NEUE MOBILITÄT 13
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SCHAUFENSTER BAyern-Sachsen - E.ON<br />
SCHAUFENSTER BAyern-Sachsen - Stadtwerke Leipzig<br />
GO ELK!<br />
Gewerblich operierende Elektro-Kleinflotten<br />
Elektromobilität begeistert<br />
Stadtwerke Leipzig erforschen Elektromobilität im Alltag<br />
Optimierte Nutzungs- und Ladestrategien steigern die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />
Tankvorgang Nissan Leaf an Bosecker-LadesäULE<br />
Quelle: Stadtwerke Leipzig GmbH<br />
Unter dem Projekttitel »GO ELK!« untersucht E.ON gemeinsam<br />
mit der RWTH Aachen (RWTH) und der Hochschule Ruhr<br />
West (HRW) spezielle Bedürfnisse von Gewerbekunden und<br />
entwickelt verbesserte Lade- und Nutzungskonzepte für<br />
Elektrofahrzeuge.<br />
Im Rahmen des Schaufensters Bayern-Sachsen werden seit<br />
September 25 Elektrofahrzeuge in fünf Firmenflotten intensiv<br />
genutzt. Bei dem von der Bundesregierung geförderten Projekt<br />
werden in den kommenden 30 Monaten mit Hilfe moderner<br />
IT-Lösungen neue Geschäftsmodelle im Bereich gewerblicher<br />
Elektro-Kleinflotten erarbeitet und getestet. Ziel<br />
ist es durch verbesserte Kommunikation und Flottenmanagementkonzepte<br />
eine Bereitstellung von »Mobility-on-Demand«<br />
-Geschäftsmodellen innerhalb und zwischen gewerblichen<br />
Nutzern zu ermöglichen. Dabei wird darauf geachtet, dass<br />
eine möglichst hohe Auslastung erreicht wird.<br />
Für den Energiedienstleister E.ON ist das Gewerbekundensegment<br />
in mehrfacher Hinsicht interessant. So lassen sich<br />
Fahrzeugflotten durch ihre örtliche Konzentration und ihre in<br />
der Regel im Voraus bekannten Nutzungsmuster einfacher<br />
aggregieren und besser in ein intelligentes Ladekonzept einbinden.<br />
Durch den Einsatz vernetzter Ladehardware, können<br />
Fahrzeugbatterien wirtschaftlich und netzoptimiert geladen<br />
werden. Gewerblich genutzte Flottenfahrzeuge weisen in der<br />
Regel eine höhere tägliche Fahrleistung auf als privat genutzte<br />
Fahrzeuge, wodurch sich der Einsatz früher amortisieren<br />
kann. Generell sind die Anforderungen an Fahrzeugverfügbarkeit,<br />
optimiertes Lademanagement und geringe Ausfallund<br />
Servicezeiten wesentlich höher als im privaten Bereich,<br />
da jeder Fahrzeugausfall einen wirtschaftlichen Schaden nach<br />
sich ziehen kann.<br />
Das Thema Batteriealterung und die dadurch resultierende<br />
geringere Reichweite spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle.<br />
Diesem Aspekt wird im Projekt durch die Entwicklung batterieschonender<br />
Ladealgorithmen Rechnung getragen. Die<br />
ISEA der RWTH untersuchen die Alterung der Fahrzeugbatterien,<br />
da dies ein wesentlicher Faktor für die Lebensdauer<br />
bzw. die Wirtschaftlichkeit eines Elektrofahrzeugs ist. Dadurch<br />
werden wertvolle Erkenntnisse für die Berechnung von<br />
Fahrzeugrestwerten, Abschreibungsfristen und Leasinggebühren<br />
gewonnen.<br />
Die HRW wird darüber hinaus das Nutzerverhalten untersuchen.<br />
Hierbei werden u.a. durch Kundenbefragungen und<br />
Untersuchungen des Fahrverhaltens insbesondere folgende<br />
Parameter betrachtet: Reichweiten; Ladezeiten; Gleichzeitigkeitsfaktoren<br />
der Fahrzeugladung; Anforderungen an die<br />
Fahrzeuge; Marktentwicklung im B2B-Kundensegment »Firmenflotte«.<br />
Frank Lechthaler<br />
frank.lechthaler@eon.com<br />
Von »purem Fahrspaß« ist die Rede und von einem »völlig<br />
neuem Fahrgefühl«; das »leise und entspannte Fahren« wird<br />
betont und die »super Beschleunigung« gelobt - wer einmal<br />
elektromobil gefahren ist, ist begeistert für immer. Aber:<br />
Elektromobilität steckt noch in der Entwicklungsphase und<br />
muss noch gefördert werden, wenn Deutschland zum Leitanbieter<br />
und Leitmarkt für Elektromobilität werden soll - das<br />
weiß auch die Politik. Die Freistaaten Bayern und Sachsen<br />
haben sich vor diesem Hintergrund gemeinsam als Schaufensterregion<br />
für Elektromobilität beworben und im April<br />
2012 den Zuschlag erhalten.<br />
Für zwei der insgesamt rund 40 Projekte in diesem Schaufenster<br />
übernehmen die Stadtwerke Leipzig die Konsortialführerschaft.<br />
»Gemeinsam mit unseren Partnern können<br />
wir Leipzig in punkto urbane Mobilität sowie Mobilitäts- und<br />
Ladekonzepte weiter als Vorreiter für dieses Zukunftsthema<br />
positionieren.«, freut sich der Stadtwerke Geschäftsführer<br />
Raimund Otto.<br />
Die Stadtwerke haben sich die Entwicklung eines Geschäftsmodells<br />
für die Ladeinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben.<br />
»Denn deutschlandweit wird eine flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur nur entstehen, wenn die Anbieter damit<br />
auch Geld verdienen können«, bringt Raimund Otto die so einfache<br />
wie logische Herausforderung auf den Punkt.<br />
Eine Grundvoraussetzung für das flächendeckende Laden<br />
von Elektrofahrzeugen in dicht besiedelten städtischen Gebieten<br />
ist die Errichtung einer kostenminimalen und zukunftsfähigen<br />
Ladeinfrastruktur im urbanen Raum. Daher forschen<br />
die Stadtwerke Leipzig zusammen mit ihren Projektpartnern<br />
auch daran, bestehende Ladeinfrastruktur-Konzepte in und<br />
um Leipzig weiterzuentwickeln. Ein Forschungsansatz beschäftigt<br />
sich mit der Integration von Ladestationen in die<br />
städtische Straßenbeleuchtung. Dafür sollen nun die Voraussetzungen<br />
geschaffen werden.<br />
Das Projekt »Laternenparken« ist eines von 40 Projekten<br />
im Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen und wird<br />
mit 1,7 Mio. Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie im Rahmen der Schaufensterinitiative der<br />
Bundesregierung gefördert. Die Bundesregierung hat im April<br />
2012 vier Regionen in Deutschland als »Schaufenster Elektromobilität«<br />
ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des<br />
Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von<br />
alternativen Antrieben.<br />
Christoph Friedrich<br />
Stadtwerke Leipzig GmbH<br />
christoph.friedrich@swl.de<br />
www.swl.de<br />
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