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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Literaturüberblick 22. Literaturüberblick2.1. Thermoplastisch geformte SchienenDas Prinzip, geringe Zahnbewegungen mittels herausnehmbarer, plastisch-elastischerSchienen durchzuführen, wurde im Schrifttum erstmals Mitte des zw<strong>an</strong>zigsten Jahrhundertsvon Kesling (1945) erwähnt. Der Autor stellte ein Konzept vor, welches auf der Idee basierte,Zähne mit Hilfe einer Serie von vulk<strong>an</strong>isierten Schienen unter Verwendung von Setup-Modellen zu bewegen (Kesling 1945, 1946). In den folgenden Jahrzehnten wurde in derLiteratur eine Vielzahl <strong>an</strong> ähnlichen Apparaturen beschrieben. Sie unterschieden sich imWesentlichen durch unterschiedliche Materialien und Beh<strong>an</strong>dlungsmodalitäten (Djeu et al.2005, Lindauer und Shoff 1998, McNamara et al. 1985, Nahoum 1964, Ponitz 1971, Rinchuseund Rinchuse 1997, Sherid<strong>an</strong> et al. 1994a).2.1.1. Konzepte von <strong>thermoplastisch</strong> <strong>geformten</strong> SchienenDas von Kesling 1945 beschriebene Prinzip der Schienentherapie wird bis heute <strong>an</strong>gewendet(Barbagallo et al. 2008b, Ponitz 1971). Dabei wird zunächst die aktuelle Situation derZahnstellung des Patienten mittels Abformung in ein Gipsmodell überführt. Anschließendwerden die Zähne, die während der Therapie bewegt werden sollen, aus dem Gips-Zahnkr<strong>an</strong>zherausgelöst und in kleinen Teilschritten bis zur gewünschten Endposition umgesetzt (Setup).Nach jedem Umsetzen werden die Zähne im Zahnkr<strong>an</strong>z neu fixiert, eine Kopie des neuenModells <strong>an</strong>gefertigt und über dieses Modell eine Schiene tiefgezogen. Beim Einsetzen derjeweiligen Schiene im Mund des Patienten ist die tatsächliche Position der zu therapierendenZähne jeweils eine <strong>an</strong>dere als die in der Schiene eingestellte Zahnposition. Dies bedingt eineelastische Verformung der eingesetzten Schiene. Die dabei entstehenden Rückstellkräftewirken auf die zu therapierenden Zähne und führen so zu der gewünschten Zahnbewegung(Hahn 2009).Die in jedem Beh<strong>an</strong>dlungsschritt eingestellten Bewegungsstrecken betragen zwischen0,15 mm und 0,5 mm und es wird pro Schiene eine tägliche Tragedauer von ca. 20-22Stunden über einen Zeitraum zwei Wochen empfohlen (Barbagallo et al. 2008a/b, Boyd et al.2000, Faltin et al. 2003, Joffe 2003).In der Literatur werden grundsätzlich zwei Herstellungswege der Schienenserien beschrieben.Zum einen wird das Set-up m<strong>an</strong>uell durchgeführt (Clear Smile ® -System (Barbagallo et al.2008b)), wie es bereits Kesling 1945 dargelegt hat. Zum <strong>an</strong>deren werden die Schienenserienauf Basis eines computergestützten Verfahrens mithilfe eines 3D-Datensatzes der Ist-Situation

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