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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 71bewegenden Zahn wirkende Kraft (vgl. 6.2.1. Die mit <strong>thermoplastisch</strong> <strong>geformten</strong> Schienengenerierten Kräfte). Bei der flachen Probe bleibt diese Kraftentstehung unberücksichtigt. ZurErmittlung der Größe der auftretenden Kräfte <strong>an</strong> einer orthodontischen Schiene erscheint dieflache Probe somit ungeeignet.Im Rahmen der Studienserie, zu der auch die vorliegende Arbeit gehört (Engelke 2010, Hahn2009, Hahn et al. 2009, Hahn et al. 2010, Hahn et al. 2011), wurden auch die Kräfteuntersucht, die durch <strong>thermoplastisch</strong> geformte Schienen ohne Bumps bei der Kippung einesoberen mittleren Frontzahns entstehen (Hahn et al. 2009). Bei diesen Studien wurde derMesszahn in vestibulärer und palatinaler Richtung in kleinen Teilschritten ausgelenkt. Diemaximale Auslenkungsstrecke betrug 0,151 mm. Bei dieser Auslenkungsstrecke traten bei derKippung nach palatinal durchschnittliche horizontale Kräfte von -2,68 N und intrusive Kräftevon -0,44 N auf. Bei gleicher Auslenkungsstrecke und Kippung nach vestibulär betrugen diedurchschnittlichen horizontalen Kräfte 3,06 N und die intrusiven Kräfte -1,03 N. Verglichenmit den Kräften, die durch die Schienen mit Bumps im Rahmen der vorliegenden Studieerzeugt wurden, traten bei einer um etwa 1/6 geringeren Auslenkungsstrecke von 0,12 mm beider Kippung nach palatinal fast doppelt so große Kräfte auf (durchschnittliche horizontaleKraft 4,58 N, durchschnittliche intrusive Kraft - 1,61 N). Bei der Kippung nach vestibulärwaren die auftretenden Kräfte um etwa 1/3 größer (durchschnittlich horizontale Kraft -3,85 N,durchschnittliche vertikale Kraft -1,71 N). Diese Abweichungen lassen sich mit der Methodeihrer Messung erklären. Während in der vorliegenden Studie nach jeder Vergrößerung derAuslenkungsstrecke die Schiene neu auf den Zahnkr<strong>an</strong>z gesetzt wurde, erfolgte die Messungbei Hahn et al. (2009) ohne jeweils erneutes Aufsetzen. Vielmehr wurde jeweils die Positiondes Messzahnes verändert, ohne dass die Schiene vom Zahnkr<strong>an</strong>z entfernt wurde. Dadurcherscheint es möglich, dass sich die Schiene im Laufe des Messzyklus vom Zahnkr<strong>an</strong>z stärkerabgehoben hat, was zu einer Verringerung der resultierenden Kraft und damit - wegen derKraftzerlegung (siehe dazu 6.2.5.1. Wirksame Kraftkomponenten bei der Zahnbewegung) - zuden beobachteten niedrigeren Kraftkomponenten geführt hat.Abschließend ist festzuhalten, dass die in der vorliegenden Studie ermittelten Kräfte in derRegel deutlich größer waren als die bisl<strong>an</strong>g in der Literatur <strong>an</strong> orthodontischen Schienengemessenen Kräfte, allerdings nur etwas größer als die Kräfte, welche bei der Kippung einesoberen Frontzahns mit klassischen orthodontischen Schienen im Rahmen dieser Studienserie(Engelke 2010, Hahn 2009, Hahn et al. 2009, Hahn et al. 2010, Hahn et al. 2011) gemessenworden sind.

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