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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 64die intrusiven Zahnbewegungen werden die geringsten Kraftgrößen empfohlen, da hierbei amhäufigsten Schädigungen des Parodontiums beobachtet werden konnten (Proffit 2000). Proffit(2000) empfiehlt für die Intrusion Kräfte zwischen 0,1 N und 0,2 N. Im Vergleich dazu sinddie in der vorliegenden Studie gemessenen intrusiven Kraftgrößen bereits bei der geringstenAuslenkungsstrecke um fast das Doppelte größer.Gemessen <strong>an</strong> den Vorgaben von Proffit (2000) sind die in der vorliegenden Studie erhobenenWerte somit sowohl in horizontaler als auch in intrusiver Kraftrichtung deutlich zu hoch.Demnach wäre mit den hier gewählten Parametern nach Proffit (2000) das Risiko desAuftretens unerwünschter Nebenwirkungen, wie z. B. apikale Wurzelresorptionen,(Darendeliler et al. 2004, Harris et al. 2006, Hohm<strong>an</strong>n et al. 2007) während derorthodontischen Therapie deutlich erhöht.Ob die orthodontische Kraft zu groß ist, könnte jedoch ohne Bedeutung sein, wenn es für dieVermeidung pathologischer Nebenwirkungen auf die Kraftgröße gar nicht <strong>an</strong>kommt.Coolidge (1937) und Schroeder (1986) postulierten, dass die tatsächliche Größe derkieferorthopädischen Kraft <strong>an</strong> Bedeutung verliere, wenn die Größe der Strecke, über die dieZähne bewegt werden, kleiner oder gleich der Breite des Parodontalspaltes (0,1-0,3 mm) ist.Dadurch würde eine starke Kompression des parodontalen Ligaments vermieden, derkapilläre Blutstrom nicht unterbrochen und damit das Risiko von apikalenWurzelresorptionen reduziert werden. Sowohl die in der Literatur empfohlenenAuslenkungsstrecken für die Invisalign ® -Therapie als auch die in der vorliegenden Arbeitgewählten Strecken liegen mit 0,13 mm bis 0,33 mm (Faltin et al. 2003, Joffe 2003, Owen2001) und 0,02 mm bis 0,16 mm in der Breite des Parodontalspaltes. Lediglich die vonSherid<strong>an</strong> et al. (1994a, 2003) empfohlenen Strecken sind mit 0,5 mm bis 1 mm größer als dieBreite des Parodontaspaltes. Auch wenn die in der vorliegenden Studie erhobenen Kräfteeigentlich schon bei der kleinsten Auslenkungsstrecke teilweise deutlich zu groß für dieKippung eines Frontzahns waren (minimale Kraft bei dieser Auslenkungsstrecke 0,08 N,maximale Kraft bei dieser Auslenkungsstrecke 2,26 N), könnten die <strong>an</strong> den Schienengenerierten Kräfte nach Coolidge (1937) und Schroeder (1986) trotz ihrer Größeunbedenklich eingesetzt werden, da der Parodontalspalt maximal um 0,16 mm eingeengtwird.

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