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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 82Die Erhöhung der horizontalen (F x ) und intrusiven Kräfte (F z ) durch das Gewicht lässt sichwie folgt erklären. Durch das Gewicht wird die Schiene stärker auf die Zahnreihe gedrückt.Dabei ist zu beachten, dass das Gewicht nicht direkt im Bereich des Messzahnes wirkt,sondern nur im Eck- und Seitenzahnbereich über die Positionierhilfe auf der Schiene aufliegt(Abbildung 14). Obwohl die Schiene im G<strong>an</strong>zen nach unten gedrückt wird, liegt die Schienedem Messzahn inzisal nicht auf, weil der Bereich inzisal des Zahnes vor Herstellung derSchiene ausgeblockt wurde. Es kommt also nicht zu einer direkten intrusiven Kraftwirkungüber den Scheitelpunkt der Schiene. Vielmehr wird durch das Gewicht der Anhebung derSchiene im G<strong>an</strong>zen entgegengewirkt. Dies bewirkt, dass der Bump dem Zahn stärker <strong>an</strong>liegtund damit im Bereich des Bumps eine größere Kraft wirkt. Die Kraftwirkung des Gewichtswird also allein über den Bump vermittelt. Die Aufspaltung der Rückstellkraft in dieTeilkräfte ändert sich dabei nicht. Durch die Tatsache, dass die Schiene im posteriorenBereich stärker auf die Zahnreihe gedrückt wird und sich im <strong>an</strong>terioren Bereich etwas abhebtresultiert eine stärkere elastische Verbiegung des gesamten Schienenkörpers mit entsprechendvergrößerter Rückstellkraft.In den von Engelke (2010) und Hahn et al. (2011) durchgeführten Studien wurde ebenfalls derEinfluss der Schluckkraft auf die Kräfte und Drehmomente bei der orthodontischenSchienentherapie untersucht. Dazu wurde ein oberer mittlerer Frontzahn bei der Derotationmittels einer Schiene mit einem Gewicht von 3 Kg belastet. Sowohl das rotative Drehmomentals auch die intrusive Kraft waren in allen Versuchen signifik<strong>an</strong>t höher.Auch hier lässt sich die Erhöhung der intrusiven Kräfte durch die bereits beschriebenenMech<strong>an</strong>ismen erklären. Dazu kommt ein weiterer Effekt. Dadurch, dass sich die Schienedurch das Gewicht weniger abhebt, liegt der Kontaktpunkt (der Schiene mit dem zubewegenden Zahn) weiter inzisal. Im Bereich der Inzisalk<strong>an</strong>te ist das Schienenmaterial stärkerversteift und erzeugt dadurch größere Kräfte (Hahn et al. 2011).6.2.7.2. Einfluss einer simulierten Schluckkraft auf die ZahnbewegungOb die, durch das Schlucken bewirkte, Erhöhung der Kräfte einen Einfluss auf dieorthodontische Zahnbewegung hat, wurde bisl<strong>an</strong>g nicht erforscht. Lediglich eine Studieuntersuchte im Tierexperiment die Auswirkungen von Kaukräften auf die orthodontischeZahnbewegung (Terespolsky et al. 2002). In den Versuchen wurde <strong>an</strong> Ratten ein untererFrontzahn mithilfe einer Zugfeder bewegt. Um den Einfluss der Schluckkräfte auf den zubewegenden Zahn zu untersuchen, bef<strong>an</strong>d sich dieser in einer Vergleichsgruppe in Okklusion,

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