NEUE MOBILITÄT 13

Erste Flotten - ePendler
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Erste Flotten - ePendler
Hildebrand genüge die Reichweite für seine 90 Kilometer
Strecke täglich zwar, doch wäre es gut, wenn man noch mehr
Reserve hätte, um mehrere oder auch unvorhergesehene
Strecken bewältigen zu können. Eine genaue Planung der
Fahrstrecken ist daher unumgänglich.
Forderungen an Industrie und Politik
Die ePendler-Teilnehmer unterstreichen altbekannte Wünsche
an Industrie und Politik: Die Reichweiten der Elektroautos
zu erhöhen, die Anschaffungspreise zu senken, Ladezeiten
zu verkürzen und die öffentliche Ladeinfrastruktur deutlich
auszubauen. Trotz dieser Punkte ist man dem Ziel, die Alltagstauglichkeit
der Elektroautos aufzuzeigen und die Akzeptanz
der Elektromobilität in der Bevölkerung zu erhöhen,
durch die Kampagne einen großen Schritt näher gekommen.
Tatsächlich soll es mit ePendler - elektromobil unterwegs
auch nach Abschluss des Pilot-Projektes in Hessen nicht
vorbei sein. Das Konzept der Kampagne sei auch auf andere
Bundesländer übertragbar oder für Initiativen von Herstellern
und Dienstleistern anwendbar, betont Michael Tschakert,
Leiter des Kampagnenbüros ePendler von PP:AGENDA.
Nach dem Willen der Organisatoren sollen möglichst weitere
Aktionen in anderen Bundesländern folgen, sodass noch
mehr Berufspendler in den Genuss von Praxistests kommen
können.
Michael Tschakert
Direktor Consulting & Management
PP:AGENDA GmbH
www.pp-agenda.de
CO 2 - und Fahrtkostenbilanz
Staatsminister Axel Wintermeyer, Stadtrat Markus Frank, BEM-Präsident Kurt Sigl und Wolfgang Krüger (TÜV Hessen) vor
ePendler-Fahrzeugen (v. l. n. r.)
Die ePendler sind durchschnittlich 415 Kilometer gefahren. Die Stromkosten betragen für die gefahrene Strecke
durchschnittlich 14,53 € . Bei einem herkömmlichen Pkw kämen demgegenüber 49,80 € Benzinkosten zusammen. Das
Einsparpotenzial von Strom gegenüber Benzin liegt somit bei 70 Prozent.
Ergebnisse durchschnittlich pro Elektroauto
Vergleichswerte Pkw (Benzin)
Nikolaus Schoppet
»Ich denke nun ernsthaft darüber nach, mir ein Elektroauto
zuzulegen. […] Die tägliche Strecke habe ich spielend bewältigt.
Beeindruckend sind die niedrigen Fahrtkosten. Auf die
Dauer zahlt sich das aus.«
Dolphi M. Untch
»Mein Fazit nach 5 Tagen Elektromobilität mit der Kampagne
ePendler: Es macht Spaß, ist strikt lokal gesehen umweltfreundlich
und kann sehr gut mit der Kombination aus Pkw
und ÖPNV mithalten. Das Manko ist das Netz an teilweise
durch reguläre Pkw blockierten oder gar nicht funktionsfähigen
Stationen und der Ladezeit. Zum Pendeln großartig
geeignet. Sobald jedoch mehrfach Termine an einem Tag wahrgenommen
werden müssen, bedarf es einer morgendlichen
Planung der Strecken und der zeitlich zu berücksichtigenden
Zufuhr an Strom. Wenn sich der Preis dann auch noch
durch die Nachfrage des Marktes regelt, steht einem eMobil
als Zweitwagen zum Langstrecken-Hybrid nichts mehr im
Wege.«
Weniger CO 2 -Emissionen und Fahrtkosten
Als besondere Vorteile heben die ePendler-Teilnehmer die
niedrigeren Fahrtkosten und die geringeren CO 2 -Emissionen
hervor. Tatsächlich verzeichnen Elektroautos auf Basis des
deutschen Strommixes rund 45% weniger CO 2 -Emissionen
als Pkw mit einem Verbrennungsmotor - mit regenerativem
Strom läge der Klimavorteil bei 100%. Auch die Kostenvorteile
sind mit 70% weniger Fahrtkosten beim Fahren mit
Strom statt Benzin beträchtlich.
Die Klimavorteile heben auch die Initiatoren der Kampagne
hervor. »Der überwiegende Teil der Autofahrten auf unseren
Straßen entfällt auf Kurzstrecken wie dem täglichen Berufspendeln
und könnte gut mit Elektroautos bewältigt werden.
Das vermindert den Lärm und die Umweltbeeinträchtigungen
vor Ort«, erklärt Axel Wintermeyer, Staatsminister und Chef
der Hessischen Staatskanzlei. Kurt Sigl, Präsident des BEM,
ergänzt: »Viele Autofahrer wünschen sich klimafreundliche
Mobilitätsalternativen. Die CO 2 -Reduktion durch Elektroautos
ist daher ein wichtiger Schlüssel dazu, die Akzeptanz der
Elektromobilität zu erhöhen.«
Fahrstrecken planen
Dennoch gilt es, Vorbehalte zu überwinden. Die Reichweite
der Elektroautos sei gewöhnungsbedürftig, wie die Teilnehmer
berichteten. Während der Fahrt lässt der Blick auf die
Ladeanzeige manchen Fahrer ins Schwitzen kommen. Frank
Gefahrene Kilometer 415,00
Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 58,10
Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 14,53
CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 33,12
(0,570 kg/kWh)
Ergebnisse gesamt (30 Elektroautos)
Gefahrene Kilometer 12.450,00
Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 1.743,00
Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 435,75
CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 993,51
(0,570 kg/kWh)
Angenommene Jahresleistung 20.000,00
Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 2.800,00
Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 700,00
CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 1.596,00
(0,570 kg/kWh)
Ergebnis pro Fahrzeug bei angenommener Jahresleistung von 20.000
415,00 Bei gefahrenen Kilometern
31,13 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)
49,80 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)
60,59 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)
Vergleichswerte Pkw (Benzin)
12.450,00 Bei gefahrenen Kilometern
933,75 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)
1.494,00 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)
1.817,70 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)
20.000,00 Angenommene Jahresleistung
1.500,00 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)
2.400,00 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)
2.920,00 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)
Die CO2-Emissionen liegen - hochgerechnet auf Grundlage des deutschen Strommixes - rund 45% unter den CO2-Emissionen mit
einem Benzin-PKW. Beim Laden mit regenerativem Strom tendieren die CO2-Emissionen gegen Null.
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