HUMOUR RESOURCES – Schräges und Skurriles aus der Welt der Personalabteilungen
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Geschichten <strong>aus</strong> dem Assessment-Center<br />
Toni Kronke, Teach For Austria<br />
Ein Assessment-Center ist für alle Beteiligten ein anstrengen<strong>der</strong> Prozess. Man versucht daher als RecruiterIn,<br />
Abwechslung <strong>und</strong> neue Methoden einzubringen. Beson<strong>der</strong>s beliebt sind dabei Rollenspiele. Teach For<br />
Austria setzt dieses Instrument verstärkt im Assessment-Center für das Fellow-Programm ein. Hier werden<br />
vielversprechende HochschulabsolventInnen <strong>und</strong> Young Professionals rekrutiert <strong>und</strong> zum Assessment<br />
eingeladen. Zu den verschiedenen Übungen, bei denen die Kompetenzen <strong>und</strong> Fähigkeiten <strong>der</strong> BewerberInnen<br />
eingeschätzt werden, gehört die sogenannte „Lehrprobe“, die sich bei uns zu einem wirklich beliebten<br />
Werkzeug entwickelt hat: Die BewerberInnen bekommen ein Thema, das sie zu H<strong>aus</strong>e vorbereiten können.<br />
Für den Auftritt haben sie dann sieben Minuten Zeit, um das vorgegebene Gebiet in einem Rollenspiel<br />
überzeugend darzustellen. Der Kandidat ist für diesen Zeitraum <strong>der</strong> Lehrer <strong>und</strong> alle an<strong>der</strong>en BewerberInnen,<br />
inklusive des gesamten Recruiting-Teams, sind seine SchülerInnen.<br />
Die KandidatInnen sind immer mit Begeisterung bei <strong>der</strong> Sache, <strong>und</strong> auch für das Recruiting-Team ist die<br />
Lehrprobe ein wichtiger Indikator. Innerhalb dieser sieben Minuten kann das Auswahl-Team bereits sehr<br />
<strong>aus</strong>sagekräftige Beobachtungen machen <strong>und</strong> Kompetenzen messen. Jedenfalls haben wir meistens viel<br />
Spaß bei unserem „Magic Theatre“, denn es ergeben sich immer wie<strong>der</strong> überraschende <strong>und</strong> komische<br />
Situationen.<br />
Der Fahrrad-Lehrer<br />
Ein Bewerber wählte das Thema „Mechanik“ für seine Rolle als Lehrer <strong>aus</strong>. Wie alle, hatte auch er die Möglichkeit,<br />
seine siebenminütige Präsentation zu H<strong>aus</strong>e vorzubereiten. Am nächsten Tag erschien er, tadellos<br />
im Anzug, mit einem Fahrrad auf <strong>der</strong> Schulter, zum Termin.<br />
Was dann folgte, war für uns alle ein Riesenspaß. Denn <strong>der</strong> junge Mann hatte den Mut, sich <strong>aus</strong>gerechnet<br />
die Hauptverantwortliche des Assessment-Centers für seine Vorführung <strong>aus</strong>zusuchen. Mit den Worten<br />
„Komm bitte nach vorne <strong>und</strong> fang einmal an, in die Pedale zu treten!“ gab er die erste Arbeitsanweisung.<br />
Dazu sei gesagt, dass wir uns während <strong>der</strong> Lehrprobe duzen, um das Rollenspiel „Lehrer <strong>und</strong> Schüler“<br />
glaubhafter zu machen.<br />
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