Wir standen nun zu viert ratlos um die im Stuhl verkeilte Managerin herum <strong>und</strong> überlegten, wie wir sie befreien könnten. Eine r<strong>und</strong>e Sache anonym, Dienstleistung, r<strong>und</strong> 280 MitarbeiterInnen Kugelblitz <strong>–</strong> so war <strong>der</strong> in einem mittelständischen Dienstleistungsunternehmen kolportierte Spitzname einer für ihre aufbr<strong>aus</strong>ende Art bekannten Abteilungsleiterin mittleren Alters. Die Dame zeichnete sich durch ein <strong>aus</strong>geprägtes Selbstbewusstsein, ihre streitbare Art <strong>und</strong> durch ein überdurchschnittliches Lebendgewicht <strong>aus</strong>. Eine Kombination, <strong>der</strong> niemand gerne ins Gehege kam. Eines Tages, ich war damals noch ganz junger Personalleiter, konfrontierte mich die Dame mit einer Gehaltsthematik, die nicht zu ihrer Zufriedenheit gelöst worden war. Im Gr<strong>und</strong>e eine Kleinigkeit, die zu einem Staatsdrama aufgeb<strong>aus</strong>cht wurde. Als gelernter Dienstleister gab ich klein bei, um die Situation zu deeskalieren, <strong>und</strong> bat die Leiterin <strong>der</strong> Personaladministration im Büro nebenan um eine sachliche Klärung. Ich ging in mein Büro zurück <strong>und</strong> war froh, <strong>der</strong> geballten Aggression entkommen zu sein. Einige Minuten später kam die Leiterin <strong>der</strong> Personaladministration zu mir <strong>und</strong> bat mich aufgeregt um Hilfe. Ich dachte in dem Moment, dass <strong>der</strong> Konflikt letzten Endes doch eskaliert wäre, doch die Kollegin gab mir zu verstehen, dass es sich um eine wirklich peinliche Situation handelte, die ich mir ansehen sollte. Ich wechselte in den Nebenraum, wo sich mir ein skurriler Anblick bot: Zwei meiner Kollegen versuchten, die Abteilungsleiterin <strong>aus</strong> einem Bürostuhl mit Armlehnen zu befreien, einer zog an den Händen, einer am Stuhl. Was war passiert? Die füllige Dame hatte sich bei <strong>der</strong> hitzigen Debatte mit Schwung in einen Bürostuhl mit Seitenlehnen fallen lassen. Als sie sich nach <strong>der</strong> Diskussion endlich beruhigt hatte <strong>und</strong> erheben wollte, steckte sie im Stuhl fest. Wir standen nun zu viert ratlos um die im Stuhl verkeilte Managerin herum <strong>und</strong> überlegten, wie wir sie befreien könnten. Um Dynamik in die Situation zu bringen, entschuldigte ich mich bei <strong>der</strong> Dame <strong>und</strong> bat um Verständnis, dass ich sie als Mann nun an einer sensiblen Körperstelle anfassen müsste, was wortlos mit einem zustimmenden Nicken quittiert wurde. Ich versuchte, die zwischen den Lehnen verzwickten Körperfüllungen zu manövrieren, während zwei Kollegen an den Sesselbeinen <strong>und</strong> eine Kollegin an den Händen des Opfers zogen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, aber letztendlich waren wir gemeinsam erfolgreich. Die Dame flutschte förmlich <strong>aus</strong> dem Bürostuhl, streckte sich im Bewusstsein ihrer wie<strong>der</strong>gewonnenen Freiheit durch, strich ihr Kleid zurecht <strong>und</strong> entschwand wortlos, als ob nichts geschehen wäre. 50
Wir zurückgelassenen Helfer sahen uns an, <strong>und</strong> wie auf Kommando begannen wir vier gleichzeitig loszulachen. Ein Lachen, das mehr befreienden als spottenden Charakter hatte. Es kam übrigens nach dieser Begebenheit auch nicht mehr vor, dass sich die Abteilungsleiterin je wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> HR-Abteilung beschwerte. 51
- Seite 1 und 2: our Human Resources Schräges und S
- Seite 3 und 4: Meine Maße sind 86-61-86. An einem
- Seite 5 und 6: Mit der Sternenflotte in die streng
- Seite 7 und 8: Space Manager anonym, Einzelhandel,
- Seite 9 und 10: des Kandidaten herumschwirrten. Ist
- Seite 11 und 12: ein himmelschreiender Skandal und e
- Seite 13 und 14: Also begab ich mich hinaus in die K
- Seite 15 und 16: sen war - vergleichbar maximal noch
- Seite 17 und 18: unverschämt anzwinkerte. Spontan f
- Seite 19 und 20: Der gestrandete Meeresbiologe Burkh
- Seite 21 und 22: Ich fühlte mich wie in einem schle
- Seite 23 und 24: EinE Echte Wienerin im „Magic The
- Seite 25 und 26: Eine sehr wackere Arbeitskollegin f
- Seite 27 und 28: Rosaschattierungen gehalten. Darüb
- Seite 29 und 30: Big Boss is watching you Sophie M.,
- Seite 31 und 32: Geschichten aus dem Assessment-Cent
- Seite 33 und 34: Achtung, fertig, Feuer! Man kann ni
- Seite 35 und 36: Dazu muss man sagen, dass es sich d
- Seite 37 und 38: Auch wenn die Ebola-Epidemie zu die
- Seite 39 und 40: 39
- Seite 41 und 42: Kugelblitz streift Überraschungsei
- Seite 43 und 44: Wohnadresse Möbelhaus Barbara Yian
- Seite 45 und 46: Mail versendet von Recruitment am 1
- Seite 47 und 48: Hallo Frau xxx, ich würde möglich
- Seite 49: das hochprozentige Interview Manuel
- Seite 53 und 54: Eine Dame erschien in bunten Flip-F
- Seite 55 und 56: Höhere Mathematik Sabrina Pint, Pe
- Seite 57 und 58: in abenteuerlichen High heels zur P
- Seite 59 und 60: Faxereien Ing. Erich Rathgeb, Autom
- Seite 61 und 62: Bewerbung mit Bewährung anonym, In
- Seite 63 und 64: Abwesenheit, scheint mir. Ich also
- Seite 65 und 66: Das verkannte Genie anonym, IT, run
- Seite 67 und 68: Märchenhaft Mag. Andrea Zeilinger,
- Seite 69 und 70: Ich schaute dem Treiben zwar eine Z
- Seite 71 und 72: Das bösartige Funkeln in seinen Au
- Seite 73 und 74: Busserl -Attacke auf militanten Gli
- Seite 75 und 76: Nachdem ich ihm die missliche Sachl
- Seite 77 und 78: Wünschen meines Chefs wurde mir ei
- Seite 79 und 80: Als die Bewerber erschienen, war ic
- Seite 81 und 82: Unmut kommt vor dem Fall anonym, Pe
- Seite 83 und 84: Doch selbst das ging dem ungeduldig
- Seite 85 und 86: Alles, was Recht ist! PHH Rechtsanw
- Seite 87 und 88: Mein Besuch galt einem wirklich seh
- Seite 89 und 90: Aber auch zwei g’standene HRler e
- Seite 91 und 92: Überblick der Publikationen Der AK
- Seite 93 und 94: Wir haben noch lange nicht genug! W
- Seite 95 und 96: Impressum Verlag, Produktion & Vert