Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann
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auf Halberstadt übertragen worden sein, da damals Erzbischof Hunfried von Magdeburg<br />
22 Kirchen mit den zugehörigen Dörfern und außerdem verschiedene Zehnten und Höfe,<br />
sowie 10 Hufen an Halberstadt abgetreten hat.<br />
Der erste bekannte Magdeburger Almann war der Ratmann Almann von 1281,<br />
wenn nicht auch der älteste bekannte Schöppe “Her Bethemann” (1261) in Frage kommt.<br />
Die erst Ende des 19. Jh. entdeckte Urkunde vom 4.10.1281 führt unter den 12 Ratsmännern<br />
“Almann Gerber, Ritter Heinemann, Gewandschneider” an; dann folgten 5 Innungsmeister,<br />
darunter Betemann Florin, Schuster, Meister der Gerber, und Ludeke, Meister der<br />
Gewandschneider. In damaligen Urkunden wurden die Personen streng nach ihrem Range<br />
aufgeführt, Almann mußte demnach auch einem rittermäßigen Geschlechte – worauf auch<br />
sein Helmwappen hinweist – entstammen, da er dem Ritter Heinemann voranging. Er war<br />
nicht etwa Gerber, sondern nur der Gerberzunft beigetreten, um in den Rat zu gelangen.<br />
Als rittermäßige Familien galten jene, die Besitzer von freien Lehen waren, die zum<br />
Heerbanne verpflichteten. Solche Lehen sind von 1363 an (Hans und I. Heine I.) urkundlich<br />
nachgewiesen. Ihr Vorhandensein ergibt sich auch für 1350, da Hans Almann Schöffe<br />
wurde (vgl. Sipph. S. 122). Weitere Urkunden fehlen für diese Zeit, da durch den Brand<br />
von 1631 sowohl die Archive der Stadt Magdeburg als auch die des Schöffenstuhls und<br />
der “Lehnkasten” der <strong>Alemann</strong> zum größten Teile vernichtet wurden.<br />
Das der gesamten <strong>Alemann</strong>schen Sippe 1602 vom Kaiser Rudolf II. erteilte Reichsadelsdiplom<br />
spricht von einem “alten, ehrlichen Herkommen”, das 1715 vom Kaiser Karl<br />
VI. dem Johann Egid von <strong>Alemann</strong> verliehene Freiherrendiplom des Kaisers Josef II. für<br />
August Wilhelm von <strong>Alemann</strong>, 1783 ausgestellt, heißt es, daß “seine Vor- und Eltern von<br />
unfürdenklichen Jahren her ansehnliche Ehrenstellen rühmlichst bekleidet haben.<br />
Im Freiherrndiplom von 1715 ist als zur Familie gehörig auch der Kardinal Ludwig<br />
<strong>Alemann</strong> erwähnt. Er war ein Sohn des Johann <strong>Alemann</strong>, Herrn von Arbert und<br />
Mongiffon, widmete sich dem geistlichen Stande, ward Erzbischof von Arles und wohnte<br />
als solcher dem Konzil von Konstanz bei. Zum Kardinal erhoben, wurde er von Papst<br />
Martin V. 1426 zum Vizepräsidenten des päpstlichen Hofgerichts ernannt. Er begab sich<br />
gegen den Willen des Papstes zum Konzil von Basel und verfocht dort die Suprematie des<br />
Konzils über den Papst. Ludwig war ernstlich bemüht, die Kirche, besonders den Klerus,<br />
wirklich zu reformieren, führte selbst einen tadellosen, tugendhaften Lebenswandel und<br />
starb in der Abtei Haute Combe in Savoyen. Nach dem Zeugnisse des Jesuiten-Paterus<br />
Monadus entstammte Ludwig einem ursprünglich deutschen Geschlechte, er führte selbst<br />
noch als Kardinal im Wappen den weißen (silbernen) Löwen im roten Felde, also das<br />
Wappentier des Magdeburger Patriziergeschlechts. Von 1281 bis 1620, also auch nach<br />
1330, als die Stadtverwaltung fast ausschließlich in den Händen der Innungen lag, waren<br />
die <strong>Alemann</strong>en ohne Unterbrechung Mitglieder der Stadtverwaltung. Meistens begannen<br />
sie ihre städtische Laufbahn nicht erst als Ratmann, sondern gleich als Kämmerer, dem<br />
die gesamte Vermögensverwaltung oblag. Auch die Würde eines Schöffen und Schultheißen<br />
(seit 1495) des Kaiserlichen Schöppenstuhls bekleideten sie förmlich erblich (bis<br />
1631). Aber sie waren nicht nur ratsfähige Bürger der<br />
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