommen allerdings
in M-V nicht flächendeckend und nicht nach
einheitlichen Standards zur Anwendung. Individuelle,
bedarfsgerechte Frühförderung der
Kita-Kinder kann derzeit mangels tragfähiger
und flächendeckender Konzepte sowie finanzieller
Ausstattung nicht im wünschenswerten
Umfang stattfinden. In M-V sollen jedoch alle
Kinder eine echte Chance auf eine erfolgreiche
und selbstbestimmte Zukunft haben – unabhängig
vom sozialen Status der Eltern. Um
dies sicherzustellen, ist eine Verbesserung hin
zu mehr individueller Förderung aller Kinder
von Beginn an von entscheidender Bedeutung.
Vor diesem Hintergrund ist es seitens der SPD
ein wesentliches Ziel der laufenden Novellierung
des Kindertagesfördergesetzes (KiföG
M-V), geeignete Maßnahmen zur systematischen
Erkennung von Benachteiligungen und
einer anschließenden Frühförderung zu ergreifen.
Geplant ist, aufbauend auf einer verbindlichen
Bildungskonzeption für Kinder von 0 – 10
Jahren im Zuge der KiföG-Novellierung, zunächst
für den Kindergarten flächendeckend
ein Dokumentations- und Lernbegleitinstrument
einzuführen, welches eine gezielte Beobachtung
und Dokumentation der Fähigkeiten
und Nachholbedarfe der Kinder ermöglicht.
Diese gezielte Beobachtung und Dokumentation
soll auf der Grundlage landesweit einheitlicher
und vergleichbarer Standards erfolgen
und die Grundlage der individuellen Förderung
aller Kinder bilden. Zudem liefert sie
wichtige Informationen für besondere individuelle
Förderbedarfe bei Kindern mit besonderen
Benachteiligungen. Auf der Grundlage
festgestellter besonderer Förderbedarfe erhalten
die Kindertagesstätten daher künftig zusätzliche
finanzielle Mittel, um hiermit zielgenau
frühe Hilfen organisieren zu können. Die
entstehenden Dokumentationen sollen nach
der Einschulung nahtlos auch den Grundschullehrerinnen
und -lehrern für deren pädagogische
Arbeit zur Verfügung stehen.
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