Literaturüberblick 3hergestellt (Invisalign ® -System, Align Technology, Inc., S<strong>an</strong>ta Clara, California, 1998) (Boydund Vlaskalic 2001, Boyd et al. 2000).Für die <strong>thermoplastisch</strong> <strong>geformten</strong> Schienen werden unterschiedlicheMaterialzusammensetzungen gen<strong>an</strong>nt. Sie bestehen hauptsächlich aus Polyethylen,Polypropylen oder Polyureth<strong>an</strong> und unterschiedlichen Additiva. Die Materialstärke beträgtzwischen 0,7 mm und 1,016 mm (Boyd und Vlaskalic 2001, Faltin et al. 2003, Kwon et al.2008, Sherid<strong>an</strong> et al. 2003, Schuster et al. 2004).Sherid<strong>an</strong> suchte nach Möglichkeiten, das aufwendige Set-up zu umgehen und entwickelteeine <strong>thermoplastisch</strong> geformte Schiene, die geringe Zahnbewegungen mit Hilfe von„Windows <strong>an</strong>d Divots“ (Sherid<strong>an</strong> et al. 1994a) ermöglicht. Die als „Windows“ bezeichnetenAussparungen in der <strong>thermoplastisch</strong>en Apparatur erzeugen einen Raum, in den dergewünschte Zahn mittels eines so gen<strong>an</strong>nten „Divots“, einer Kunststoffausbuchtung,hervorgerufen durch einen von außen in das Schienenmaterial imprimierten Metallstift,bewegt werden k<strong>an</strong>n. Der „Divot“ k<strong>an</strong>n mehrfach vertieft und somit das aufwendige Set-upumg<strong>an</strong>gen werden. Der Autor beschreibt eine zweite, vergleichbare Methode, bei der <strong>an</strong>stelledes Metallstiftes <strong>thermoplastisch</strong>e Z<strong>an</strong>gen verwendet werden und der für Zahnbewegungenbenötigte Raum durch vor dem Tiefziehen der Folie mit Kunststoff ausgeblockte Bereichegewonnen wird (Sherid<strong>an</strong> et al. 2003). Aufgabe der vorliegenden Arbeit war es, die bei derzweiten Methode <strong>an</strong> der Schiene auftretenden Kräftesysteme genauer zu untersuchen.2.1.2. Beh<strong>an</strong>dlungsmöglichkeiten mit <strong>thermoplastisch</strong> <strong>geformten</strong> SchienenDerzeit werden <strong>thermoplastisch</strong> geformte Schienen vornehmlich bei Erwachsenen undJugendlichen mit geringen oder moderaten Fehlstellungen als Alternative oder Ergänzung zuMultib<strong>an</strong>dapparaturen eingesetzt (Boyd und Vlaskalic 2001, Clements et al. 2003). In derzahnärztlichen Literatur wird eine Vielzahl <strong>an</strong> Beh<strong>an</strong>dlungen moderater Fehlstellungen wiebeispielsweise die Kippung oder Intrusion von Zähnen beschrieben (Armbruster et al. 2003,Brezniak 2008, Djeu et al. 2005). Ob auch eine Beh<strong>an</strong>dlung komplexerer Malokklusionenmöglich ist, wird kontrovers diskutiert. Während einige Autoren meinen, dass diese nur inKombination mit festsitzenden Apparaturen zu beh<strong>an</strong>deln seien (Baldwin et al. 2008,Brezniak 2008, Djeu et al. 2005), propagieren <strong>an</strong>dere auch für solche Fehlstellungen dieEignung <strong>thermoplastisch</strong> geformter Apparaturen (Faltin et al. 2003, Vlaskalic und Boyd2002). Zur Klärung dieser Fragestellung bedarf es noch weiterer <strong>Untersuchungen</strong>.
Literaturüberblick 4Thermoplastisch geformte Schienen werden aber nicht nur für die Korrektur vonZahnfehlstellungen eingesetzt. So wird vor allem über die Verwendung als Retentionsgerätberichtet (Ponitz 1971, Sherid<strong>an</strong> et al. 1993). Andere Autoren schlagen <strong>thermoplastisch</strong>geformte Schienen für die Abdeckung von Impl<strong>an</strong>taten während der Einheilphase (Moskowitzet al. 1997), als temporäre Frontzahnbrücken bei Kindern und Jugendlichen (Sherid<strong>an</strong> et al.1994b) oder zur Demonstration der Ästhetik von Brackets und Drähten vor der definitivenBefestigung der Multib<strong>an</strong>dapparatur (Sherid<strong>an</strong> 1996) vor. Klinische Studien von Sherid<strong>an</strong>(1995) zeigen, dass <strong>thermoplastisch</strong> geformte Schienen auch als Lückenhalter oder zumAbgewöhnen von Habits verwendet werden können.2.1.3. Klinische Bewertung <strong>thermoplastisch</strong> geformter SchienenIn der Literatur werden folgende Nachteile der Schienenbeh<strong>an</strong>dlung <strong>an</strong>geführt: Neben dereingeschränkten Beh<strong>an</strong>dlungsindikation (Baldwin et al. 2008, Brezniak 2008, Djeu et al.2005, Joffe 2003), werden unter <strong>an</strong>derem die Entwicklung eines offenen Bisses (Sherid<strong>an</strong> etal. 2001), posttherapeutische Intrusionen (Brezniak 2008) sowie eine veränderte Bisssituation,die zu einer Überlastung der Kiefergelenke führen könne (Sherid<strong>an</strong> et al. 2001) gen<strong>an</strong>nt.Ferner wird, wie auch bei <strong>an</strong>deren orthodontischen Geräten, über das Vorkommen vonWurzelresorptionen (Barbagallo et al. 2008a) sowie über die immer wieder auftretendeProblematik der m<strong>an</strong>gelnden Patientenmotivation berichtet (Djeu et al. 2005, Melkos 2005).Demgegenüber werden als Vorzüge gegenüber <strong>an</strong>deren Apparaturen die bessere Ästhetik(Djeu et al. 2005), das einfache Design, die unkomplizierte Herstellung (Elsasser 1950),geringe Kosten, der Tragekomfort, reduzierte Sprachprobleme (Boyd und Vlaskalic 2001)und eine bessere Mundhygiene (Joffe 2003) <strong>an</strong>geführt.2.2. Biomech<strong>an</strong>ik <strong>thermoplastisch</strong> geformter SchienenNach Eingliederung wirken durch die elastische Verformung der Schiene Rückstellkräfte aufdie zu therapierenden Zähne. Welche Kräfte und Drehmomente durch den Schienenkörperentstehen und auf einzelne Zähne oder Zahngruppen wirken, wurde bisl<strong>an</strong>g noch nichtsystematisch untersucht.In der zahnärztlichen Literatur sind nur wenige <strong>Untersuchungen</strong> zur Kraftabgabe vonSchienen zu finden. In zwei vergleichbaren In-Vitro-Studien wurde die Kraftabgabe vonelastischen Positionern bei unterschiedlich ausgeprägter Protrusion des oberen mittlerenSchneidezahns und in Abhängigkeit vom verwendeten Schienenmaterial untersucht (Rost etal. 1995, Warunek et al. 1989). Die Autoren ermittelten in ihren Versuchen, welche Kräfte
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Ergebnisse 54765Fx [N]Kipp. vest. K
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Diskussion 58al. 2003, Joffe 2003,
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DanksagungMein herzlicher Dank gilt