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Der Pfandbrief 2011 | 2012 - Verband deutscher Pfandbriefbanken

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Vorwort<br />

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />

die Schuldenkrise im Euro-Raum dominiert seit über einem Jahr die Stimmung am globalen<br />

Kapitalmarkt. <strong>Der</strong> <strong>Pfandbrief</strong> hat sich, wie bereits zuvor in der Bankenkrise, auch<br />

in diesem schwierigen Umfeld bewährt, seine Bedeutung als sicherer Hafen für Anlegergelder<br />

ist nach wie vor unbestritten. Investoren schätzen die Sicherheit des <strong>Pfandbrief</strong>s,<br />

seine Liquidität und seine Transparenz besonders in schwierigen Zeiten. Auch Politik<br />

und Aufsicht sind sich der das gesamte Finanzsystem stabilisierenden Eigenschaften<br />

des <strong>Pfandbrief</strong>s bewusst und tragen dem im sich abzeichnenden Regulierungsumfeld<br />

Rechnung. Die Anzahl der Emittenten steigt und das Konzept qualitativ hochwertiger<br />

gedeckter Bankschuldverschreibungen findet auch im Ausland kontinuierlich weitere<br />

Verbreitung. Einschlägige Gesetzesvorhaben in den USA, Kanada sowie Australien und<br />

Neuseeland künden vom Vormarsch gedeckter Refinanzierung der Banken.<br />

Insgesamt bietet der <strong>Pfandbrief</strong> also zur Jahresmitte <strong>2011</strong> ein sehr positives Bild.<br />

Doch es gibt keinen Grund für Selbstzufriedenheit. Dafür sind die Herausforderungen,<br />

die die Kreditwirtschaft in den kommenden Jahren bewältigen muss, zu anspruchsvoll<br />

und zu vielschichtig. Besonders die Refinanzierung wird angesichts der Vorschläge für<br />

neue Eigenkapitalregeln für Banken und Versicherungen – bekannt unter Basel III und<br />

Solvency II – zur zentralen strategischen Herausforderung der Kreditwirtschaft. Dies<br />

betrifft besonders die ungedeckte Mittelaufnahme. So sollen ungedeckte Schuldverschreibungen<br />

der Kreditinstitute beispielsweise bei den Liquiditätsvorschriften nach<br />

Basel III schlechter gestellt werden als normale Unternehmensanleihen. Und auch der<br />

<strong>Pfandbrief</strong> bleibt nicht unberührt: Während die regulatorischen Initiativen zwar die hohe<br />

Qualität des <strong>Pfandbrief</strong>s grundsätzlich anerkennen, wird das kreditrisikoarme Deckungsgeschäft<br />

in den Vorschlägen für die neuen Eigenkapitalpflichten der Banken nicht in<br />

angemessener Weise berücksichtigt.<br />

Sicher ist, dass Basel III und Solvency II die deutsche Kreditwirtschaft verändern<br />

werden. Offen bleibt, ob damit auch tatsächlich Veränderungen angestoßen werden, die<br />

in die von Politik und Aufsicht beabsichtigte Richtung gehen. Das liegt sicherlich auch<br />

daran, dass die kumulierte Wirkung aller geplanten regulatorischen Initiativen bislang<br />

nur völlig unzureichend analysiert worden ist. Eine effiziente Regulierung, die das Ziel<br />

verfolgt, die Stabilität des Finanzsystems zu erhöhen, dürfte gerade Produkte wie den<br />

<strong>Pfandbrief</strong>, der zu einer solchen Stabilisierung beitragen kann, nicht benachteiligen. Sie<br />

müsste stattdessen Anreize für ihren Einsatz bieten.<br />

<strong>Pfandbrief</strong>banken sollten sich auch in Zukunft auf die jederzeitige und besondere<br />

Ergiebigkeit ihres Refinanzierungsinstruments verlassen dürfen. Aufsicht und Politik<br />

sind daher gefordert, bei der weiteren Ausgestaltung des europäischen Aufsichtsrahmens<br />

die erforderlichen Stellschrauben zu justieren, um den <strong>Pfandbrief</strong> und das auf ihm

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