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Biomechanische Untersuchungen an thermoplastisch geformten ...

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Diskussion 69Auslenkungsstrecke nur das 0,4-Fache der von Warunek et al. (1989) gewähltenAuslenkungsstrecke betrug. Auch in der von Rost et al. (1995) durchgeführten Studie wurdendie Kräftemessungen <strong>an</strong> Positionern aus Elastomeren durchgeführt. Wie bereits bei Waruneket al. (1989) deutlich wurde, ist der Elastizitätsmodul bei Elastomeren nicht konst<strong>an</strong>t, sondernvariiert. Rost et al. (1995) machen keine Angaben zu den E-Modulen der von ihnenuntersuchten Kunststoffe. Möglicherweise haben sie u. a. solche mit hoher Steifigkeituntersucht, wodurch die hohen Kräfte zu erklären wären.Neben der Steifigkeit des Materials könnten auch die Abmessungen des Positioners, d. h. dieSchienenlänge einen Einfluss auf die Größe der auftretenden Kräfte haben (Rost et al. 1995).Zur Klärung dessen bedarf es noch weiterer <strong>Untersuchungen</strong>.Barbagallo et al. (2008b) untersuchten als erste in vivo die <strong>an</strong> <strong>thermoplastisch</strong> <strong>geformten</strong>Schienen aus härteren Materialien auftretenden Kräftesysteme bei der Bukkalbewegung einesOberkieferprämolaren (s. o.). Zur Erfassung der auftretenden Kräfte verwendeten die Autorendruckempfindliche Folien mit Farbindikator (Pressurex ® , Fuji Photo Film Co., Ltd, Tokyo,Jap<strong>an</strong>). In Abhängigkeit von dem auf die Folien wirkenden Druck verändert sich dieFolienfarbe. Diese wiederum korreliert mit einer bestimmten Kraftgröße. Die in das Set-upder Schienen einprogrammierte Auslenkungsstrecke des Prämolaren betrug 0,5 mm und die<strong>an</strong> der Folie auftretende, mittelwertige Kraft 5,12 N. Damit waren die <strong>an</strong> der Schieneerzeugten Kräfte 10-fach höher als die von Proffit zur Kippung eines Zahnes empfohlenenKräfte. In der vorliegenden Studie wurden ähnliche maximale Kräfte von 5,2 N gemessen,allerdings betrug die maximale Auslenkungsstrecke nur das 0,3-Fache der von Barbagallo etal. (2008b) gewählten Auslenkungsstrecke. Ursächlich für die Unterschiede bei denauftretenden Kraftgrößen könnte auch hier wieder das unterschiedliche Schienenmaterial sein.In der von Barbagallo et al. (2008b) durchgeführten Studie wurden die Schienen ausErkodurfolie ® , in der vorliegenden Arbeit aus Ideal Clear ® -Folie hergestellt. BeideKunststoffe bestehen aus glykolmodifiziertem Polyethylenterephthalat. Die Elastizitätsmoduleder Kunststoffe liegen mit 2050 N/mm² (Erkodur ® ) und 2020 N/mm² (Ideal Clear ® ) dichtbeiein<strong>an</strong>der. Aufgrund der ähnlichen Materialeigenschaften ist nicht davon auszugehen, dassder unterschiedliche Kunststoff ursächlich für die Entstehung unterschiedlich großer Kräfteist. Möglicherweise könnte aber die Dicke der Folien einen Einfluss auf die Größe derauftretenden Kräfte haben. Die Erkodurfolie ® wurde in einer Dicke von 0,8 mm, die IdealClear ® -Folie von 1 mm verwendet. DaF q mit F = Kraft und q = Querschnitt desverwendeten Materials (s. o.), könnten Schienen mit größerem Querschnitt stärkere Kräfteerzeugen. Die hier verwendete Folie ist um 0,2 mm dicker.

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