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The World is Changing - Liceo Sesto Properzio

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y Jessica REINHARDT (1995), HPS Buxtehude/GermanyMay 8th, 2012 at 2:14 pmIch finde euren Artikel sehr interessant, es wird sofort klar, dass es eine unangenehme Zeit gewesen sein muss.Zu der Frage ob es sich um Freundschaft handelte, finde ich, dass dies schwer zu beurteilen <strong>is</strong>t, da ihr in euremArtikel fast ausschließlich auf die negativen Aspekte eingegangen seid, wie z.B. die Abschottung vom Westenoder die Verfolgung polit<strong>is</strong>cher Gegner. Da stellt sich mir die Frage: Wenn von Freundschaft geredet wurde, gabes denn AUCH positive Punkte? Also etwas, dass für Polen in diesem Bündn<strong>is</strong>s vom Vorteil war, oder war wirklichALLES schlecht? Allerdings würde ich sagen (nachdem was ihr dargestellt habt), dass es sich hierbei keines Wegsum Freundschaft handelt. Freundschaft basiert auf respektvollem und gleichberechtigtem Umgang miteinander.Eine Freundschaft bei der ein Part vom Anderem unterdrückt wird? Nicht möglich.Wer regierte uns?by Marta SKIBA (1995), Dominika SIEKLIŃSKA (1995), Paulina GŁĄBAŁA (1995), 8LO Kraków/PolandDie PRL-Zeiten waren für Polen sehr schwierig und demütigend. In den Geschäften fehlten nicht nur Klamotten,sondern auch Lebensmittel. Die Leute standen in langen Schlangen aber ohne Lebensmittelmarke konnten sienichts kaufen. Heute stellen wir uns die Frage, wer die Volksrepublik Polen (PRL) in der Wirklichkeit regierte undwer solche nichtwürdige Lebensbedingungen entstehen ließ?Unsere Großeltern haben uns erzählt, dass die VRP-Bürger nichts zu sagen hatten. Polen regierte dieKommun<strong>is</strong>t<strong>is</strong>che Partei, die PZPR genannt wurde. Die wichtigste Person in der VR Polen war der erste Sekretärdieser Partei. Die Regierenden wurden nicht nach ihren Kompetenzen sondern durch ihre Parteibekanntschaftengewählt. Sie mussten ihr großes Engagement zugunsten der kommun<strong>is</strong>t<strong>is</strong>chen Partei verwe<strong>is</strong>en und auch von„Moskau“ akzeptiert werden.Josef Stalin zerstörte zuerst Kommun<strong>is</strong>t<strong>is</strong>che Partei Polens, und dann aus denÜberlebenden bildete er die neue poln<strong>is</strong>che Regierung, die ihm ganz unterstand. So hater begonnen, seine Macht in Polen zu bauen. Die aktiven Parteimitglieder wurden zuerstin Moskau geschult, und erst dann konnten sie die wichtigen Funktionen in der Parteioder im Land ausüben. Der sowjet<strong>is</strong>che Diktator musste über alles informiert werden.In jeder Gelegenheit hatte er „das letzte entscheidende Wort“. Unter russ<strong>is</strong>cherKontrolle war sowohl die Wirtschaft und Politik als auch Kultur Polens und alltäglichesLeben seiner Bewohner. Die Schriftsteller konnten nur dasschreiben, was mit der Parteilinie übereinstimmte. IrgendwelcheStreiks wurden als offener Widerstand gegen Partei betrachtet.Deshalb waren Gefängn<strong>is</strong>se mit polit<strong>is</strong>chen Gefangenen überfüllt.Einer der Vertreter der Behörde in der PRL-Zeit war Premiermin<strong>is</strong>terBolesław Bierut. Er strebte nach der Abhängigkeit der VRP vonMoskau und deshalb wurde “der kleine Stalin” genannt. Währendseiner Regierung hat er die theolog<strong>is</strong>chen Fakultäten an der Universität in Warschau und inKrakau aufgelöst. Nach vielen Polen trägt er die Verantwortung für den Terror der blutigstenPeriode in den PRL-Zeiten.Dann erschien „auf der Bühne“ Wladysław Gomułka, der für den sogenanntenpoln<strong>is</strong>chen Weg zum Sozial<strong>is</strong>mus war. Schon im Jahr 1957 hat er angefangen,irgendwelche Reformen in diese Richtung durchzuführen. Die Regierungszeit vonGomułka wurde „eine kleine Stabil<strong>is</strong>ation“ genannt. Man sagte, dass er einen kleinenKontakt mit der Realität hatte. Er verstand nicht, warum sich die Bürger über dieMangeln der Bekleidung für Säuglinge beklagten, wenn seine Frau solche Sachen imWarenhaus ohne Probleme gekauft hat. Vielleicht war er dessen nicht bewusst, dass injedem Geschäft gew<strong>is</strong>se Waren nur für spezielle Kunden waren. Gomułka sorgte für deneigentlichen Umgang mit der Sowjetunion. Deshalb wurde Religionsw<strong>is</strong>senschaft in derSchule verboten. Unserer Meinung nach wollte er dadurch das Polen entnational<strong>is</strong>ieren.Wir bauen „das zweite Polen“ – das war Motto vom nächsten ersten Sekretär tow.Edward Gierek, der eine neue sozial-ökonom<strong>is</strong>che Politik formuliert hat. Er setztewirtschaftliche und soziale Entwicklung Polens und gleichzeitige Verbesserung dermateriellen und kulturellen Lebensbedingungen der Gesellschaft voraus. Er wiederholteoft „der Pole kann“ und wandte sich an die Gesellschaft: „Helft ihr?“, und das Volkantwortete „wir helfen“. Gierek versprach die westliche Länder einholen.Seit 1981 war Gen. Wojciech Jaruzelski ein poln<strong>is</strong>cherPremiermin<strong>is</strong>ter. Es scheint, dass er sich nicht nach derkommun<strong>is</strong>t<strong>is</strong>chen Ideologie richtete, sondern nach der„poln<strong>is</strong>chen Staatsra<strong>is</strong>on“. Nach dem Prinzip, dass Polen„Volksrepublik Polen“ war, weil kein anderes Polen indieser Zeit ex<strong>is</strong>tierte, schien diese „poln<strong>is</strong>che Staatsra<strong>is</strong>on“ vor allem einesowjet<strong>is</strong>che Ra<strong>is</strong>on zu sein. Jaruselski hat den Kriegszustand eingeführt. Es war wiein einem Krieg.n° 9/2013, page 88

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