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Der Pfandbrief 2011 | 2012 - Verband deutscher Pfandbriefbanken

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Aufgrund solch gesunder Fundamentaldaten ist die Nachfrage nach Handelsflächen in<br />

1a-Lagen vor allem von erfolgreichen internationalen Filialisten der Textilbranche bereits die<br />

letzten Jahre durchgehend hoch. Diese verfolgen ihre Expansionsziele auch weiterhin. Dabei<br />

bietet Deutschland mit seinen gewachsenen Innenstadtlagen, der großen Anzahl attraktiver<br />

Shopping-Center und aufgrund seiner dezentralen Siedlungsstruktur ein breites Angebot an<br />

Expansionsmöglichkeiten.<br />

Knappes Flächenangebot in den begehrten Top-Lagen der Innenstädte sowie die unverändert<br />

hohe Nachfrage nach eben diesen Flächen führt zu konstanten bzw. sogar leicht<br />

steigenden Spitzenmieten. Abseits der 1a-Lagen sind allerdings Wiedervermietungen und<br />

Leerstandsabbau relativ schwer zu realisieren, was die Mieten unter Druck setzt. <strong>Der</strong> Trend zu<br />

innerstädtischen Shopping-Centern scheint ungebrochen und es befinden sich weitere Projekte<br />

in der Pipeline.<br />

Bereits 2010 ist der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt insbesondere bei sicherheitsorientierten<br />

Anlegergruppen wieder verstärkt in den Blickpunkt des Interesses gerückt und<br />

hat dabei sogar das Transaktionsvolumen von Büroobjekten überflügelt. Investoren haben<br />

dabei nicht mehr ausschließlich die absoluten Core-Immobilien im Fokus, sondern fragen auch<br />

Objekte in guten Lagen mit kürzeren Mietvertragslaufzeiten oder geringen Leerständen nach.<br />

Diese positive Dynamik sollte sich auch <strong>2011</strong> fortsetzten, was kurz- bis mittelfristig in weiter<br />

sinkenden Renditen münden dürfte.<br />

Hotel<br />

Die Hotellerie ist sehr stark abhängig vom konjunkturellen Umfeld. Entsprechend stark war<br />

der Einbruch während der Finanz- und Wirtschaftskrise auch hierzulande. Dabei belasteten<br />

der Rückgang ausländischer Gäste und die eingeschränkte Geschäftsreisetätigkeit vor allem<br />

das höherklassige Hotelsegment sowie Flughafenhotels. Dennoch ist hervorzuheben, dass<br />

die Einbrüche in der deutschen Hotellerie nicht so stark ausgeprägt waren wie in anderen<br />

europäischen Ländern.<br />

Sowohl die mittelständische Struktur und die feste Verankerung der deutschen Wirtschaft<br />

im Euroraum als auch die Senkung der Mehrwertsteuer für das Hotelgewerbe von 19% auf<br />

7% bereiteten den Boden dafür, dass das Hotelgewerbe in Deutschland bereits 2010 überdurchschnittlich<br />

vom konjunkturellen Aufschwung profitiert hat. Insgesamt waren so viele<br />

Übernachtungen zu verzeichnen wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Vor allem die<br />

Zahlen ausländischer Gäste und Geschäftsreisender stiegen wieder deutlich. Dies wirkte sich<br />

trotz höheren Bettenangebots positiv auf die Auslastungszahlen aus, die deutschlandweit um<br />

5,8% stiegen. Diese positive Entwicklung konnte sowohl beim durchschnittlichen Netto-Zimmerpreis<br />

(Average Room Rate, ARR) als auch beim durchschnittlichen Zimmerertrag (Revenue<br />

per Available Room, RevPAR) beobachtet werden. So stiegen die ARR um 12,6 % und<br />

der RevPAR um 19,1%. <strong>Der</strong> RevPAR lag damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt<br />

(+9,9%).<br />

Dank der positiven Entwicklung kamen vor allem im letzten Quartal 2010 die Investoren<br />

an den deutschen Hotelmarkt zurück. Das Transaktionsvolumen hat sich 2010 im Vergleich<br />

zu 2009 nahezu verdoppelt. Dominierend sind vor allem eigenkapitalstarke Investoren sowie<br />

Eigennutzer. Ausländische Investoren machten rund 50% des Investitionsumsatzes aus.<br />

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