08.12.2012 Aufrufe

Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

Abkürzungen - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Blüte emporgebracht, die für die Lehre Luthers Gut und Blut geopfert, die dieser Lehre<br />

damals noch mit derselben Liebe anhingen, wie ihre Väter, und nur dem Kaiser und<br />

Reich, einem ausländischen Fürsten gegenüber, die Treue nicht brechen wollten.” Anfangs<br />

Juli 1626 wurde Johann kaiserlicher Statthalter. Seine Vettern Christof, Hans<br />

und vielleicht noch andere Angehörige standen in des Kaisers Diensten. Tilly berichtete<br />

1627 an den Wiener Hof: “daß die Generalstaaten die versprochenen Subsidien nicht<br />

eingeschickt hätten, trotzdem er den Oberstleutnant <strong>Alemann</strong> nach dem Haag gesendet<br />

habe”. Anfangs 1628 stand der Rat von Magdeburg, der sogar den bei Hamburg<br />

stehenden Tilly mit Schiffen und Kanonen unterstützt hatte, immer noch auf der Seite des<br />

Kaisers Ferdinand II., der am 17.2.1628 auch die Genehmigung erteilte, gegen Zahlung<br />

von 133 000 Talern die Festungswerke auf 1000 Schritt rund um die Stadt auszudehnen<br />

und alles, was hierbei im Wege stand, niederzureißen und dem Boden gleichzumachen.<br />

Der Rat hatte zur Einholung dieser Bestätigung den neuen Stadtsyndikus Dr. Denhart<br />

und Johann (III.) <strong>Alemann</strong> an den kaiserlichen Hof nach Prag gesandt. Letzterer erhielt<br />

am 19.2.1628 für seine Treue und Dienste vom Kaiser ein Geschenk in Gestalt der “Gü tlein”<br />

Lobichin bei Halle und Sohlen bei Magdeburg, was jedoch Johann nicht hinderte,<br />

heftig gegen den Grafen Waldstein aufzutreten, als dieser nicht zuließ, das innerhalb der<br />

zugesagten und bezahlten 1000 Schritte liegende Agnetenkloster zu schleifen. Nachdem<br />

das Restitutionsedikt erschienen war, verlangte Wallenstein wiederum die Aufnahme<br />

einer kaiserlichen Besetzung, was der Rat standhaft ablehnte; die Folge war die Blockade<br />

der Stadt (März 1629). Hierdurch wurde die Bevölkerung schwer getroffen. Der aufgehetzte<br />

Pöbel ließ seine Wut in erster Linie an Johann III. aus, den man einen Verräter<br />

schalt und dem man viel Schaden zufügte. Johann beschrieb dieses Ereignis selbst wie<br />

folgt: “Er sei mit des gesamten Rats gutem Wissen und Willen Amts und bürgerlicher<br />

Pflicht in öffentlichem, mit ehrerbietiger Danksagung entlassen aus der Stadt auf das<br />

Land, seine Nahrung durch ehrliche Mittel zu gewinnen, aber damals schon von unverständigen<br />

und rohen, gemeinen Pöbel, auch anderen lärmsüchtigen Leuten, mit schimpflichen<br />

Affecten und auf den jetzigen Schlag lautenden Worten angelassen worden.” Sein<br />

ererbtes Wohnhaus am Markte “Zum goldenen Greifen” (auf dem Plane Gerickes als<br />

Almans Haus bezeichnet) wurde vom Pöbel demoliert und verbrannt. Johann begab sich<br />

in Wallensteins Hauptquartier nach Klein-Ottersleben, von wo aus er sich am 17.8.1629<br />

dem Rate als Unterhändler zwischen der Stadt und dem Kaiser antrug. Der Rat nahm das<br />

Anerbieten an und ließ sich Pässe für Abgeordnete schicken. Diesen Abgeordneten, darunter<br />

Dr. Denhart als Wortführer, gelang es erst am 3.9. nach Beruhigung des Volkes<br />

durch den Bürgermeister von Braunschweig, aus den Toren Magdeburgs herauszukommen.<br />

Denhart antwortete auf die Forderung des Generals Pappenheim, eine kaiserliche<br />

Garnison aufzunehmen, sie würden in keine Garnison willigen und müßten sie auch das<br />

äußerste ertragen, ja selbst ihre Häuser anstecken. Pappenheim forderte nun eine Entschädigung<br />

von 300 000 Talern. Der Rat antwortete am 5.9., die Stadt werde weder eine Ga rnison<br />

aufnehmen noch etwas zahlen. Schließlich kam es unter Mitwirkung von Johann<br />

Johann zu einem ehrenvollen Frieden, in dem Magdeburg nur 10 000 Taler für das durch<br />

Magdeburger Fischer weggenommene Getreide zahlte. Aber in der Bürgerschaft herrschte<br />

145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!