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WG Railway Noise - VCD

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<strong>VCD</strong> Tagungsband � Bekämpfung von Schienenverkehrslärm April 2003<br />

chungen, wo man einige der Probanden, die man im Feld untersucht hatte, im<br />

Labor testen konnte. Die akustischen Darbietungen entsprachen bei geringer Vorbeifahrhäufigkeit<br />

240 Zugvorbeifahrten in 24 Stunden und bei hoher Vorbeifahrhäufigkeit<br />

624 Zugvorbeifahrten in 24 Stunden. Alle Zugvorbeifahrten hatten bei<br />

den Darbietungen im Labor einen hohen Güterzuganteil. Das sehr vereinfacht<br />

dargestellte Ergebnis aus dieser Laborstudie sehen sie in nachstehender Darstellung.<br />

Alle Gestörtheitsangaben (Straße und Schiene) sind auf der Abbildung bei<br />

zunehmender Vorbeifahrhäufigkeit leicht angestiegen, interessant und wichtig<br />

hierbei ist jedoch der Unterschied der Gestörtheitsgrade zwischen Straße und<br />

Schiene. Dieser Lästigkeitsunterschied ist sogar bei der hohen Belastung noch größer<br />

geworden. Es klingt im ersten Moment überraschend, dass bei Verringerung<br />

der Zugpausen hier eine weiterhin so deutliche Unterscheidung der Lärmwirkung<br />

Straße/Schiene zugunsten der Schiene erhalten bleibt. Aber sie müssen sich vorstellen,<br />

dass der Straßenverkehrslärm, der hier vergleichend zu Grunde lag auch<br />

mit relativ hohen Pegeln aufgrund seiner ebenfalls sehr hohen Häufigkeit anstand.<br />

Es lagen dem Straßenverkehrspegel 65.000 Kraftfahrzeugvorbeifahrten in 24<br />

Stunden zugrunde. Das entsprach einem vergleichbaren Mittelungsschallpegel bei<br />

der Schiene von 624 Zugvorbeifahrten. Mit diesem Ergebnis meinen wir, die Mitte<br />

1995 begonnenen langwierigen Untersuchungen zum Schienenbonus erst einmal<br />

abschließen zu können, weil die Aussagen sehr eindeutig sind und wir hier keinerlei<br />

Korrekturen bzgl. der Lärmwirkung beim Schienenverkehr anführen müssen,<br />

auch nicht bei der Planung von hochbelasteten DB-Strecken.<br />

Ich sagte ihnen, dass wir bei den derzeit existierenden Schallberechnungsverfahren<br />

uns überlegen müssen, wie wir hier mehr Rechtssicherheit erreichen können. Wir<br />

hatten bei der Schallberechnung, z. B. der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main, erhebliche<br />

Probleme nachzuweisen, dass dieses Berechnungs-verfahren selbst bei<br />

sehr hohen Geschwindigkeiten noch greift. Sie wissen, wir fahren auf dieser Strecke<br />

mit Geschwindigkeiten bis zu 300km/h. Diese Geschwindigkeiten im Zusammenhang<br />

mit den aeroakustischen hochliegende Schallquellen (Stromabnehmer),<br />

deckt das Verfahren nach der bisherigen Schall 03 nicht ab. Wir haben daher zusammen<br />

mit dem Verkehrsministerium in Bonn überlegt, die Richtlinien Schall 03<br />

und Akustik 04 fortzuschreiben. Wir werden ein neues Grundkonzept erarbeiten,<br />

wir werden vermutlich Abstand nehmen vom sogenannten Grundwert mit seinen<br />

51 dB(A) Schallemissionspegel und werden voraus-sichtlich fahrzeug-bezogen<br />

rechnen. Auch das BüG beabsichtigen wir fahrzeugbezogen darstellen. Ebenso<br />

sollen die derzeitigen Pauschalzuschläge für Brücken und für das Kurvenquietschen<br />

gezielt herausgearbeitet werden. Sie wissen, dass Eisenbahnbrücken heute<br />

z.T. überhaupt keinen Pegelzuschlag verdienen und sehr laute Brücken einen Zuschlag<br />

von 15 dB benötigen. In der Schall 03 gibt es bisher aber nur einen Mittelwert<br />

von 3 dB als Brückenzuschlag. Das sind einige der Gründe, warum hier an die<br />

Fortschreibung der Schall 03 herangegangen wird. Eines muss ich aber dazu noch<br />

sagen, die Neubearbeitung der Schall 03 bewirkt keine leisere Bahn. Wir wollen<br />

lediglich die Physik wieder auf Vordermann bringen und wir wollen mehr Rechtssicherheit<br />

gewinnen. Mit allen von mir heute angesprochenen Themen habe ich<br />

unsere intensiven Bestrebungen aufgezeigt, wie wir bei der DB noch leiser werden<br />

können. Mit einer neuen Schall 03 werden wir aber erst einmal nicht leiser. Wir<br />

können jedoch gezielter und physikalisch genauer prognostizieren, was in Zukunft<br />

an unseren Strecken bei der Neu- und Ausbauplanung akustisch geschieht. Auch<br />

© <strong>VCD</strong> 09/2003 45

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