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HUMOUR RESOURCES – Schräges und Skurriles aus der Welt der Personalabteilungen

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Unmut kommt vor dem Fall<br />

anonym, Personaldienstleistung, r<strong>und</strong> 290 MitarbeiterInnen<br />

Wir legen großen Wert auf eine positive Candidate Experience <strong>und</strong> bringen unsere Wertschätzung BewerberInnen<br />

gegenüber auch dadurch zum Ausdruck, dass wir uns innerhalb von maximal drei bis vier Tagen<br />

nach Bewerbungseingang bei ihnen melden. Das war auch bei dem Protagonisten dieser Geschichte nicht<br />

an<strong>der</strong>s: Nach Durchsicht seiner Kandidatur war er mir bereits recht passend für die <strong>aus</strong>geschriebene Position<br />

erschienen, was sich im Telefoninterview noch bestätigte.<br />

Daher lud ich ihn direkt zum persönlichen Vorstellungsgespräch ein. Aufgr<strong>und</strong> meines Urlaubs ergab es<br />

sich allerdings, dass ich das Interview nicht selbst führen konnte, son<strong>der</strong>n den Kandidaten vertrauensvoll<br />

in die Hände des Gebietsleiters <strong>und</strong> des Nie<strong>der</strong>lassungsleiters übergeben musste. Ich hatte schon zahlreiche<br />

Gespräche gemeinsam mit den Kollegen geführt <strong>und</strong> war sicher, mich auf ihre Einschätzung verlassen<br />

zu können.<br />

Als ich nach einer Woche w<strong>und</strong>erbar erholt wie<strong>der</strong> ins Büro kam, waren wie<strong>der</strong>um meine beiden Kollegen<br />

auf Urlaub, <strong>und</strong> so hatte ich lei<strong>der</strong> keine Chance, vorab ihr Feedback zu diesem Bewerber einzuholen. Damit<br />

<strong>der</strong> arme Mann aber nicht zu lange auf eine Rückmeldung von uns warten musste, rief ich ihn bestens<br />

gelaunt gleich am Vormittag an <strong>und</strong> erklärte ihm offen <strong>und</strong> ehrlich die Situation mit den sich überschneidenden<br />

Abwesenheiten. Außerdem bat ich ihn um sein Feedback zum Termin. Wohlgemerkt: Wie gesagt<br />

liegen uns zeitnahe Bewerberkommunikation <strong>und</strong> kurze Entscheidungswege sehr am Herzen, sodass seit<br />

seinem Gespräch gerade einmal eine Woche vergangen war.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt fiel ich noch unsanfter <strong>aus</strong> allen Wolken, als mir plötzlich die <strong>aus</strong>gesprochen<br />

harsche Kritik des Kandidaten wie ein eisiger Wind entgegenblies: Angefangen bei einer nicht zumutbaren<br />

Wartezeit, die er allerdings nicht konkreter beziffern wollte, über nicht adäquate Fragen zu seinem<br />

Werdegang bis hin zu einer allgemein suboptimalen Gr<strong>und</strong>stimmung ließ er in zahlreichen Worten kein<br />

einziges gutes Haar an dem Termin.<br />

Ich habe vollstes Verständnis <strong>und</strong> bin es auch gewohnt, <strong>der</strong> Blitzableiter für KandidatInnen zu sein, die<br />

von einer Absage enttäuscht sind, nachdem sie viel Hoffnung in eine Bewerbung gesteckt haben, <strong>und</strong><br />

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