T - Raiffeisen
T - Raiffeisen
T - Raiffeisen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SEITE 92<br />
Der fair value bzw. der beizulegende Zeitwert ist jener<br />
Betrag, zu dem ein Vermögenswert zwischen sachverständigen,<br />
vertragswilligen und voneinander unabhängigen<br />
Geschäftspartnern getauscht oder zu dem eine<br />
Verpflichtung beglichen werden kann. Bei börsenotierten<br />
Finanzinstrumenten entspricht der fair value dem Kurswert.<br />
Sind keine Marktwerte vorhanden, werden zukünftige cash<br />
flows eines Finanzinstrumentes mit der jeweiligen Zinskurve<br />
auf den Bewertungsstichtag mittels finanzmathematischer<br />
Methoden diskontiert. Kann ein fair value nicht<br />
verlässlich ermittelt werden, dann erfolgt eine Bewertung<br />
at cost, also zu den Anschaffungskosten abzüglich allfälliger<br />
Wertberichtigungen.<br />
Eingebettete derivative Finanzinstrumente außerhalb des<br />
Handelsbestandes werden vom Basiskontrakt getrennt<br />
und als eigenständiges derivatives Finanzinstrument erfasst,<br />
sofern das gesamte Finanzinstrument nicht zum fair<br />
value bilanziert wird, Veränderungen des fair values nicht<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, die<br />
wirtschaftlichen Eigenschaften und Risiken des eingebetteten<br />
Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Eigenschaften<br />
und Risiken des Basiskontrakts verbunden sind<br />
und das eingebettete Derivat tatsächlich die Definitionskriterien<br />
eines derivativen Finanzinstruments erfüllt. Der<br />
Basiskontrakt wird anschließend in Abhängigkeit von der<br />
getroffenen Kategorisierung bilanziert. Die Wertänderung<br />
aus den abgetrennten und zum fair value bewerteten Derivaten<br />
wird erfolgswirksam erfasst. Ist eine Bewertung<br />
eingebetteter Derivate weder beim Erwerb noch an den<br />
folgenden Abschlussstichtagen möglich, dann wird das<br />
gesamte strukturierte Produkt als erfolgswirksam zum<br />
beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft.<br />
Eigene Anteile sind nach IAS 32 nicht zu aktivieren<br />
sondern als Abzug vom Eigenkapital auszuweisen.<br />
Ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit<br />
wird dann in der Bilanz erfasst, wenn der<br />
Konzern Vertragspartei der vertraglichen Regelungen des<br />
Finanzinstruments wird und infolgedessen das Recht auf<br />
Empfang oder die rechtliche Verpflichtung zur Zahlung von<br />
flüssigen Mitteln hat. Am Handelsdatum (trade date) orientieren<br />
sich der erstmaliger Ansatz in der Bilanz, die Bewertung<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanzierung<br />
des Abganges eines Finanzinstruments.<br />
Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt<br />
im Zeitpunkt des Verlustes über die Verfügungsmacht<br />
bzw. der vertraglichen Rechte an dem Vermögenswert.<br />
Derivate<br />
Finanzderivate, die nicht im Rahmen einer designierten<br />
Sicherungsbeziehung (hedge accounting) oder der oben<br />
beschriebenen fair value option verwendet werden, werden<br />
mit dem fair value in der Bilanz angesetzt, wobei Wertänderungen<br />
erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst werden.<br />
Derivate, die zu Sicherungszwecken erworben wurden,<br />
werden infolge der unterschiedlichen Abbildung von Sicherungszusammenhängen<br />
zwischen Grundgeschäften und<br />
Derivaten gemäß IAS 39 in folgende Kategorien geteilt:<br />
Fair value hedge: Beim fair value hedge wird ein bestehender<br />
Vermögenswert oder eine bestehende Verpflichtung<br />
gegen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes<br />
abgesichert, die aus einem bestimmten Risiko resultieren<br />
und erfolgswirksam sein werden. Das Sicherungsinstrument<br />
wird im Rahmen des hedge accounting mit dem<br />
beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen<br />
erfolgswirksam erfasst werden. Die Buchwerte des Grundgeschäftes<br />
werden erfolgswirksam um die Bewertungsergebnisse<br />
angepasst, die sich auf das abgesicherte Risiko<br />
zurückführen lassen. Die Sicherungsgeschäfte werden<br />
formal dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch<br />
wirksam eingestuft. Das bedeutet, dass über die gesamte<br />
Laufzeit des Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen