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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 66mit <strong>an</strong>deren herausnehmbaren Apparaturen. Zur Klärung dieser Fragestellung sind nochweitere Studien notwendig.Der von Barbagallo et al. (2008a) veröffentlichten Arbeit steht die Fallstudie von Brezniakund Wasserstein (2008) gegenüber, in der bei Beh<strong>an</strong>dlung eines Patienten mit Invisalign ® -Schienen über Wurzelresorptionen <strong>an</strong> den oberen vier Frontzähnen trotz geringerAuslenkungsstrecken von 0,2 mm berichtet wird. Nach Angabe der Autoren (Brezniak undWasserstein 2008) waren die mittleren maxillären Inzisivi traumatisch vorgeschädigt. Bei derkieferorthopädischen Bewegung traumatisierter Zähne werden häufiger Wurzelresorptionenbeobachtet als bei nicht vorgeschädigten Zähnen (Brin et al. 1991, Linge et Linge 1991).Offen bleibt, warum auch <strong>an</strong> den nicht traumatisierten seitlichen Inzisivi Wurzelresorptionenaufgetreten sind. <strong>Untersuchungen</strong> von Apajalahti und Peltola (2007) und Brezniak undWasserstein (2008) zeigen, dass Frontzähne in der Regel <strong>an</strong>fälliger für apikaleWurzelresorptionen sind. Dies könnte das Auftreten der Wurzelresorptionen <strong>an</strong> allen vierFrontzähnen erklären.Auch wenn unter der Therapie mit orthodontischen Schienen apikale Wurzelresorptionenauftreten, ist bei parodontal gesunden Patienten kein Zahnverlust zu erwarten, da in der Regeldas Ausmaß der Wurzelresorptionen gering ist (Hollender et al. 1980, Sjolien und Zachrisson1973, Weil<strong>an</strong>d 2003).Möglicherweise sind die in der vorliegenden Studie gemessenen Kräfte auch nur initial hochund werden d<strong>an</strong>n schwächer. Barbagallo et al. (2008b) untersuchten in vivo die Kraftabgabe<strong>thermoplastisch</strong> geformter Schienen bei Kippung eines oberen ersten Prämolaren innerhalbvon zwei Wochen. Die Autoren stellten eine deutliche Kraftreduktion von <strong>an</strong>fänglich 5,12 Nauf terminal -2,67 N fest. Als mögliche Erklärung für die Kraftabnahme führten sie eineÄnderung des Materialverhaltens der Schiene durch die Körpertemperatur, <strong>an</strong>haltendeFeuchte und Enzymaktivitäten in der Mundhöhle <strong>an</strong>. Eine weitere Erklärung sei eine sichändernde Zahnposition während der Beh<strong>an</strong>dlung. Das Ergebnis der Studie von Barbagallo etal. (2008b) bestätigt den Verdacht, dass die von der Schiene abgegebene Kraft mit der Zeitnachlässt. Über den Verlauf des Kraftabfalls k<strong>an</strong>n allerdings keine genaue Aussage gemachtwerden, da die Kräftemessungen nur zu Beginn und am Ende der Tragezeit der Schienendurchgeführt wurden. Problematisch erscheint zudem, dass die Kräftemessungen in vivodurchgeführt wurden. Bewegt sich ein Zahn infolge einer auf ihn einwirkendenorthodontischen Kraft, verringert sich die auf den Zahn wirkende Kraft, da sich der Zahn vonder Kraftquelle entfernt. Schon allein durch die Bewegung des Zahnes weg von der

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