Der Pfandbrief 2011 | 2012 - Verband deutscher Pfandbriefbanken
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Spread- und Counterparty Risiko<br />
Das Pendant zum Kreditrisiko in der Bankenregulierung ergibt sich unter Solvency II aus dem<br />
Spread- und dem Gegenparteiausfallrisiko (Counterparty Default Risk). Titel, die dem Spreadrisiko<br />
zugeordnet werden, brauchen jedoch nicht dem Gegenparteiausfallrisiko zugeteilt<br />
werden und umgekehrt. Das Spreadrisiko greift das Risiko einer Credit Spread Ausweitung<br />
auf. Es beschreibt demnach die resultierenden Marktwertveränderungen, welche sich durch<br />
eine Erhöhung des Renditezuschlags oberhalb der risikolosen Zinsstrukturkurve ergeben. Es<br />
betrifft den Großteil aller sich im Bestand befindlichen zinsabhängigen Schuldtitel inklusive<br />
Asset Backed Securities sowie die durch Kreditderivate übertragenen Kreditrisiken. Unter<br />
das Gegenparteiausfallrisiko fallen hingegen die Adressrisiken von <strong>Der</strong>ivaten und anderer<br />
risikomindernder Verträge, sowie alle Titel, die nicht dem Spreadrisiko zugeordnet werden.<br />
<strong>Der</strong> zuletzt genannte Restposten umfasst im Wesentlichen die vergebenen Hypotheken- und<br />
Policendarlehen.<br />
Sowohl Öffentliche <strong>Pfandbrief</strong>e als auch Hypothekenpfandbriefe unterliegen dem Spreadrisiko.<br />
Im Gegensatz zu allen anderen Zinstiteln, die dem Spreadrisiko zugeordnet werden,<br />
galten für <strong>Pfandbrief</strong>e in der letzten Auswirkungsstudie QIS5 niedrige Risikofaktoren. Die<br />
Voraussetzung ist, dass ein Covered Bond im Sinne der Richtlinie für Organismen für gemeinsame<br />
Anlagen in Wertpapieren (OGAW) vorliegt und dass der Titel über ein AAA-Rating verfügt.<br />
Damit soll dem besonders hohen Sicherheitscharakter dieser Papiere Rechnung getragen<br />
werden. In der QIS5 betrug die Kapitalanforderung für einen als Nullkupon-Anleihe ausgestalteten<br />
<strong>Pfandbrief</strong> mit einer Laufzeit von 10 Jahren rund 6%. Damit ist diese Anforderung<br />
ca. drei Prozentpunkte niedriger als für eine unbesicherte Unternehmensanleihe höchster<br />
Bonität, für welche rund 9% des entsprechenden Marktwertes hinterlegt werden musste<br />
(vgl. Abbildung 1).<br />
Abb. 1: Spreadrisiko I<br />
Spreadrisiko: Kapitalanforderung in Prozent des Schuldtitels<br />
auf Marktwertbasis<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Unternehmensanleihe (AAA) <strong>Pfandbrief</strong> (AAA)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 15 20 30 40 50<br />
Laufzeit (Jahre)<br />
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