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The World is Changing - Liceo Sesto Properzio

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Stadtbild von Krakau und das Leben seiner Bewohnerin den Jahren 1939-1945by Aleksandra CIOŚ (1995), 8LO Kraków/PolandSchon die ersten Kriegstage haben das Stadtbild total geändert.Die Straßen und Plätze haben die deutschen Namen bekommen.So hieß Rynek Hitlerplatz, und Uniwersytet JagiellońskiOstinstitut. Mit großem Bedauern schauten die Krakauer darauf,wie die deutschen Nationalsozial<strong>is</strong>ten die Baudenkmäler derpoln<strong>is</strong>chen Kultur bestial<strong>is</strong>ch zerstörten. So <strong>is</strong>t vom AdamMickiewicz-Denkmal nur eine Hand dieses berühmten poln<strong>is</strong>chenDichters geblieben, und vom Grunwaldzki-Denkmal ein Teil desSchwertes von Władysław Jagiełło. Ganz ruiniert wurde auch dasWawel-Schloss, wo Generalgouverneur Hans Frank seinen Sitzhatte.Die Okkupanten wollten doch nicht nur die materiellenKulturgüter von Krakau sondern auch seine Bewohner selbstvernichten. Um poln<strong>is</strong>che Intelligenz zu beseitigen, haben sie alleProfessoren l<strong>is</strong>tig in Collegium Novum gesammelt und dann insKonzentrationslager „geschickt“.Die Krakauer, die im modernsten Stadtteil wohnten, mussten ihreWohnungen und oft auch ihre Werkstätte für diedeutschenFamilien freilassen und in die ehemalige jüd<strong>is</strong>che Siedlung –Kazimierz umziehen. Die Juden durften jetzt nur in Ghetto leben.Wie hat das Leben dort ausgesehen, lesen wir in folgendenErinnerungen:21. März 1940. Wir kamen in der winzigen „Wohnung“ – inWirklichkeit gab es nur ein Zimmer für uns alle fünf – am 19.März an. Die Deutschen ordneten die Errichtung des Ghettosvor drei Wochen an und jeder hatte b<strong>is</strong> zum 20. Märzumzuziehen. Das Ghetto liegt auf der gegenüberliegendenFlussseite in Podgórze und die Deutschen zwangen 17 000Menschen in eine Gegend, in der zuvor 3000 lebten. Es warüberfühlt – du konntest dich nicht bewegen, ohne aufjemanden zu treten – und auch Lebensmittel waren rar. Alswir ankamen, dachten wir, dies war das schlimmste, was unspassieren konnte: unter Zwang unser Zuhause und unsereSachen zurückzulassen, um Gefängn<strong>is</strong>insassen des Ghettoszu werden. Als wir ankamen, hofften wir, den tagtäglichenSchikanen zu entkommen, die wir draußen erlebt hatten.Aber ich hatte eigentlich befürchtet, dass es schlechterkommen würde…Manche Polen bemühten sich getroffene Juden in eigenen Wohnungen zu verstecken. Darauf stand dochGefängn<strong>is</strong> oder Tod, wenn die Nachbarn darüber den Gestapo-Beamten denunzierten.Die D<strong>is</strong>krimination der Juden und Polen <strong>is</strong>t noch weiter gegangen. Obwohl es in der Stadt am Brot mangelte,wurde es verboten, die Nahrungsmittel von den Landverwandten zu holen. Der mit Wurst oder Obst erw<strong>is</strong>chtePole wurde streng bestraft. Es wurde die s.g. „Polize<strong>is</strong>tunde“ eingeführt. Draußen durfte man sich nur b<strong>is</strong> 22 Uhrverweilen. Auf Schritt und Tritt, im Restaurant oder in derStraßenbahn traf man die Aufschrift „Nur für Deutsche“. Dieunfolgsamen Polen wurden sofort verhaftet.Glück hatte dieser, der die „Kernkarte“ besaß. Diese war„bei den Schwierigkeiten“ behilflich, weil sie bewies, dassihr Besitzer für Drittes Reich arbeitet, und der Gestapo-Beamte überlegte, bevor er eine Entscheidung getroffenhat. Dank solchen Kernkarten wurden be<strong>is</strong>pielwe<strong>is</strong>e vieleJuden von der Schindler Fabrik vor dem Tode gerettet.Für diese, die am <strong>The</strong>ma „Leben in Krakau in Jahren 1939 –1945“ interessiert sind, empfehlen wir Schindler Fabrik zubesuchen. Dieses Museum gibt am besten die Atmosphärejener Zeit ab.Zusammenfassend möchten wir sagen, dass die jungenLeute die Geschichte ihres Landes kennen sollen.Es soll auch über traurige und schrecklicheVergangenheitsereign<strong>is</strong>se gesprochen werden. Diese können für die nächsten Generationen eine gute Lehrewerden.posted on Tuesday, May 8th, 2012n° 9/2013, page 78

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