Literaturüberblick 92.4.2. Die zur orthodontischen Zahnbewegung eingesetzte ideale KraftDie Größe der zur orthodontischen Zahnbewegung eingesetzten Kräfte ist ein l<strong>an</strong>gjährigdiskutiertes Thema in der zahnärztlichen Literatur. Mehrheitlich wird die Ansicht vertreten,zur Vermeidung von biologischen Schäden die Anwendung geringer Kräfte vorzuziehen(Farrar 1876, Oppenheim 1942, Reit<strong>an</strong> 1967, Schwarz 1931). Andere Autoren rücken eherdas Ausmaß der Zahnbewegung in den Blickpunkt und fordern größere orthodontische Kräfte(Andreasen und Zw<strong>an</strong>ziger 1980, Hixon et al. 1970, Storey und Smith 1952). Die heuteherrschende Ansicht bezeichnet eine orthodontische Kraft als ideal, wenn diese in der Lageist, eine maximale Zahnbewegung mit minimalem Gewebeschaden und einem Maximum <strong>an</strong>Patientenkomfort zu induzieren (Ren et al. 2003). Dabei variiere die ideale Kraftgröße fürjedes Individuum und jeden Zahntyp (Proffit 2000, Ren et al. 2003). Proffit (2000) gibtungefähre Kraftbereiche für unterschiedliche Zahnbewegungen <strong>an</strong>. Er empfiehltbeispielsweise für die unkontrollierte Kippung eine Kraftgröße zwischen 0,35 N und 0,6 Nund für die Intrusion zwischen 0,1 N und 0,2 N.Neben der Größe sind auch die Dauer und z. B. die Frequenz der orthodontischen Kraftvielfach untersucht worden. Im Schrifttum werden intermittierende, unterbrochene undkontinuierliche Kräfte unterschieden (Proffit 2000). Eine kontinuierlich wirkende Kraft istdadurch charakterisiert, dass sie zwischen den Aktivierungen, nicht bis auf den Nullpunktabfällt (im Gegensatz zur unterbrochenen Kraft). Kontinuierliche und unterbrochene Kräftekönnen durch festsitzende Geräte erzielt werden. Wird ein Beh<strong>an</strong>dlungsgerät zeitweiligentfernt - dies trifft beispielsweise auf herausnehmbare Apparaturen zu - spricht Proffit voneiner intermittierenden Kraft.Zur Frage der optimalen Kraftdauer finden sich in der Literatur unterschiedliche theoretischeAnsätze. Schwarz (1932b) vertrat die Ansicht, kontinuierliche Kräfte seien für orthodontischeZahnbewegungen günstiger, da diese das Risiko von Wurzelresorptionen reduzieren würden.Dem schlossen sich auch <strong>an</strong>dere Autoren <strong>an</strong> (Kwon et al. 2008, Proffit 2000). Dagegenbezeichnete Häupl (1938), als Vertreter der Funktionskieferorthopädie, kontinuierliche Kräfteals ungeeignet einen kieferorthopädischen Gewebeumbau zu induzieren. Auch Maltha et al.(2004) f<strong>an</strong>den bei der Anwendung kontinuierlicher Kräfte häufiger unerwünschteNebenwirkungen wie z. B. apikale Wurzelresorptionen.In der Literatur wird immer wieder über Schädigungen von Wurzeln bzw. Parodontien alsFolge von orthodontischen Zahnbewegungen berichtet. Während einige Autoren biologischeFaktoren (wie beispielsweise das Alter oder eine genetische Prädisposition) als begünstigende
Literaturüberblick 10Faktoren von Wurzelresorptionen <strong>an</strong>führen (Faltin et al. 1998, Lev<strong>an</strong>der und Malmgren 1988,Stenvik und Mjör 1970, Wickwire et al. 1974), nennen <strong>an</strong>dere mech<strong>an</strong>ische Faktoren (z. B. zugroße Kräfte) (Apajalahti und Peltola 2007, Beck und Harris 1994, Harris et al. 2006,Hohm<strong>an</strong>n et al. 2007, Maltha et al. 1995). Möglicherweise entstehen Wurzelresorptionen aberauch erst durch das Zusammenwirken multipler Faktoren (Owm<strong>an</strong>-Moll und Kurol 2000).Zudem wurden große interindividuelle Unterschiede in Ausmaß und Lokalisation gefunden(Maltha et al. 1993, Owm<strong>an</strong>-Moll et al. 1996).
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