Topographie des Engagements in der Dortmunder Nordstadt

arbeiterstunden über die LEG-Wohnen als Förderer sicher gestellt. Die
Initiative komm-kids-com, die ein warmes und gesundes Mittagessen im
Dietrich-Keuning-Haus sowie eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung
und ein attraktives Freizeitangebot von Mittag an bis in die frühen Abendstunden
vorsieht, wird wesentlich durch die Spende eines Unternehmens
und durch weitere kleinere Spendenbeträge ermöglicht. Sie wäre andererseits
aber nicht ohne das zusätzliche freiwillige Engagement in Form
der aktiven Mitarbeit von vielen Einzelpersonen realisierbar. Dass sich die
verschiedenen Moscheevereine auch über zahlreiche Kleinspenden von
Gemeindemitgliedern finanzieren, kann
man in einigen ethnischen Geschäften
sehen, wo teilweise mit entsprechenden
Sammeldosen dazu eingeladen wird.
Hier lassen sich gewisse Ähnlichkeiten zu
den in den christlichen Gemeinden bekannten
Kirchbauvereinen feststellen.
Mitgliedsbeiträge als eine Form des freiwilligen
Engagements haben nur bei den
Institutionen mit einer entsprechend hohen
Anzahl an regulären Mitgliedern oder
Fördermitgliedern eine entsprechende
Bedeutung (ein typisches Beispiel ist ai).
Die Mitgliedsbeiträge, die jeder für sich
selbst festlegen kann, stellen z.B. beim
Freundeskreis Fredenbaumpark eine unverzichtbare
Basisfinanzierung dar. Darunter
finden sich zahlreiche Bewohner der Nordstadt ebenso wie die Vertreter
von Unternehmen oder von Interessenverbänden. „Diejenigen, die
im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements auch finanziell aktiv werden,
sind natürlich zumeist gut situiert. Die Menschen, die sich gesellschaftspolitisch
engagieren, kommen allerdings aus allen Schichten“ (Interview Nr. 11).
Auf Schenkungen haben wir keine direkten Hinweise erhalten. Sie werden
vor allem aber im sozialen und im kirchlich-karitativen Bereich (Sozialprojekte,
Wohlfahrtsverbände, Gemeindearbeit etc.) eine gewisse Bedeutung
haben.
Freiwillige unbezahlte Arbeit
Bürger engagieren sich in der Nordstadt auf vielfältige Weise: In der großen
Mehrzahl aller recherchierten Aktivitäten bildet die freiwillige, unbezahlte
Arbeit, einen Kernbestandteil. Überraschend war für uns die Erkenntnis,
dass wir bei einem überwiegenden Teil dieser Aktivitäten davon
ausgehen können, dass sich Menschen für eine Aufgabe regelmäßig und
kontinuierlich engagieren, und eben nicht nur in punktueller und temporärer
Weise. Zum großen Teil handelt es sich bei den sich freiwillig engagierenden
Personen zudem um Bewohner aus dem Stadtteil. Auch wenn
einzelne Einrichtungen wie die Suppenküche Kana und die Dortmunder
Tafel oder die im Rahmen ihres zeitlich zunächst befristeten Projektan-
Auch Wohnungsgesellschaften
unterstützen
nachbarschaftliche Aktivitäten
teilweise in Form
von Sponsoring.
Neubau der Moschee
am Haydnplatz mit nur
angedeuteten Minaretten.
Vielfach bildet die freiwillige
Arbeit einen
Kernbestandteil und
wird sogar in regelmäßiger
Weise geleistet.
| 27