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ZukunftslandMV Aufbruch in die Wissensgesellschaft für alle

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Es besteht nun <strong>in</strong> der Praxis, <strong>in</strong> den Förderschulen<br />

und Förderzentren folgende Be<strong>für</strong>chtung:<br />

Zieht man <strong>die</strong> Diagnostik an <strong>die</strong> Schulämter<br />

und belässt es bei der gegenwärtigen<br />

Ressourcenausstattung, dann regulieren sich<br />

<strong>die</strong> e<strong>in</strong>gangs beschriebenen hohen Schülerzahlen<br />

<strong>in</strong> den Förderschulen von ganz <strong>alle</strong><strong>in</strong>e. Wo<br />

ke<strong>in</strong> Diagnostiker, da ke<strong>in</strong> Gutachten, da ke<strong>in</strong><br />

Förderbedarf. Vor e<strong>in</strong>er solchen Entwicklung<br />

ist e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich zu warnen. Wir brauchen <strong>für</strong><br />

Diagnostiken im Land e<strong>in</strong>e angemessene Ausstattung.<br />

Vielleicht s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tat auch Stichtage notwendig,<br />

wie <strong>die</strong>s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundesländern der<br />

Fall ist. Beispielsweise ist daran zu denken,<br />

dass Anträge bis Mitte Dezember gestellt se<strong>in</strong><br />

müssen. Im Gegenzug muss aber auch <strong>die</strong> Ausstattung<br />

vorhanden se<strong>in</strong>, um <strong>alle</strong> <strong>die</strong>se Anträge<br />

beispielsweise bis zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt Mitte/<br />

Ende Mai zu bearbeiten.<br />

4. Resümee<br />

Wir benötigen angesichts der komplexer werdenden<br />

Auffälligkeiten von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

mit vermuteten sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfen e<strong>in</strong>e veränderte<br />

Struktur der Diagnostik. Sie muss multiprofessionell<br />

und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är aufgebaut se<strong>in</strong>.<br />

Die Diagnostik sollte von E<strong>in</strong>zelschulen losgelöst<br />

und auf regional verortete/vernetzte<br />

Teams übergehen. Diese Teams sollten/<br />

könnten an <strong>die</strong> regionalen Förderausschüsse<br />

angegliedert werden.<br />

Wir brauchen vergleichbare, auf abgestimmten<br />

Standards beruhende sonderpädagogische<br />

Gutachten, <strong>die</strong> rechtssicher s<strong>in</strong>d. Wir müssen<br />

<strong>die</strong> Zahl der Schlechtachten m<strong>in</strong>imieren.<br />

Die Diagnostiken haben sehr viel stärker als<br />

bislang auf das K<strong>in</strong>d zu schauen und nicht auf<br />

<strong>die</strong> Institution. Es muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gutachten<br />

darum gehen, Phänomene, Ursachen und<br />

Schlussfolgerungen <strong>für</strong> das K<strong>in</strong>d zu beschreiben<br />

und nicht zw<strong>in</strong>gend zu schauen, <strong>in</strong> welche<br />

Schule es passt.<br />

Wir müssen noch stärker als bislang <strong>die</strong> Regelschulen<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Pflicht nehmen, vor e<strong>in</strong>er Antragstellung<br />

wirklich <strong>alle</strong> Möglichkeiten der<br />

<strong>in</strong>ternen Förderung auszuschöpfen. Die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> Grundschulen und Regionalen<br />

Schulen (konkret <strong>die</strong> Klassenstärken) s<strong>in</strong>d<br />

häufig sehr günstig.<br />

Das Prozedere der Diagnostik muss dr<strong>in</strong>gend<br />

verbessert und professionalisiert werden, und<br />

zwar aus den Förderschulen, den Förderausschüssen<br />

heraus, auch um den Verantwortlichen<br />

im M<strong>in</strong>isterium Modelle aus der Praxis<br />

zu präsentieren, <strong>die</strong> funktionieren. Die gegenwärtige<br />

Praxis kann das nicht mehr umfänglich<br />

leisten.<br />

Referat Steffen Petzak, M<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong><br />

bildung, Wissenschaft und Kultur: Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> sonderpädagogische Diagnostik<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

werte Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

ausgehend von den Aufgaben pädagogischer<br />

und sonderpädagogischer Förderung wende<br />

ich mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Referat „Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> sonderpädagogische Diagnostik auf der<br />

Grundlage fachwissenschaftlicher Literatur“<br />

nach e<strong>in</strong>er kurzen Begriffsklärung der Diagnostik,<br />

den Zielen, Inhalten und Organisationsformen<br />

sonderpädagogischer Diagnostik<br />

zu und möchte der Frage nachgehen, welche<br />

Diagnostik, <strong>in</strong> welcher Form <strong>für</strong> wen förderlich<br />

ist. Ich möchte <strong>die</strong> Situation <strong>in</strong> unserem<br />

Land erläutern und Tendenzen skizzieren.<br />

Fördern ist e<strong>in</strong> Grundpr<strong>in</strong>zip pädagogischen<br />

Handelns und der Ausgangspunkt von Bildung<br />

und Erziehung an der Schule. Die sonderpädagogische<br />

Förderung ist e<strong>in</strong>e notwendige<br />

Ergänzung der allgeme<strong>in</strong>en pädagogischen<br />

Förderung. Jede Schule hat <strong>die</strong> Aufgabe, günstige<br />

Lernbed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> ihre Schüler zu ge-<br />

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