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VCD Tagungsband � Bekämpfung von Schienenverkehrslärm April 2003 62 Vorschläge Weiterentwicklung: Abwägung aktiver/passiver Schallschutz • Aktiver Schallschutz vorrangig, wenn LS-Grenzwerte nachts um 5 dB(A) überschritten sind • Pegelminderung durch aktive Maßnahme mindestens 5 dB(A) • Berücksichtigung Summenpegel aus Strasse und Schiene • Verhältnis passiver Schallschutz zu aktiver + passiver Schallschutz < 1:5 ? • Abwägung Höhe der Schallschutzmaßnahmen zwischen 2 und 3 m M ö h l e r + P a r t n e r VCD Workshop Schienenverkehrslärm München, 04.04.2 03 Vorschläge Weiterentwicklung: Akzeptanz der LS-Maßnahmen • Einrichtung runder Tisch mit DBProjektBau, Gemeinde, Bürgervertreter und Ing.-Büro zu Umfang Schallschutz und Gestaltung • Mehrmalige Unterrichtung der Bürger über den Stand durch Bürgerversammlung, Broschüren, Bürgertelefon, Veröffentlichungen in Tagespresse M ö h l e r + P a r t n e r VCD Workshop Schienenverkehrslärm München, 04.04.2 03 © VCD 09/2003
VCD Tagungsband � Bekämpfung von Schienenverkehrslärm April 2003 Besondere Fragen der Schallemission und der Lärmbeurteilung von Straßenbahnen Wolfgang Hendlmeier, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Augsburg 1. Die Bedeutung der Lärmeinwirkungen im Wohnumfeld Die folgenden Ausführungen sollen bewusst in den größeren Zusammenhang des Verkehrslärmschutzes gestellt werden. Der Lärm ist die bedeutendste Umweltbeeinträchtigung im Wohnumfeld. Er kann als ein Maßstab für verminderte Lebensqualität dienen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes stört er noch mehr als Luftverschmutzung, Gewässer- und Abfallbelastung [17]. In den alten Bundesländern fühlen sich durch Straßenverkehrslärm rund 73% der Einwohner und durch Schienenverkehrslärm rund 23% der Einwohner belästigt [19]. Trotzdem gibt es wegen der hohen auf die öffentliche Hand zukommenden Kosten immer noch einen nur unbefriedigenden Schutz vor Verkehrslärm. Ergebnisse von Befragungen spiegeln allerdings nur subjektive Eindrücke wieder; denn das Ohr ist immer aufnahmebereit. Einen Gewöhnungseffekt gibt es daher nicht, nur eine scheinbare Gewöhnung an bekannte Geräusche, wenn sie nicht allzu laut sind. Auch die Geräusche, an die man sich scheinbar gewöhnt hat, mindern die nächtliche Erholung wegen der Verkürzung des Tiefschlafzustandes. Lärm beschleunigt auf biochemischem Weg die Alterung des Herzens durch Freisetzung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Ich möchte hier nicht auf einzelne Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung eingehen, nur so viel: Unbestritten ist, dass Beurteilungspegel, also Mittelungspegel, von etwa über 65 dB(A) bei Dauereinwirkung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen [18]. Eine weitere gesicherte Erkenntnis ist, dass bei Straßenverkehrslärmbelastungen mit Mittelungspegeln von mehr als 65/55 dB(A) außen tags/nachts nach dem jetzigen Kenntnisstand eine Zunahme des Risikos für Herzinfarkt um ca. 20% zu befürchten ist [25]. 2. Neuere Messergebnisse der Schallemissionen von Straßenbahnen. Die Eingangsgrößen für die Berechnungen der Schallemissionen von Schienenbahnen finden sich in den durch die Verkehrslärmschutzverordnung – 16. BImSchV eingeführten Regelwerken (Anlage 2 zur 16. BImschV [3] oder „Schall 03“ [9]). Die tatsächlichen Größen ändern sich im Laufe der Jahre. Auch werden im Laufe der Zeit neue Oberbauformen, deren Schallemission nicht hinreichend bekannt ist, zum Stand der Technik. So ist zu erwarten, dass bei der klassischen Straßenbahn der Schwellenoberbau im Schotterbett, dessen Unterhaltung wegen des Einsatzverbotes von Herbiziden stark erschwert worden ist, durch den Rasengleisoberbau ersetzt wird. Dieser ist im Prinzip eine feste Fahrbahn mit Mutterbodenauflage und Raseneinsaat. © VCD 09/2003 63
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