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11 Deutscher Seniorentag

Dokumentation_Seniorentag_2015

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Gemeinsam in die Zukunft!<br />

Das Beispiel sei nicht schlecht, fand Prof. Ursula Lehr, aber das Altenheim habe<br />

auch nicht ausgedient. Die Menschen seien verschieden und hätten im Alter unterschiedliche<br />

Wohnwünsche. Viele Seniorinnen und Senioren seien skeptisch<br />

gegenüber Modellen wie den Wohngemeinschaften oder dem Mehrgenerationen-Wohnen.<br />

Sie selbst habe vor 25 Jahren dafür gekämpft, dass ambulant vor<br />

stationär im Pflegegesetz verankert werde. Das sei nach wie vor ein wichtiger<br />

Grundsatz. Doch es gebe Situationen, in denen ein Umzug ins Altenheim sinnvoll<br />

sei, beispielsweise für Menschen, die sonst völlig vereinsamen würden.<br />

Viele Menschen wollten zu Hause wohnen bleiben, in der Nachbarschaft, in<br />

der sie seit 10, 20 oder 30 und mehr Jahren leben. Sie bräuchten Unterstützung,<br />

um rechtzeitig die Wohnung, das Haus oder wenigstens die Umgebung so zu<br />

gestalten, damit sie auch dort bleiben können. Seniorengerechter Wohnraum<br />

sei wichtig.<br />

Eine Möglichkeit sei das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft, wie es<br />

durch den ehemaligen Bremer Oberbürgermeister Henning Scherf bekannt<br />

geworden sei. In relativ jungen Jahren habe er sich mit befreundeten Gruppen<br />

und Paaren zu einer Hausgemeinschaft zusammengeschlossen, die gut funktioniere.<br />

Das sei aber nicht immer übertragbar. „Was wir alle brauchen, ist möglichst<br />

weitgehende Selbstbestimmung“, so die BAGSO-Vorsitzende.<br />

Die Lebenswirklichkeit der Älteren von heute sei sehr vielfältig, bestätigte Peter<br />

Feldmann. Als ehemaliger Leiter eines Altenheims wisse er, dass viele Träger<br />

lange an traditionellen Formen festgehalten und erst spät die Vielfältigkeit<br />

als Chance begriffen hätten. Sein Vater habe zu Beginn seiner Tätigkeit als Leiter<br />

eines Altenzentrums erst einmal die gemeinsame Morgentoilette im großen<br />

Saal abschaffen müssen. Demgegenüber sei die Entwicklung schon weit gediehen<br />

und müsse künftig noch weiter gehen.<br />

Viele Träger hätten sich bereits auf die Bedürfnisse der Älteren eingestellt, wie<br />

bei Besichtigungsfahrten zu Frankfurter Einrichtungen im Rahmen des Deutschen<br />

<strong>Seniorentag</strong>es deutlich geworden sei. Die Älteren seien so verschieden<br />

und bunt wie alle anderen Generationen und sie hätten auch ein Recht darauf.<br />

74 <strong>11</strong>. <strong>Deutscher</strong> <strong>Seniorentag</strong> 2015 in Frankfurt am Main

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