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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 65Andererseits belegen viele Studien, dass es einen Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen der Verwendungzu großer Kräfte während der orthodontischen Zahnbewegung und unerwünschtenNebenwirkungen wie apikalen Wurzelresorptionen gibt (Darendeliler et al. 2004, Harris et al.2006, Hohm<strong>an</strong>n et al. 2007). In der Literatur werden jedoch auch noch <strong>an</strong>dere Ursachen fürapikale Wurzelresorptionen diskutiert. Neben der Größe der Kraft werden die Kraftdauer(Apajalahti und Peltola 2007, Faltin et al. 1998, Maltha und Dijkm<strong>an</strong> 1996, Maltha et al.1995) sowie die Art der Zahnbewegung (Beck und Harris 1994) <strong>an</strong>geführt. Andere Autorenhalten biologische Faktoren wie die Wurzelmorphologie (Lev<strong>an</strong>der und Malmgren 1988), dasAlter (Stenvik und Mjör 1970) oder eine individuelle Prädisposition (Maltha et al. 1993,Owm<strong>an</strong>-Moll et al. 1996) für entscheidende Faktoren. Owm<strong>an</strong>-Moll und Kurol (2000)bezeichnen Wurzelresorptionen als multifaktorielles Geschehen, das auch durch parodontaleErkr<strong>an</strong>kungen, Habits oder Stoffwechselkr<strong>an</strong>kheiten wie Diabetes, Allergien oder Asthmabegünstigt werden könne.In der Literatur sind nur wenige Studien zum Auftreten von apikalen Wurzelresorptionen beiorthodontischer Schienentherapie zu finden. Barbagallo et al. (2008a) stellten in ihren<strong>Untersuchungen</strong> fest, dass das Ausmaß der Resorptionen bei der orthodontischenZahnbewegung mittels <strong>thermoplastisch</strong> geformter Schienen (verwendet wurden sog. ClearSmile ® -Aligner) geringer ist als bei der Therapie mittels festsitzender Apparaturen. DieAutoren führten in ihren Versuchen eine vestibuläre Kippung oberer erster Prämolaren durch.Bei der Applikation von mittleren Kräften mittels Schienen konnte im Vergleich zu derApplikation schwacher Kräfte mittels festsitzender Geräte ein ähnliches Ausmaß <strong>an</strong> apikalenWurzelresorptionen festgestellt werden. Das Ergebnis könnte damit erklärt werden, dass essich bei den <strong>thermoplastisch</strong>en Schienen um herausnehmbare Geräte h<strong>an</strong>delt. Dieseverursachen in der Regel weniger Wurzelresorptionen als festsitzende Geräte (Linge et Linge1991). In den von Barbagallo et al. (2008a) durchgeführten Versuchen lagen dieAuslenkungsstrecken der Zähne mit 0,5 mm zunächst nicht mehr innerhalb der Breite desParodontalspaltes, darüber hinaus über den für die Invisalign ® -Therapie empfohlenen Werten.Die Tatsache, dass trotz der großen Auslenkungsstrecke relativ wenig apikaleWurzelresorptionen aufgetreten sind, lässt sich damit erklären, dass nicht die volleAuslenkungsstrecke effektiv wirkt. So werden z. B. die Ver<strong>an</strong>kerungszähne durch die von derSchiene hervorgerufenen reziproken Kräfte entgegen der Bewegungsrichtung des Messzahnesausgelenkt, was zu einer Verringerung der effektiven Auslenkungsstrecke führt.Möglicherweise treten bei <strong>thermoplastisch</strong> <strong>geformten</strong> Schienen mit geringerenAuslenkungsstrecken noch weniger unerwünschte Nebenwirkungen auf als bei der Therapie

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