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Der Pfandbrief 2011 | 2012 - Verband deutscher Pfandbriefbanken

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60<br />

Roundtable <strong>Pfandbrief</strong>banken<br />

samt erscheint mehr Wettbewerb im Bereich Ratingagenturen wünschenswert. Bis zu einer<br />

Etablierung einer neuen Agentur dürfte es jedoch viele Jahre dauern, denn diese müsste sich<br />

erst Investorenvertrauen erarbeiten und müsste politisch gewollt sein.<br />

HB: Um <strong>Pfandbrief</strong>e platzieren zu können, kommen <strong>Pfandbrief</strong>emittenten nicht an einem<br />

Rating vorbei. Von regelmäßig und international emittierenden Banken werden sogar zwei<br />

Ratings erwartet. Eine Lösung des Zielkonflikts ist folglich schwierig.<br />

BW: Es ist leider Tatsache, dass Ratings von Covered Bonds heute in erster Linie von der Höhe<br />

der Überdeckung abhängen und die Qualität des gesetzlichen Rahmens der Covered Bonds<br />

nur noch eine untergeordnete Funktion spielt. Nachdem Fitch Anfang 2009 die <strong>Pfandbrief</strong>ratings<br />

von auf das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft spezialisierten <strong>Pfandbrief</strong>banken<br />

auf „watch negative“ gesetzt hatte, haben wir uns bewusst für ein AA+ Rating entschieden.<br />

Da es aber immer mehr statt weniger regulatorische Anforderungen an Investoren<br />

gibt, die auf externen Ratings fußen, wird es für Emittenten auch in Zukunft notwendig sein,<br />

ihre <strong>Pfandbrief</strong>e von einer der Agenturen raten zu lassen.<br />

6.<br />

Hinter geänderten Geschäftsstrategien einzelner Immobilienfinanzierer, die<br />

Gewerbeimmobilien zu ihrem neuen Kerngeschäft küren, wittern Investoren<br />

eine neue „Blase“. Wie wird der Zielkonflikt von gesicherten Einnahmen und<br />

Risikosteigerungen sowie einem höheren Margendruck gelöst?<br />

TS: Für uns ist die internationale gewerbliche Immobilienfinanzierung kein neues, sondern seit<br />

zwanzig Jahren betriebenes Kerngeschäft. Die breite regionale Diversifizierung reduziert dabei<br />

die Abhängigkeit von einzelnen Immobilienzyklen erheblich und erlaubt <strong>Pfandbrief</strong>investoren<br />

die Anlage in ein professionell gemanagtes internationales Immobilienportfolio.<br />

BW: Wir verstehen die Gewerbeimmobilienfinanzierung neben der Auslegung von Immobilienkrediten<br />

an Wohnungsbauunternehmen und -genossenschaften zur Finanzierung von<br />

Mehrfamilienhäusern schon seit vielen Jahren als Kerngeschäft. In den vergangenen Jahren<br />

entfielen bei uns stets deutlich mehr als 90% des Neugeschäfts auf die Risikoklassen 1-7 der<br />

DSGV-Masterskala. Vereinfacht ausgedrückt entspricht dies den Schulnoten „sehr gut“ und<br />

„gut“. Ein konservatives Risikoprofil bleibt auch für die Zukunft unser Leitmotiv.<br />

7.<br />

Die Höhe des „richtigen“ Beleihungswertes wurde vor allem vor der Finanzmarktkrise<br />

diskutiert. In vielen europäischen Ländern sind Beleihungsgrenzen von teilweise<br />

deutlich über 60% zulässig. Zudem basieren diese oft auf dem Marktwert und<br />

nicht auf dem in Deutschland maßgeblichen Beleihungswert. Ist eine Erhöhung der<br />

Beleihungsgrenze vertretbar? Wie hoch sollte sie für gewerbliche Kredite und für<br />

private Finanzierungen sein?<br />

RG: <strong>Der</strong> <strong>Pfandbrief</strong> ist nicht zuletzt durch seinen konservativen Bewertungsansatz das qualitativ<br />

hochwertigste Produkt der Covered Bond Welt. Aufgrund der nachweislich niedrigen<br />

Risikovorsorge im privaten Wohnungsbaufinanzierungsgeschäft wäre eine Erhöhung des<br />

Beleihungswertes durchaus vertretbar, Investoren würden weiterhin die hohe Qualität des<br />

<strong>Pfandbrief</strong>es erkennen.

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