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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 62gemessenen Kräfte im Kontext der verschiedenen Theorien zur idealen orthodontischen Kraftdiskutiert werden.6.2.2.1. Erste defensive AnsätzeDie ersten <strong>Untersuchungen</strong> hierzu wurden von Farrar (1876) durchgeführt. Er plädierte für dieVerwendung schwacher Kräfte. Ziel sei es, eine Zahnbewegung zu induzieren ohne dabeibiologische Begleitschäden hervorzurufen. Konkrete Kraftgrößen n<strong>an</strong>nte Farrar nicht.Schwarz (1932a) kam zu ähnlichen Ergebnissen. Er bezeichnete Kraftgrößen, die etwasgeringer als der kapilläre Blutdruck sind (etwa 0,2 N pro cm² Wurzeloberfläche), als geeignetfür die orthodontische Zahnbewegung. Durch die schwachen Kräfte würde die desmodontaleZirkulation erhalten bleiben und eine Hyalinisation vermieden. Das von Schwarz (1932a)vorgestellte Konzept ist heute nur noch von historischem Interesse, da wichtige Kriterien wiedie Kraftdauer oder die auf das Parodontium wirkenden Drehmomente unberücksichtigtblieben.Oppenheim (1942) folgte Schwarz darin, nur schwache Kräfte zur orthodontischenZahnbewegung einzusetzen. Er modifizierte jedoch Schwarz` Definition einer idealenorthodontischen Kraft dahingehend, die schwächsten Kräfte einzusetzen, die eineZahnbewegung bewirken würden. Neben Oppenheim (1942) plädierte auch Reit<strong>an</strong> (1967) fürschwache Kräfte. Zudem forderte er bei der Bewegung von Zähnen mit geringererWurzeloberfläche noch schwächere Kräfte einzusetzen. Er gibt für einzelne Formen derZahnbewegung konkrete Kraftgrößen <strong>an</strong> (Kahl-Nieke 2001). Beispielweise hält Reit<strong>an</strong> für dieKippbewegung von Zähnen mit geringer Wurzeloberfläche Kräfte von 0,2-0,3 N und fürZähne mit größerer Wurzeloberfläche von 0,5-0,75 N für geeignet.6.2.2.2. Effizienz der Zahnbewegung als MaßstabAndere Autoren betrachten bei der Suche nach einer geeigneten Kraft zur orthodontischenZahnbewegung weniger die möglichen biologischen Reaktionen auf eine bestimmteKraftgröße als vielmehr die Effizienz der Zahnbewegung. Erste Studien hierzu wurdenAnf<strong>an</strong>g der 50er Jahre von Storey und Smith (1952) durchgeführt. In ihrer Arbeituntersuchten sie den Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen verschiedenen Kraftgrößen und dem damiteinhergehenden Ausmaß <strong>an</strong> Zahnbewegung. Für eine maximale Bewegungsgeschwindigkeitvon Eckzähnen hielten sie Kräfte von 1,5-2 N für geeignet.Auch Andreasen und Johnson (1967) verglichen das Ausmaß der Zahnbewegung beiAnwendung unterschiedlich großer Kräfte. Bei Applikation größerer Kräfte konnten sie eine

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