Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann
Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann
Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
der Inflation wurde die Stiftung unrentabel. Die Brüder Martin und Hans, Söhne von<br />
Hans Dorns, übernahmen 1933 die noch vorhandenen Grundstücke, fanden die österreichische<br />
Linie in Geld ab und lösten die Stiftung auf.<br />
Daß wir über das Geschlecht <strong>Alemann</strong> verhältnismäßig gut unterrichtet sind, verdanken<br />
wir in erster Linie Hans Dorus von <strong>Alemann</strong>, der sich mit Hilfe seiner Schwester<br />
Anna der riesigen Arbeit unterzogen hat, die Unmasse von Familienurkunden, die dem<br />
Brande von 1631 und der verbrecherischen Tätigkeit des Lehnverwalters Medicke nicht<br />
zum Opfer gefallen waren, sowie jene, die sich seit der Katastrophe wieder angesammelt<br />
hatten, zu sichten und zu ordnen. Er setzte trotz seines leidenden Zustandes die Arbeiten<br />
der früheren Senioren mit Hilfe seiner Familie emsig fort. 1877 übergab er dieses Familienarchiv<br />
als Depositum dem Stadtarchive zu Magdeburg. Im Jahre 1890<br />
ließ er eine “Denkschrift über die Familie von <strong>Alemann</strong>” drucken, zu der das Vorwort wie<br />
folgt lautet: Ein bedeutsames Bindemittel, das durch viele Jahrhunderte wohl bewährt die<br />
Glieder unserer Familie zusammengehalten hat und für ihre und der spätesten Nachkommen<br />
Existenz zu sorgen bestimmt war, ist mit unserem alten Mannlehen durch die mittels<br />
Gesetzes vom 28.3.1877 erfolgte Aufhebung der Lehnsverbände unwiderruflich dem<br />
Zahn der Zeit verfallen. Was der schmalkaldische, der 30jährige, der 7jährige, ja was die<br />
während der westfälischen Herrschaft schon angeordnete Lehnsaufhebung nicht gänzlich<br />
zu vernichten vermochten, das ist nunmehr mit dem Erlaß des bezeichneten Gesetzes für<br />
immer zu Grabe getragen.<br />
Unter den gewaltigen Wandlungen, welche zu Ende des vorigen und zu Anfang des<br />
jetzigen Jahrhunderts eintraten, war allerdings das mittelalterliche Lehnswesen eine<br />
Rechtsunwahrheit geworden: wir wollen daher seinen Fall nicht beklagen, aber des Guten,<br />
das es unter anderen Zeitverhältnissen gebracht, pietätvoll gedenken und so viel an uns ist,<br />
das Band nicht lösen, das unser altes Geschlecht seit so vielen hundert Jahren fest umschlungen<br />
hat. Die noch jetzt blühenden beiden Linien unseres Hauses, welche, obwohl<br />
sie örtlich weit voneinander getrennt sind, und ihr nächster gemeinschaftlicher Stammvater<br />
schon 1630 verstorben ist, immer in verwandtschaftlich freundlichem Verkehr miteinander<br />
verblieben sind, wissen, daß sie dies nur dem Lehnsverbande zu danken haben und<br />
sind, da dieser nicht mehr besteht, in dem Wunsche, daß der Familiensinn auch den Nachkommen<br />
unwandelbar verbleiben möge, darauf bedacht gewesen, durch Errichtung einer<br />
Stiftung ein neues dauerndes Familienband zu schaffen.<br />
Die noch vorhandenen Äcker des alten Lehns wurden auf meinen Vorschlag der Stiftung<br />
überwiesen, und diese trat dann unter dem Namen von <strong>Alemann</strong>sche Lehnsstiftung<br />
unterm 30.12.1879 ins Leben.<br />
Um nun beizutragen, unseren Nachkommen das Andenken an die Vorfahren zu erhalten,<br />
habe ich, soweit es mir irgend möglich war, Nachforschungen über unsere Familiengeschichte<br />
nicht nur in unserem eigenen, sondern auch in den Staats- und Gerichtsarchiven<br />
zu Magdeburg, sowie im königl. Sächsischen Staatsarchiv zu Dresden, angestellt, und<br />
dadurch das Material gesammelt, welches in der nachfolgenden Denkschrift unter wesentlicher<br />
Mitwirkung des Stadtrat a. D. Wolter verwertet ist.<br />
Aus den vorhandenen Lehnbriefen, Lehnsakten, älteren Stammbäumen und sonstigen<br />
Beweisstücken ist es mir auch möglich geworden, einen neuen<br />
149