ANSICHTENInterview© André Lüthibei uns. Das war vor zwanzig Jahren, als ichjung war, noch an<strong>der</strong>s. (Lacht.) Jetzt redeich auch schon so. Eine Globalisierung mitGrenzen wäre schön, mit staatlich reguliertenGrenzen.Dany Gehrig (42) ist seit dem 1. Januar 2013 Geschäftsleiter des Reiseanbieters Globetrotter TravelService. Im letzten Jahr erwirtschaftete dieser Geschäftszweig <strong>der</strong> Globetrotter Group AG rund 170Millionen Franken, 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gehrig ist seit zwei Jahren für Globetrotter tätig,davor war er Marketingleiter bei Swiss Olympic.<strong>Die</strong> Mitarbeitenden von Globetrotter sindzwei bis drei Monate im Jahr selber aufReisen. Haben Sie kein schlechtes Gewissen,wenn Sie fliegen?Nein, sonst würde ich es nicht tun und wäreauch nicht in <strong>der</strong> Reisebranche tätig. UnserHandeln hat immer eine Auswirkung aufdie Umwelt. Ich fliege morgen nach Mustang,ein Königreich in Nepal. Wir werdenein Dorf besuchen, wo die Menschenihr Wasser immer vom Gletscher nahmen.Nun gibt es diesen Gletscher nicht mehr, dasheisst, sie haben kein Wasser, können nichtsanpflanzen, haben nichts zu essen. Wir unterstützenein Projekt, das die Terrassierung<strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Umsiedlung des Dorfesermöglicht.Wenn man den ökologischen Fussabdruckberücksichtigt: Wie viele Fernreisendarf ein Mensch während seines Lebensmachen?Das überlege ich mir nicht. Je<strong>der</strong> macht, waser für richtig hält – und ist ausserdem eineArt «Gesamtpaket»: Der eine fährt vielleicht200 Kilometer täglich mit dem Auto, die an<strong>der</strong>enimmt den Zug und fliegt einmal proJahr.Und sozial? Wie gehen Sie damit um,wie beispielsweise in Indien die Frauenbehandelt werden?Unsere Projekte wie «World photo» schauenhinter die Kulissen. Es ist nicht an uns, Systemezu kritisieren und zu verän<strong>der</strong>n, die seitJahrhun<strong>der</strong>ten bestehen. Wir möchten, dasssich möglichst viele Leute selber ein Bild machen,in <strong>der</strong> Hoffnung, dass die positivenAuswirkungen, die <strong>der</strong> Tourismus auf dieheimische Bevölkerung hat, etwas verän<strong>der</strong>t.Der Tourismusforscher Jost Krippendorfsagte einmal, <strong>der</strong> individuelle Ferntourismusmacht genau das kaputt, was mandort sucht.<strong>Die</strong>ses Argument wird oft gebracht. <strong>Die</strong> Entwicklungist nicht aufzuhalten, und die Auswirkungenauf die Bevölkerungsind auch positiv. Wennzum Beispiel eine Schotterstrassefür Trekkinggruppengebaut wird, dann verän<strong>der</strong>tsich zwar die Landschaft,aber die einheimische Bevölkerung verdientdurch den Tourismus auch Geld. Es ist docharrogant, wenn die Leute dort leben müssenwie vor 200 Jahren, nur damit unser Bildvon <strong>der</strong> heilen Welt intakt bleibt. Auch dieMenschen in Entwicklungslän<strong>der</strong>n möchteneinen Traktor haben, <strong>der</strong> ihnen die Feldarbeiterleichtert.<strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong>er Reisejournalistinnen EllaMaillart und Annemarie Schwarzenbachbenötigten 1939 einen Monat, um mitdem Auto von Genf nach Kabul zu fahren.Mit dem Flieger ist man heute ineinem Tag dort.Das Reisegeschäft hat sich komplett verän<strong>der</strong>t.Auch ich wünsche mir manchmaldas «Kolumbusfeeling» zurück: dassich etwas entdecken kann, wo nicht schonhun<strong>der</strong>t Leute waren. Doch irgendwann istdie Welt einfach abgegrast.Ein globalisierter Tourismus in einer globalisiertenWelt? Barilla-Spaghetti inIndien, wie mir eine Bekannte berichtete?Das ist die Realität. Persönlich finde ich esschade, dass es heute in Lissabon o<strong>der</strong> NewYork dieselben Marken und Läden gibt wieWan<strong>der</strong>n im Tibet, das spricht Leute an,die sozial denken und die Umwelt schonenwollen. Für mich ein Wi<strong>der</strong>spruch: Eswäre sozial und ökologisch sinnvoller,im Bündnerland Wan<strong>der</strong>ferien zu machen.Ich bin viel gereist, in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und imAusland. <strong>Die</strong> Weite von Nepal ist nun malnicht mit dem Bündnerland zu vergleichen,wo man auf markierte Wan<strong>der</strong>wege undBergrestaurants trifft. In Nepal läuft man ofttagelang, ohne ein Haus zu sehen. Dass esdort keinen Strom hat, zwingt einen, einfachzu leben; man wird mit <strong>der</strong> Natur konfrontiert.Ich finde diese Auseinan<strong>der</strong>setzung mitdem Wesentlichen spannend. In Nepal kannman nicht einfach die Rega anrufen. Dadurchverhält man sich an<strong>der</strong>s.<strong>Die</strong> Weite von Nepal ist nun mal nichtmit dem Bündnerland zu vergleichen.Haben Sie gar keinen missionarischenEifer, im Sinne von «wir alle können dieWelt verän<strong>der</strong>n»?Ich bin mehr Realist als Idealist. Natürlich istes fragwürdig, für drei Tage nach New Yorkzu fliegen. Doch am Ende sind wir alle Egoistinnenund Egoisten. Auch die, die ein gutesGewissen haben, wenn sie sich für an<strong>der</strong>eeinschränken. Grundsätzlich ist zu sagen:Es muss wehtun. Wenn ich zwischen Zürichund Bern im Stau stehe, dann nervt mich das,und ich nehme den Zug. Wenn ich im Zugkeinen Sitzplatz mehr habe, nehme ich vielleichtwie<strong>der</strong> das Auto. Deshalb hoffe ich,dass Fliegen teurer wird.Wenn das Fliegen teurer wird, verdienenSie weniger.Mir nützt es nichts, wenn ich zwar viele Reisenverkaufe, aber zu Preisen, mit denen ichund <strong>der</strong> Chauffeur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sherpa nichtsverdienen. Ich verkaufe lieber weniger Reisen,dafür verdient je<strong>der</strong> fair, ist gut ausgerüstetund anständig versichert. Deshalbarbeiten wir mit Trekkingorganisationen vorOrt zusammen.Interview: Stefanie Stäuble<strong>VCS</strong> MAGAZIN / JUNI 2013 41
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