Der Pfandbrief 2011 | 2012 - Verband deutscher Pfandbriefbanken
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Moody’s Covered Bonds Ratingmethodik sieht einen zweistufigen Prozess zur Ermittlung des <strong>Pfandbrief</strong>ratings<br />
vor. Im ersten Schritt wird anhand des Moody’s Expected Loss-Modells weitgehend quantitativ<br />
der erwartete Verlust unter Berücksichtigung der Bonität des Emittenten und der Qualität der Deckungsmasse<br />
berechnet. Im zweiten Schritt wird die Wahrscheinlichkeit, mit der fristgerechte Zahlungen auf die<br />
Covered Bonds nach einem Ausfall des Emittenten erfolgen, ermittelt (sog. Timely Payment Indicators).<br />
Dies kann zu einer Begrenzung des Expected Loss-Modell basierten Ratings führen, die sich aus dem<br />
Emittentenrating und dem Timely Payment Indicator des Programms ergibt.<br />
1. Moody’s Expected Loss Modell<br />
Das Moody’s Covered Bonds Rating wird primär durch den erwarteten Verlust bestimmt. Hierbei berechnet<br />
Moody’s den erwarteten Verlust als das Produkt der Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls des Emittenten<br />
(auf Basis des Ratings für die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten) und den sich ergebenden<br />
Verlusten aus den Deckungswerten in einem solchen Szenario. Diese Berechnung erfolgt auf monatlicher<br />
Basis bis zur Endfälligkeit der Covered Bonds. Die Ergebnisse werden anschließend aufsummiert und<br />
rückwirkend auf den Barwert abgezinst, um den insgesamt erwarteten Verlust aus dem Covered Bond zu<br />
erhalten. Folgende wesentliche Parameter bestimmen das Ergebnis dieser Analyse:<br />
| Rolle des Emittenten | Kann der Emittent seine Verbindlichkeiten vollständig und fristgerecht erfüllen,<br />
sollten den Covered Bond-Gläubigern keine Verluste entstehen. Solange der Emittent nicht insolvent ist,<br />
wird dieser in der Regel auch den Cover Pool aktiv unterstützen, indem z. B. ausgefallene Vermögenswerte<br />
durch nicht leistungsgestörte Aktiva ersetzt werden.<br />
| Qualität des Deckungsstocks | Moody’s berücksichtigt drei Faktoren bei der Analyse der Qualität<br />
des Deckungsstocks:<br />
a) Kreditqualität | Die Kreditqualität des Deckungsstocks wird anhand von dessen „Collateral Score“<br />
gemessen. <strong>Der</strong> Collateral Score zeigt den Verlust an, der infolge von Kreditausfällen bei den<br />
Vermögenswerten im Cover Pool nach einem Zahlungsausfall des Emittenten, zu erwarten wäre.<br />
Je höher die Kreditqualität des Cover Pools, desto niedriger der Collateral Score.<br />
b) Refinanzierung des Deckungsstocks | Nach einem Zahlungsausfall des Emittenten kann die fristgerechte<br />
Rückzahlung des Kapitals an die Covered Bond-Gläubiger z.B. von den Erlösen aus der<br />
Veräußerung der Deckungswerte oder einer mit dem Cover Pool gesicherten Zwischenfinanzierungen<br />
abhängen. <strong>Der</strong> Grund hierfür ist, dass die Deckungswerte in der Regel eine längere Laufzeit haben als<br />
die Covered Bonds. Dieses Refinanzierungsrisiko wird auf Grundlage dreier Einflussfaktoren modelliert:<br />
1) dem erwarteten Abschlag vom (Nominal-)Wert der Deckungswerte; 2) desjenigen Teils der<br />
Deckungswerte, der Refinanzierungsrisiken ausgesetzt ist; und 3) der durchschnittlichen Laufzeit des<br />
Refinanzierungsbedarfs. Moody’s geht bei der Modellierung in der Regel von einer Mindestlaufzeit<br />
von fünf Jahren für das Refinanzierungsrisiko aus, was der durchschnittlich verbleibenden Laufzeit der<br />
Vermögenswerte im Cover Pool zum Zeitpunkt des Ausfalls des Emittenten entspricht. Üblicherweise<br />
werden für mindestens 50 % der Deckungswerte Refinanzierungsrisiken modelliert.<br />
c) Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken | Nach einem Zahlungsausfall des Emittenten sind die<br />
Covered Bond-Gläubiger u. U. Zins- und Währungsinkongruenzen ausgesetzt. Das Expected Loss-<br />
Modell von Moody’s quantifiziert diese Inkongruenzen durch Einbeziehung folgender Faktoren:<br />
1) dem Ausmaß der Zins- bzw. Wechselkursänderung; 2) desjenigen Teils der Vermögenswerte, bei<br />
dem Zins- oder Währungsinkongruenzen bestehen; und 3) der Laufzeit der Inkongruenzen (wobei zum<br />
Zeitpunkt des Ausfalls des Emittenten üblicherweise von mindestens fünf Jahren ausgegangen wird).<br />
Das Expected Loss-Modell von Moody’s berücksichtigt ferner, ob Absicherungen gegen Zins- und<br />
Währungsrisiken bestehen („Hedging“) und mit welcher Wahrscheinlichkeit diese zum Zeitpunkt<br />
des Ausfalls des Emittenten oder später wegfallen können.<br />
2. Moody’s Timely Payment Indicators<br />
Anhand des TPI beurteilt Moody’s die Wahrscheinlichkeit, mit der auch nach einem Zahlungsausfall<br />
des Emittenten fristgerechte Zahlungen an die Covered Bond-Gläubiger erfolgen. Die TPIs reichen<br />
von „sehr hoch“ („Very High“) bis „sehr unwahrscheinlich“ („Very Improbable“). TPIs begrenzen das<br />
Covered Bond-Rating auf eine bestimmte Anzahl von Ratingstufen oberhalb des Emittentenratings.<br />
Ansprechpartner: Juan Pablo Soriano, Tel. +34 91 702-6608;<br />
Nicholas Lindstrom, Tel. +44 20 7772-5332<br />
Patrick Widmayer, Tel. +49 69 70730-715<br />
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