© Urs Geiser© SBB © Peter Hummel10Dossier Ferienstart im Flieger? Mit dem Zug ist es viel schöner.30Weitwan<strong>der</strong>n Ein Hoch auf die Grande Traversata delle Alpi.A K T U E L L7 <strong>VCS</strong>-ProjekteFünf Minuten mit <strong>der</strong> neuen <strong>VCS</strong>-Präsidentin.10 Dossier ReiseverkehrFliegen hat Hochsaison, Nachtzügeverschwinden, Fernbusse sind im Kommen:Der Reiseverkehr von früher steht Kopf.22 SchauplatzOh Great, Britain: <strong>Die</strong> Mobilität auf <strong>der</strong> Insel hatdurchaus Eigensinn.A N S I C H T E N40 InterviewDany Gehrig, CEO von Globetrotter,zum globalisierten Reisen.35Europa <strong>Die</strong> besten Bahnverbindungen, plus Tipps für Familien.R E I S E N26 Bahnreise<strong>Schweiz</strong>er Grenzerfahrungen mit dem Zug.30 Weitwan<strong>der</strong>nVon Locarno an die ligurische Küste.35/43 Europa im ZugNächster Halt Sommerferien: Europakarte,Tipps für Familien, Städtereisen.R E G I O53 Berichte aus den <strong>VCS</strong>-RegionenS E R V I C E59 Mitglie<strong>der</strong>angebote67 Wettbewerb69 Via verde Reisen (plus Leserreise Seite 21)Titelbild: Schaurig-schöne Strandferien: Maho Beach auf <strong>der</strong> Karibikinsel St. Maarten (© Keystone/Robert Harding/Gavin Hellier).Das <strong>VCS</strong>-Magazin für zeitgemässe Mobilität Zeitschrift des <strong>VCS</strong> <strong>Verkehrs</strong>-<strong>Club</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Mitglie<strong>der</strong>beitrag: Fr. 65.–/ Jahr. Erscheint 5 -mal jährlich.Redaktionsadresse: <strong>VCS</strong>, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 0848 611 611; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). Redaktion: Stefanie Stäuble (sts).Sektionsnachrichten: Urs Geiser. Service: Jérôme Faivre (jfa), Noëlle Petitdemange (np). Mediensprecher: Gerhard Tubandt (gtu). Inserate: Kathrin Rutishauser, Raoul Wyss (Tel.058 611 62 54, Fax 0848 611 612; E-Mail: inserate@verkehrsclub.ch). Grafik: www.muellerluetolf.ch. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100%Recycling. Auflage: 79000 (deutsch 63500; französisch 15500).<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint am 2. September 2013. Insertionsschluss: 5. August 2013. Allgemeine Auskünfte: Tel. 0848 611 611 (Normaltarif)<strong>Die</strong>se Zeitschrift wird in einer umweltverträglichen Polyethylenfolie verschickt. <strong>Die</strong>se schneiden im Ökovergleich gleich gut ab wie Recyclingpapierhüllen. Hingegen bietet einePapierhülle weniger Schutz und führt so häufiger zur Beschädigung von Zeitschriften.<strong>VCS</strong> MAGAZIN / JUNI 2013 3
AKTU ELLKurz & bündig© Walter ImhofEditorialÜberfliegerMein Onkel und meine Tante wohnten langein Kloten. Ich weilte vermutlich 1976 bei ihnenin den Ferien, denn meine Kusine hörtedie <strong>ganz</strong>e Zeit den Song «Kiosk» von PoloHofer, <strong>der</strong> in jenem Jahr herauskam. NebstPolo blieb mir <strong>der</strong> Fluglärm in Erinnerung.Ich zuckte jedes Mal zusammen, wenn wie<strong>der</strong> ein Jumbojet tiefüber den Häuserblock flog. Zugegeben, die Flugzeuge sind leisergeworden. Ihre Zahl aber ist – beson<strong>der</strong>s im letzten Jahrzehnt– massiv gestiegen. Damals, während meiner Ferien inKloten, fanden rund 140000 Start- und Landebewegungen vonund nach Zurich Airport statt: 383 täglich o<strong>der</strong> 21 pro Stunde.Heute ist es das Doppelte. Der Fluglärmstreit mit Deutschlandist noch nicht gelöst. Wie sollte er auch. Den Lärm will niemandhaben, fliegen tun hingegen (fast) alle. Wir <strong>Schweiz</strong>erinnen und<strong>Schweiz</strong>er sind nämlich richtige Überflieger: Gemäss einer Studiefliegen wir fast doppelt so viel wie die Einwohner unsererNachbarlän<strong>der</strong>. Gründe dafür finden sich ab Seite 10.«<strong>Die</strong> Entwicklung kann man nicht aufhalten», meint Dany Gehrig,CEO des Reiseunternehmens Globetrotter, im Interview aufSeite 40 zur Zunahme im Flugverkehr. Also können wir ohneschlechtes Gewissen die Sau rauslassen, nach dem Motto «dasFlugzeug fliegt auch ohne mich»? Das Argument überzeugt nicht.Millionen Autos sind ebenfalls schon produziert und wartendarauf, dass wir ihre Besitzerinnen und Besitzer werden. Unddie Tiere sind schon geschlachtet und hängen als Speckwürfeliim Fleischregal. Ob wir das Auto o<strong>der</strong> den Speck kaufen o<strong>der</strong>nicht, entscheiden wir Konsumentinnen und Konsumenten. DerFlieger wird nicht lange halbleer von Genf nach Nizza fliegen.Statt vier wird es noch drei Flüge täglich geben und, wenn dieseimmer noch halb leer sind, zwei. Übrigens, nur gut 30 Prozent<strong>der</strong> Flüge gehen nach Afrika, in den nahen Osten, nach Asien,Australien, Nord- und Südamerika und in die Karibik. <strong>Die</strong> meistenLeute jetten mal rasch nach Berlin, Barcelona o<strong>der</strong> Rom.Unsere Reiseberichte und die Bahn-Europakarte in <strong>der</strong> Heftmittezeigen, wie es auch an<strong>der</strong>s geht.Stefanie Stäuble, Redaktionsleiterin<strong>Die</strong> Billettpreise werden dieses Jahr nicht erhöht.Keine Billettpreiserhöhungen2012 gingen die Passagierzahlen<strong>der</strong> SBB erstmals seit langerZeit zurück. Nun reagieren dieUnternehmen des öffentlichen<strong>Verkehrs</strong>: Sie verzichten diesesJahr auf eine Erhöhung <strong>der</strong> Billettpreise.<strong>Die</strong> Bahnkundinnenund -kunden dürfen sich freuen.«Trotz finanzieller Herausfor<strong>der</strong>ungen»,wie <strong>der</strong> Verband öffentlicherVerkehr schreibt, «verzichtendie Unternehmen des öffentlichen<strong>Verkehrs</strong> auf Tariferhöhungen.»Ausschlaggebend für diesenEntscheid dürfte <strong>der</strong> Passagierrückgangsein, welchen die SBBim vergangenen Jahr in Kaufnehmen musste. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> gefahrenenPersonenkilometer ging2012 um 1,2 Prozent gegenüberdem Vorjahr zurück. Insbeson<strong>der</strong>eim Freizeitverkehr wurde wenigerdie Bahn, son<strong>der</strong>n das Autobenutzt. Nach jahrelang steigendenPassagierzahlen war dies fürdie SBB ein herber Dämpfer.Eine wichtige Ursache dafür liegtzweifellos bei den drastischenBillettpreiserhöhungen <strong>der</strong> letztendrei bis vier Jahre. Durchschnittlichstiegen die Bahntarifein dieser Zeit um mehr als zehnProzent. Das Generalabonnement2. Klasse etwa verteuertesich zwischen 2008 und 2012 umsage und schreibe 14,5 Prozent.<strong>Die</strong> Preise für Benzin und <strong>Die</strong>selblieben im selben Zeitraumnahezu unverän<strong>der</strong>t. Zwischen2008 und 2012 verteuerte sichbeispielsweise <strong>der</strong> Liter Benzinbleifrei 95 um 1,1 Prozent.Dass die Reisenden letztes Jahrvermehrt das Auto benutzt haben,muss einen deshalb nichtverwun<strong>der</strong>n. Weil die meistenReisenden nicht reine Bahnkundinnenund -kunden sind,son<strong>der</strong>n auch ein Auto besitzen,überlegen sie sich zweimal, obsie den öffentlichen Verkehr benutzensollen, wenn dieser <strong>der</strong>artteurer wird.<strong>Die</strong> Unternehmen des öffentlichen<strong>Verkehrs</strong> sind immerhinsensibilisiert. Das zeigt <strong>der</strong>Verzicht auf erneute Preiserhöhungenklar. Bleibt zu hoffen,dass auch <strong>der</strong> Bundesrat dieZeichen <strong>der</strong> Zeit erkannt hat: <strong>Die</strong>Landesregierung plant nämlich,die Trassenpreise abermals zuerhöhen, welche die Bahnen fürdie Benutzung des Schienennetzeszahlen. <strong>Die</strong>se Mehrkostenmüssten die Unternehmen desöffentlichen <strong>Verkehrs</strong> auf dieKundschaft überwälzen.Expertengruppe:Liberalisierung machtkeinen SinnEine Liberalisierung im Bahnbereich,wie die EU sie anstrebt,macht in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> keinen© SBB4 <strong>VCS</strong> MAGAZIN / JUNI 2013