31.01.2016 Aufrufe

11 Deutscher Seniorentag

Dokumentation_Seniorentag_2015

Dokumentation_Seniorentag_2015

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Veranstaltungen<br />

land mit dem besonderen Blick auf die häusliche Pflege. Sie stellte fest, dass<br />

etwa 70 % der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden. Pflegende Angehörige<br />

seien großem Druck ausgesetzt, oft krankheitsanfällig und nennen bei<br />

Befragungen vielfach Stresssituationen, die zu Gewalt oder Vernachlässigung<br />

führen können. Für die Situation häuslicher Pflege gäbe es in Deutschland<br />

keine ausreichenden gesetzlichen Grundlagen zum Schutz älterer Menschen.<br />

Während es im Kinderschutz eindeutige Verfahren mit entsprechenden Verantwortlichkeiten<br />

gäbe (Jugendamt, Familienrichter), erfasse das Betreuungsrecht<br />

nur Demenzkranke. Es sei deshalb notwendig, neue Rechtsinstanzen zu<br />

schaffen und diese gut zu vernetzen. Eine Altenrechtskonvention könne dazu<br />

Anstöße liefern, wie dies auch im Falle der Behindertenrechtskonvention der<br />

Fall gewesen sei.<br />

Claudia Mahler verglich die aktuelle Diskussion über eine Altenrechtskonvention<br />

mit den Prozessen anderer UN-Konventionen und stellte fest, dass<br />

sich gerade die europäischen Staaten hierzu sehr abwartend verhielten. Vielfach<br />

würde argumentiert, die Älteren seien in andere Konventionen eingeschlossen.<br />

In den bestehenden grundlegenden Menschenrechtskonventionen<br />

(UN-Sozialpakt und UN-Zivilpakt) komme das Alter jedoch nicht vor. Sie vermutete,<br />

dass viele Staaten kein Interesse an neuen UN-Konventionen zeigten,<br />

weil sie u. a. die Anforderungen durch die begleitenden Monitoring-Systeme<br />

vermeiden wollten. Dennoch seien viele Staaten Lateinamerikas und Afrikas<br />

inzwischen für eine spezielle Konvention zum Schutz Älterer. Verschiedene<br />

Studien, u. a. des Europarates, hätten nachgewiesen, dass es eindeutige Lücken<br />

im Altenschutz gäbe, aber daraus würden bisher keine Konsequenzen gezogen.<br />

Eine neue Konvention würde auf jeden Fall den Blick für die Situation Älterer<br />

weiter schärfen.<br />

Engagement<br />

Bildung<br />

Bildung<br />

Partizipation<br />

Verbraucherthemen<br />

Generationendialog<br />

Soz. Sicherheit/<br />

Arbeitswelt<br />

Wohnen/<br />

Wohnumfeld<br />

Gesundheit/<br />

Prävention<br />

Pflege/<br />

Demenz<br />

Michael Bünte beschrieb die Bedeutung des weltweiten Alterns. Gerade auch<br />

in Entwicklungs- und Schwellenländern würde die Zahl älterer Menschen in<br />

den kommenden Jahren sprunghaft ansteigen. Gleichzeitig lösten sich (groß)<br />

familiäre Strukturen durch Migration, Fluchtbewegungen und HIV/Aids immer<br />

weiter auf und die Älteren seien zunehmend auf sich allein gestellt und<br />

müssten zudem für das Überleben ihrer Enkel sorgen. Der Mythos vom gene-<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.<br />

129

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!