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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 84Parodontien über einen wesentlich längeren Zeitraum belastet (Slavicek und Sato 2004).Während normalerweise beim Kauen Kräfte von 200 N bis 500 N auftreten (Duyck et al.2000, Eichner 1964, Tinschert et al. 1999), k<strong>an</strong>n bei Bruxierern die durchschnittlicheokklusale Belastung bis zu doppelt so groß sein (Göz 2000). Zudem wurden Belastungszeitender Zähne durch parafunktionelle Kräfte von bis zu 2 Stunden/Tag gemessen (Göz 2000). Vordiesem Hintergrund würden bei einem Bruxierer, der mit einer orthodontischen Schienebeh<strong>an</strong>delt werden würde, die Parodontien etwa 8-fach länger mit wesentlich stärkeren Kräftenbelastet werden als bei einem Patienten ohne Parafunktionen. In der Literatur differieren dieAngaben zu der Häufigkeit von Bruxismus innerhalb der Bevölkerung zwischen 6 und 22 %(Lobbezoo und Lavigne 1997). Da sich überhaupt nur 57 % der Befragten ihrerParafunktionen bewusst sind (H<strong>an</strong>amura et al. 1987, Sehrer 2006), ist mit einer eher größerenAnzahl zu rechnen. Damit ist die Zahl der Patienten, die unter diesem Kr<strong>an</strong>kheitsbild leiden,nicht zu vernachlässigen.Die bei Bruxierern entstehenden pathologischen Kräfte könnten die <strong>an</strong> einer orthodontischenSchiene wirkenden Kräfte massiv erhöhen und die Zähne traumatisch schädigen. Im Rahmenorthodontischer Zahnbewegungen wird immer wieder über pathologisch erhöhteZahnbeweglichkeiten berichtet. Als ursächlich hierfür werden in der Literatur u. a.dislozierende Frühkontakte oder eine zu große Kraftapplikation gen<strong>an</strong>nt (Atack et al. 1996,Boyd et al. 1989). Durch eine mech<strong>an</strong>ische Überbelastung wird im Parodontalspalt einesterile Entzündung induziert (Schärer 1974). Klinisch ist dies <strong>an</strong> einer starken Lockerung derbetroffenen Zähne zu erkennen.Sind die <strong>an</strong> den Schienen generierten Kräfte schon von vornherein groß, k<strong>an</strong>n es durchParafunktionen zu übermäßig großen Kräften kommen, die die Zähne traumatisch schädigen.Vor diesem Hintergrund sollten die <strong>an</strong> orthodontischen Schienen generierten Kräfte möglichstklein gewählt werden, um das Risiko traumatischer Schädigungen so weit wie möglich zuminimieren.

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