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HUMOUR RESOURCES – Schräges und Skurriles aus der Welt der Personalabteilungen

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Der gestrandete Meeresbiologe<br />

Burkhard Hanke, Unternehmensberatung, r<strong>und</strong> 1.000 MitarbeiterInnen<br />

UnternehmensberaterInnen haften oft Klischees <strong>und</strong> Vorurteile an. So seien die VertreterInnen dieser<br />

Branche oft penible, <strong>aus</strong>schließlich im Anzug anzutreffende PragmatikerInnen, die maximal in <strong>der</strong><br />

Mittagsp<strong>aus</strong>e Zeit für Humor am Arbeitsplatz finden. Diese Stereotypen sind zwar nicht immer wahr,<br />

manchmal wäre ein kleiner Image-Wandel dennoch nicht schlecht. Dass Consulting-Firmen aber jemals<br />

für Surf-Events in Australien Sponsoring betreiben werden, ist nach <strong>der</strong> folgenden Geschichte eher unwahrscheinlich.<br />

Job-Messen sind für die teilnehmenden Arbeitgeber <strong>und</strong> PersonalistInnen meistens anstrengende Veranstaltungen<br />

mit vielen BesucherInnen. Zwar findet sich unter all den Sandkörnern manchmal ein Diamant,<br />

meist werden aber doch nur die immer gleichen Fragen gestellt, <strong>und</strong> bald macht sich Langeweile<br />

breit. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist man für jede Abwechslung dankbar. Unser Roll-up, auf dem ein<br />

Kugelfisch abgebildet ist, <strong>der</strong> gegen aufgeblasenes Gehabe werben soll, erweist sich bei den BesucherInnen<br />

zumindest als zwischenzeitlicher Blickfang. Als sich dann eines Tages bei einer <strong>der</strong>artigen Messe die<br />

Menschenmassen teilten, um einem interessierten Kandidaten den Weg frei zu machen, wussten wir, dass<br />

es mit <strong>der</strong> Langeweile vorbei war.<br />

Zu unserem Stand kam ein großgewachsener Mann mit langen, ungepflegten Haaren. Durch die zerrissenen<br />

Jeans <strong>und</strong> sein barfüßiges Auftreten wirkte er wie eine Mischung <strong>aus</strong> einem <strong>aus</strong>tralischen Surfer <strong>und</strong><br />

dem Klischee jedes Umweltaktivisten. Ich war mir nicht sicher, ob er noch Begleiter für seinen Lagerfeuer-Abend<br />

am Strand suchte o<strong>der</strong> mir ein Abo für den Schutz des Regenwaldes verkaufen wollte, da<br />

sprudelte es auch schon <strong>aus</strong> ihm her<strong>aus</strong>:<br />

Blubb<br />

Blubb<br />

„Ich bin Meeresbiologe! Auf Ihrem Roll-up befindet sich ein Kugelfisch. Somit bin ich bereit, für Sie <strong>und</strong><br />

Ihr Unternehmen in See zu stechen!“<br />

Nach ein paar Sek<strong>und</strong>en <strong>der</strong> Verw<strong>und</strong>erung begann ich im Umfeld die versteckten Kameras zu suchen, die<br />

sich sicherlich hier irgendwo befinden müssten. Da ich aber kein Spielver<strong>der</strong>ber sein wollte, begann ich<br />

ihm zu erklären, dass wir momentan gen<strong>aus</strong>o wenig MeeresbiologInnen suchten wie Coca-Cola Polarbären-ForscherInnen.<br />

Sein überraschter Ausdruck verriet mir, dass er den Witz nicht verstanden hatte, <strong>und</strong><br />

so trennten sich unsere Wege wie<strong>der</strong> recht rasch.<br />

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