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Aware Broschüre 2016

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84 5. Das nationale Innovationssystem<br />

In Deutschland<br />

5.1 Das nationale<br />

Innovationssystem<br />

in Deutschland<br />

Georg Overbeck<br />

THI<br />

In Kapitel IV wurde die im starken Maße von der Europäischen Union geprägte Innovationspolitik skizziert.<br />

Die nun hierauf aufbauende Beschreibung des nationalen Innovationssystems bezieht sich vorrangig auf<br />

die deutschen, staatlich finanzierten Akteure. Nachfolgend werden abstrahiert dargestellt:<br />

• außeruniversitäre Forschungsorganisationen,<br />

• Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften,<br />

• Fördermittelgeber und Politikgestalter.<br />

Selbstredend entspricht eine derart stringente Trennung aufgrund vielfältiger Überlappungen nicht der<br />

Realität: Rechnet man die Industrie den außeruniversitären Forschungsorganisationen zu, so tritt diese<br />

gleichzeitig als Fördermittelgeber auf, indem sie zum Beispiel sogenannte Stiftungsprofessuren finanziert<br />

(siehe unten). Fließend ist auch die Grenze zwischen Fördermittelgebern und Politikgestaltern,<br />

da etwa die – zuvorderst mit der Vergabe staatlicher Forschungsgelder betrauten – Projektträger diese<br />

Mittel nicht nur vergeben, sondern die dahinterstehenden Förderprogramme auch aktiv begleiten und<br />

gestalten.<br />

17<br />

Vgl. https://www.destatis.<br />

de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/<br />

2015/04/PD15_144_218.ht-<br />

ml;jsessionid=E1E577067D-<br />

590CEFE73EA7E60F5D5A0C.<br />

cae2, abgerufen am<br />

31.10.<strong>2016</strong>.<br />

18<br />

Vgl. https://www.destatis.<br />

de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/<br />

2015/04/PD15_144_218.ht-<br />

ml;jsessionid=E1E577067D-<br />

590CEFE73EA7E60F5D5A0C.<br />

cae2, abgerufen am<br />

31.10.<strong>2016</strong>.<br />

Außeruniversitäre Forschungsorganisationen<br />

In Deutschland ist die Industrie der mit Abstand wichtigste Forschungsakteur, nicht zuletzt da sie rund<br />

zwei Drittel von jährlich insgesamt rund 80 Mrd. Euro der nationalen Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />

– vorwiegend in eigener Forschung – bestreitet. 17 Darüber hinaus hat sich komplementär<br />

zu den jeweiligen Industrieaktivitäten über die letzten 100 Jahre ein äußerst ausdifferenziertes, von<br />

der öffentlichen Hand finanziertes Forschungssystem entwickelt, das heute aufgrund der föderativen<br />

Staatsstruktur als Gemeinschaftsaufgabe sowohl vom Bund als auch von den Bundesländern gefördert<br />

wird. Abgedeckt wird die gesamte Forschungstiefe von der rein erkenntnisorientierten Grundlagenforschung<br />

bis hin zur experimentellen Entwicklung. Hervorzuheben sind dabei die Aktivitäten der vier<br />

großen, nachfolgend beschriebenen deutschen Forschungsgesellschaften, die mit einem Fokus auf<br />

natur- und ingenieurwissenschaftlichen Themenstellungen breit gestreut sind und für die der Staat<br />

rund 75 % der für die außeruniversitäre Forschung bestimmten Mittel bereitstellt. 18 Da dieser Fokus der<br />

jeweiligen Forschungsgesellschaft außerdem stark von deren spezifischen Entwicklungspfad bestimmt<br />

ist, kommt es teilweise zu inhaltlichen Überschneidungen, insgesamt fallen inhaltliche Ausrichtung,<br />

gesellschaftlicher Auftrag sowie Ressourcenausstattung jedoch unterschiedlich aus.<br />

Als traditionsreichste Forschungsgesellschaft gilt die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der<br />

Wissenschaften. Ihre Wurzeln reichen bis in das 19. Jahrhundert, als Pionierleistungen damaliger

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