11.12.2012 Aufrufe

Topographie des Engagements in der Dortmunder Nordstadt

Topographie des Engagements in der Dortmunder Nordstadt

Topographie des Engagements in der Dortmunder Nordstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Stadtteile<strong>in</strong>richtungen<br />

bieten gute Andockmöglichkeiten<br />

für Engagamentpotenzialeaußerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Nordstadt</strong>.<br />

Spannbreite und Vielfalt<br />

<strong>des</strong> <strong>Engagements</strong> im<br />

Stadtteil s<strong>in</strong>d bee<strong>in</strong>druckend.<br />

Auch Infrastrukturen<br />

werden ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

durch freiwilliges<br />

Engagement <strong>in</strong>itiiert.<br />

Die Identifizierung mit<br />

dem Stadtteil bildet<br />

oftmals e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Bezugsrahmen <strong>des</strong> <strong>Engagements</strong>.<br />

36 |<br />

Die Stadtteile<strong>in</strong>richtungen mit ihrem regulären Angebot o<strong>der</strong> ihren projektförmigen<br />

Initiativen können aber auch für das außerhalb <strong>der</strong> <strong>Nordstadt</strong><br />

schlummernde Engagementpotenzial Andockmöglichkeiten liefern:<br />

etwa das Kooperationsprojekt <strong>des</strong> städtischen Begegnungszentrums<br />

(DKH) mit e<strong>in</strong>em Unternehmen, das Mentorenprojekt (PortIn) für Jugendliche<br />

im Übergang Schule-Beruf, die Suppenküche (Kana), die Arbeit <strong>der</strong><br />

Wohlfahrtsverbände o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Migranten-Selbstorganisationen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> vielfach vorherrschenden Auffassung, dass die Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner <strong>der</strong> <strong>Nordstadt</strong>, e<strong>in</strong>es Stadtteils mit beson<strong>der</strong>em<br />

Entwicklungsbedarf, eher passiv-resignativ o<strong>der</strong> apathisch zurückgezogen<br />

s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> gar aktivierungsresistent und engagementunwillig, ist die im<br />

Stadtteil zu Tage beför<strong>der</strong>te Spannbreite und Vielfalt <strong>des</strong> <strong>Engagements</strong><br />

durchaus bee<strong>in</strong>druckend. Und dass dies neben Älteren auch Jugendliche<br />

und Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund umfasst, wird dem e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Mitglied <strong>der</strong> Aufnahmegesellschaft möglicherweise e<strong>in</strong>e skeptische<br />

Bemerkung abr<strong>in</strong>gen. Dennoch überrascht diese Beobachtung nicht so<br />

sehr, wenn man sich vor Augen hält, dass die freiwillige, unbezahlte Arbeit<br />

häufig die e<strong>in</strong>zige Ressource ist, auf die bestimmte Bevölkerungsgruppen<br />

<strong>der</strong> <strong>Nordstadt</strong> <strong>in</strong> nennenswertem Umfang zurückgreifen können.<br />

Es stellt sich die Frage, ob und <strong>in</strong>wiefern Erfahrungen aus den hier recherchierten<br />

Beispielen auf an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>richtungen und Zusammenhänge<br />

übertragbar s<strong>in</strong>d – und welche Konsequenzen sich daraus etwa im H<strong>in</strong>blick<br />

auf e<strong>in</strong>e Strategie zur Aktivierung von Mieter-Bewohnern ergeben<br />

(z.B. CEAG 98)?<br />

Bürger erkennen Missstände und übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Verantwortung<br />

Die Ergebnisse dieser Recherche zeigen: auch Bürger <strong>in</strong> benachteiligten<br />

Stadtteilen können über relevante Potenziale verfügen, gesellschaftliche<br />

Missstände zu erkennen und dafür Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Nordstadt</strong> werden durch freiwilliges Engagement – etwa durch unbezahlte<br />

Arbeit, Spenden und Mitgliedsbeiträge – Projekte <strong>in</strong>itiiert und<br />

auf die Be<strong>in</strong>e gestellt, die akute Missstände l<strong>in</strong><strong>der</strong>n helfen, Hilfe zur<br />

Selbsthilfe geben und das gesellschaftliche Gefüge stabilisieren und mitgestalten.<br />

Auch Infrastrukturen wurden und werden ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

durch freiwilliges Engagement <strong>in</strong>itiiert, e<strong>in</strong>gerichtet, aufrecht erhalten o<strong>der</strong><br />

sogar qualifiziert. Ermöglicht wird dies <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch das Engagement<br />

<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> Kirchen- o<strong>der</strong> Moscheegeme<strong>in</strong>den sowie <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> freien Wohlfahrtspflege.<br />

Das Engagement von Freiwilligen ist offenbar aber an bestimmte Voraussetzungen<br />

geknüpft: Freiwillige erwarten e<strong>in</strong>en Mehrwert (konkreter Nutzen,<br />

Spaß etc.), Über die persönliche Betroffenheit auf Grund <strong>in</strong>dividueller<br />

Lebensumstände o<strong>der</strong> –erfahrungen h<strong>in</strong>aus deutet sich <strong>in</strong> den Berichten<br />

verschiedener Interviewpartner an, dass die Identifizierung mit dem<br />

Stadtteil o<strong>der</strong> dem Quartier – trotz <strong>der</strong> im Zusammenhang mit Globalisierungsprozessen<br />

und erhöhten Mobilitätszwängen zu konstatierenden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!