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Topographie des Engagements in der Dortmunder Nordstadt

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E<strong>in</strong>ordnungen<br />

Zu diesem Bericht<br />

Kontext<br />

Nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>republik erfahren die Begriffe „Zivil-“ und „Bürgergesellschaft“<br />

<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e außerordentlich hohe Aufmerksamkeit. Ausgangspunkt<br />

ist oftmals die E<strong>in</strong>schätzung, dass <strong>der</strong> Staat se<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten überschreitet und er demzufolge se<strong>in</strong>e bisherigen Leistungs-<br />

und Versorgungsstandards nicht mehr aufrechterhalten kann. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt die Beobachtung, dass Politik im Zeitalter <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Globalisierung, von Parteien- und Politikverdrossenheit und <strong>des</strong> damit<br />

e<strong>in</strong>her gehenden Legitimationsverlustes demokratischer Regierungen<br />

nicht umh<strong>in</strong> kommt, sich mit <strong>der</strong> Tatsache ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen, dass<br />

immer größere Teile <strong>der</strong> Bevölkerung von den sie betreffenden Entscheidungsprozessen<br />

abgekoppelt bleiben. Auf die Tagesordnung kommt damit<br />

auch unser Demokratiemodell, das heißt die „Machtteilung zwischen<br />

Staat und Bürger“ (Rohland 2005).<br />

Im Kern geht es dabei letztlich um e<strong>in</strong>e Neuverteilung <strong>der</strong> Rollen und<br />

Aufgaben zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Insbeson<strong>der</strong>e stellt<br />

sich die Frage, <strong>in</strong>wiefern zukünftig Akteure aus Unternehmen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Zivilgesellschaft gewillt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, für sich und die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

mehr Verantwortung zu übernehmen. Zum an<strong>der</strong>en ist die Frage aufgeworfen,<br />

wie Bürgern mehr Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>geräumt<br />

werden können, und welche Voraussetzungen hierfür <strong>in</strong> Staat und<br />

Gesellschaft zu schaffen s<strong>in</strong>d.<br />

Der vhw – Bun<strong>des</strong>verband für Wohneigentum und Stadtentwicklung – hat<br />

die „Bürgergesellschaft im aktivierenden und ermöglichenden Staat“ zur<br />

Leitl<strong>in</strong>ie se<strong>in</strong>er Verbandspolitik gemacht. Dabei geht er davon aus, dass<br />

Bürgern <strong>in</strong> Staat und Gesellschaft zukünftig neue Aufgaben und Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

zufallen und dass dies <strong>in</strong> Politik, Verwaltung, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft, e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung gewohnter Rollen und Handlungsweisen<br />

zur Folge haben muss. Partizipation und die Stärkung <strong>der</strong><br />

Souveränität <strong>der</strong> Bürger s<strong>in</strong>d dem Verband dabei e<strong>in</strong> Anliegen<br />

(www.pt.rwth-aachen.de/content/view/35/44/lang,de/).<br />

Zur Klärung <strong>der</strong> aufgeworfenen Fragen hat <strong>der</strong> vhw e<strong>in</strong>en Diskussionsprozess<br />

e<strong>in</strong>geleitet, <strong>in</strong> den neben Wissenschaftlern auch kommunale und <strong>in</strong>termediäre<br />

Praktiker e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d. Der Lehrstuhl für Planungstheorie<br />

und Stadtentwicklung an <strong>der</strong> RWTH Aachen gibt diesem Prozess <strong>in</strong>haltliche<br />

Impulse und treibt ihn geme<strong>in</strong>sam mit dem vhw voran. Im Blick<br />

stand dabei zunächst vor allem die Frage, wie die „bürgerorientierte<br />

Kommunikation“ zwischen Kommunen bzw. Wohnungsunternehmen und<br />

bürgerschaftlichen Gruppen gestaltet werden kann. In <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

damit wurde deutlich, dass e<strong>in</strong>e weitere Fragestellung h<strong>in</strong>zu-<br />

vhw-Forum Wohneigentum<br />

05|2007 zum<br />

Themenschwerpunkt<br />

„Migration – Integration<br />

– Bürgergesellschaft“<br />

Der vhw geht davon aus,<br />

dass Bürgern <strong>in</strong> Staat<br />

und Gesellschaft zukünftig<br />

neue Aufgaben zufallen.<br />

Wie kann die „bürgerorientierteKommunikation“<br />

zwischen Kommunen<br />

bzw. Wohnungsunternehmen<br />

und bürgerschaftlichen<br />

Gruppen<br />

gestaltet werden?<br />

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