Aware Broschüre 2016
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28 2. Vorstellung der AWARE-Netzwerkpartner AWARE im Interview<br />
Infrastruktur und Logistik um weitere Akteure des Bundesstaates Paraná, wie der Forschungsstiftung<br />
Fundação Araucária, dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie sowie der Verkehrspolizei.<br />
Ganz besonders möchte ich auch die uneingeschränkte Unterstützung unserer Hochschulleitung<br />
hervorheben, also unseres Rektors sowie der jeweiligen Dekane der Fakultäten und dem Technologiedirektor<br />
der UFPR. Rückblickend muss man sagen, dass die Kooperation eigentlich nicht zu einem<br />
besseren Moment hätte initiiert werden können: Unser erster Automotive-Studiengang befand sich<br />
gerade in der Entstehung und so förderte AWARE gleichzeitig den Aufbau langanhaltender, bilateraler<br />
Beziehungen zwischen Professoren, Studierenden und sogar dem jeweiligen Verwaltungspersonal.<br />
Dias Genau, ganz ähnlich ging es auch uns. Unser Mobilitätszentrum wurde 2009 in Joinville, Santa<br />
Catarina, mit den folgenden, explizit auf Ingenieurwissenschaften ausgerichteten Studiengängen,<br />
gegründet: Automotive, Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Bauingenieurwesen, Schienenfahrzeugtechnik,<br />
Mechatronik, Transport und Logistik. Der neue Campus der UFSC soll perspektivisch<br />
das landesweite Zentrum für Mobilitätstechnologien in Brasilien werden. Als die THI uns kontaktierte,<br />
war ich gerade Direktor dieses UFSC-Standorts und wir haben glücklicherweise sofort die einmalige<br />
Gelegenheit für die Studierenden und Professoren in Joinville und Ingolstadt erkannt, eine intensive<br />
Partnerschaft zu initiieren.<br />
Wurde die Partnerschaft tendenziell eher von Seiten der<br />
Hochschulleitung (also top-down) oder auf Initiative der<br />
Professoren (bottom-up) umgesetzt?<br />
Overbeck Die Hochschulleitung schafft den Rahmen für solche Projekte, unterstützt und flankiert wie<br />
gerade ausgeführt. Die Forschungsinhalte müssen freilich von den einzelnen Professoren und Wissenschaftlern<br />
getragen werden. Und um ein Forschungsnetzwerk wie AWARE ins Leben zu rufen, bedarf<br />
es immer einer kritischen Masse an „Anstiftern“ und „Mittätern“ – nicht nur bei uns an der THI, sondern<br />
genauso in den Partnereinrichtungen. Die Herausforderung bzw. Kunst besteht also vielmehr darin,<br />
genau die richtigen Partner zusammenzubringen. Um damit zur eigentlichen Frage zurückzukommen:<br />
Ich denke, dass Top-down- oder Bottom-up-Ansätze sicherlich interessant klingen. Im Kontext eines<br />
komplexen Netzwerks wie AWARE, das unterschiedlichste, nach jeweils eigenen nationalen, kulturellen<br />
und institutionellen Werten handelnde Partner in sich vereinigt, greifen sie meiner Meinung nach<br />
eindeutig zu kurz.<br />
Zimmer Der Aufbau des Netzwerks basierte am Anfang in erster Linie auf der Neugierde und Offenheit<br />
von Seiten unserer Professoren für Automotive-Themen sowie für die Interdisziplinarität, die diese<br />
mit sich bringen. Als wir im Professorenkollegium die Möglichkeit und zugleich die damit verbundenen<br />
Chancen – nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Gesellschaft – einer Kooperation mit<br />
Ingolstadt vorstellten, luden wir Professoren der verschiedensten Fachrichtungen ein. Und mit jedem<br />
neuen Besuch aus Ingolstadt wurden neue Veranstaltungen und Sitzungen organisiert, um AWARE<br />
möglichst breit in die Fakultäten zu tragen. Neben diesen vielen Einzelinitiativen von Professoren, was<br />
wiederum zahlreiche interessierte Studierende mit sich brachte, also einer klaren Bottom- up-<br />
Annäherung, wurde aber die Bedeutung und das Potenzial dieser angehenden Partnerschaft sehr<br />
schnell auch von sämtlichen Instanzen auf Ebene der Hochschulleitung erkannt und entsprechend<br />
unterstützt. Eine Kooperation dieser Dimension kann in der Realität gar nicht ausschließlich von einer<br />
Richtung ausgehen, sondern resultiert aus einem Ineinandergreifen beider Kräfte. Es braucht also<br />
neben den enthusiastischen Wissenschaftlern unbedingt immer auch das Verständnis und die<br />
Unterstützung der Hochschulleitung, um damit Erfolg zu haben. Glücklicherweise war das im Falle von<br />
AWARE voll gegeben. Hinzu kommt, dass wir gegenüber vieler anderer Hochschulpartnerschaften<br />
den Vorteil haben, dass an der THI sehr stark anwendungsbezogen geforscht und gelehrt wird, was